Sonntag, 11. Juli 2021
Bremerhaven -> Jever
Morgens super Wetter, Sonne, nicht zu warm, kaum Wind.

Die Kaffeemaschine im Hafen 12 schnorchelt und röchelt: sozusagen die erste Amtshandlung, noch vor dem Duschen. Das Packen nach Kaffee und Duschen dauert ungefähr 10 Minuten, was deutlich schneller geht als das Zeltabbauen und Packen auf Campingplätzen.

Die Fähre nach Nordenham ist ziemlich voll mit Radfahrern, auch ein paar Fernradwanderer sind unterwegs.

In Nordenham sortiert sich das Feld dann nach wenigen Kilometern und danach bin ich alleine unterwegs. Komoot hat einen guten Job gemacht bei der Auswahl der Route.

Exkurs:
Es ist das erste Mal, dass ich der Navigation von Komoot folge. Google Maps navigiert im Fahrradmodus eher mäßig - viel Hauptstraße. Und das Garmin erfordert bei der Vorbereitung der Tour viel Eigeninitiative. Es ist aber netzunabhängig und funktioniert einfach. Das Vodafone-Netz (D2) hingegen ist in Butjadingen noch optimierbar; mit "Edge" kann man zwar der einmal geplanten Route folgen, aber Routenänderungen sind kaum möglich.
Exkurs Ende

So sieht der Weg von heute dann aus (A=Bremerhaven, B=Jever):


Wenn ich so über Land unterwegs bin, gibt es selten etwas Kurioses, dafür gerade heute unzählig viele schöne Eindrücke, und auch ein paar schöne Fotos:

Bei der nächsten Mühle wäre es Zeit für ein richtiges Frühstück, aber "Frühstück ist leider aus" - also dann: Kaffee und Kuchen geht auch.

Bald danach komme ich an den Jade-Busen. Und es tun sich weite Salzwiesen auf.

Nach sehr ruhigen Strecken wird es bei Damgast rummelig voll. Kurz davor, den Küstenweg zu verlassen und einen Umweg (!) ins Landesinnere auf mich zu nehmen, verdünnt sich die Menschenmenge auf ein erträgliches Maß und ich radele weiter an Deich und Busen entlang.

Hinter dem "Jade-Weser-Airport" (ein kleiner (Sport-?)Flugplatz mit viel Rasenfläche) lasse ich den Busen Busen sein und wende mich nach Westen und folge dem Ems-Jade-Kanal.

Ziemlcih bald taucht eine große Eisenbahnbaustelle auf, die den Gütertransport von und zum Jadeport verbessern soll. Da wird richtig geklotzt, Brücken und Überführungen, alles was es braucht. Merkwürdig allenfalls, dass knapp 1.000 m vorher eine stillgelegte Bahntrasse kreuzte, von der auch noch die Widerlager für die Querung des Kanals zu sehen sind. Vielleicht war aber die Reaktivierung unzweckmäßig, weil die Trasse von einer Wohnbebauung gesäumt wird.

Dann folgt ein guter Radweg entlang einer Bundesstraße, die fast schnurgerade nach Jever geht. Vermutlich gab es auch dort noch schöne Bilder, allerdings war ich wegen des ständigen Gegenwinds bis Sande ziemlich geschafft und wollte nur noch ankommen.

Das Stadthotel Jever bietet dann ein gutes Quartier, eine super-duper Dusche und ein ordentliches Restaurant.

Nach der Dusche gehe ich auf eine kurze Runde Richtung Innenstadt Zentrum, ignoriere die nahenden Gewitterwolken und werde patschnass, kaum dass ich die Jever-Brauerei entdeckt habe.

Zurück zum Hotel, noch einmal gründlich trockenlegen, dann versöhnen im Restaurant leckerer Fisch und leckeres Jever mit dem feuchten Sonntag Abend.

Mit gehöriger Bettschwere versuche ich dem Euro 2020 Endspiel England-Italien zu folgen. Kein schlechtes Spiel, aber das Jever lässt mir die Augen immer wieder zufallen.

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