Donnerstag, 31. Juli 2014
Technik Update
Vor einigen Jahren hatte ich meine technische Zusatz-Ausstattung beim Radfahren beschrieben. Hier jetzt ein Update mit Kommentar zu den Änderungen:
  • Händi: ein Smartphone Nexus 4 mit Netzteil Nokia 2710c mit Netzteil und 2000 MB Datenvolumen UND ein altes Nokia 1200 mit Netzteil

    Kommentar:
    Da die dauernde Suche nach neuen Zellen beim Radfahren eine Menge Akku bei dem Smartphone zieht, schalte ich das Smartphone beim Fahren ab. Das alte Nokia-Händi dient für den Notfall, dass das Smartphone keine Akkuladung mehr hat, ich aber dringend telefonieren muss. Da muss man doch tatsächlich die Nummern noch ins Telefonbuch eintippen. Eine Importfunktion kennt das Ding nicht. Allerdings hat das Teil auch nach einer Woche noch jede Menge Akkuladung...
    Das Smartphone bietet einen WLAN-Hotspot für das Netbook und macht den UMTS-Stick überflüssig.
  • ein Netbook Asus eeePC701 (mit Xubuntu Ubuntu Netbook-remix 12.4 LTS) mit Netzteil und 2 SD-Karten 500 GB USB-Festplatte und Vodafone-UMTS-Stick

    Kommentar:
    Das Asus eeePC 701 ist jetzt ca. 8 Jahre alt. Die Shifttaste links macht so langsam schlapp. Aber der Rest (Skype, kleiner Webbrowser Midori, Thunderbird, vlc, audacious) funktioniert. Sogar QLandkarte geht, wenn auch 500 MB RAM immer noch nicht üppig sind.
  • ein guter Kopfhörer

    Kommentar:
    Mit einigen guten TV-Serien ("Kommissarin Lund", "Borgen" "Game of Thrones 1 -3") sowie etlicher guter Musik kann man sich an Regen- oder Pausentagen sowie abends gut unterhalten. Der Kopfhörer ist nötig, um den blechernen Klang des Netbooks abzuschalten.
  • NEU: ein Sony eBook-Reader

    Kommentar:
    bei der letzten Tour waren die unterwegs gelesenen Bücher ein erheblicher Beitrag zum Gesamtgewicht. Man kann zwar unterwegs neue kaufen, wenn man die mitgenommenen Bücher ausgelesen. Aber gute Bücher unterwegs einfach wegzugeben fällt mir schwer. So war dann eine der vorderen Radtaschen eigentlich nur voll mit Büchen. Der eBook-Reader hat ca 250 Bücher drauf und wiegt so ca. 150 g.
  • ein USB-Ladegerät ZZing, das den Strom vom Nabendynamo abnimmt.
  • mein Garmin GPSmap62s mit Topo Deutschland 2010 mit aktueller Deutschlandkarte von Openstreetmap bzw. Opencyclemap und ein paar freien Karten (Frankreich, Tschechien, Süddeutschland)
  • eine kleine Digital-Kamera (Aldi-Knipse mit dem sinnigen Namen "Traveller" Lumix DMC TC18) mit Netzladegerät
Unterschiede:
Das Smartphone ist eindeutlich eine Verbesserung, man kann eben mal bei Wikipedia nachsehen, was aus dem Schnellen Brüter geworden ist. Wäre da nur nicht das Akku-Problem. Google-Maps auf dem Smartphone ist auch eine wunderbare Hilfe, wenn man nicht glauben will, was das Garmin einem anzeigt. (Nota bene: Garmin hatte Recht).

Die Kamera ist deutlich besser als die Aldi-Knipse, hat aber inzwischen auch den einen oder anderen Staubfleck auf dem Sensor.

Die Multimedia-Abteilung ist deutlich aufgerüstet. 500 GB für Filme und Musik sowie für ein Backup der Bilder von der Kamera reichen locker aus. Die USB-Festplatte wiegt ungefähr soviel wie das Smartphone.

Das Garmin macht immer noch einen guten Job. Allerdings sollte ich keine langen Tracks mit Höheninformationen laden. Damit stürzt es reproduzierbar alle 30 Minuten ab.

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Sonntag, 27. Juli 2014
Sonntag, 27. Juli 2014.
Start bei 494 km:

Nach einem rotweinschweren Abend geht es morgens etwas langsamer los.

Das sonntägliche Münster wirkt verschlafen, und die Glocken der Kirchen sind laute Weckrufe. Das folgende Bild zeigt mich beim Fahren. Dazu missbrauche ich Schaufenster als Spiegel.

Ich habe den Track "nach Hause" gelanden. Er kann mir den Weg zurück bis nach Bonn zeigen. Allerdings bin ich mir noch nicht darüber klar, ob ich die ganze Strecke mit dem Rad fahren oder doch vielleicht unterwegs einen Zug besteigen will. EIne Bahnfahrkarte ist jedenfalls deutlich billiger als eine Übernachtung.

Noch ist allerdings Zeit und ich freue mich über die generelle Richtung nach Südwesten.

Die Straße heißt "Kappenberger Damm", und wenn es hier Römer gegeben hätte, würde ich sie eine Römerstraße nennen. Sie geht einfach nur geradeaus.

Da hat der Routing-Server offenbar auch keine kürzere Strecke gefunden. Er lotst mich also ca. 15 km über den Radweg, der die Straße begleitet. Zwischendurch mache ich Pause bei einem Holzofenbäcker.

Da gibt es nicht nur frische Brötchen und Brot zum Kaffee, sondern auch einige Sonntagszeitungen. Das fühlt sich schon fast wie zu Hause an.


Nach dem Kaffee sehe ich etwas klarer. Ich verlasse den Kappenberger Damm und fahre den Dortmund-Ems-Kanal entlang. Da brauche ich mich auch nicht um die Richtung zu kümmern. Wie der Name schon sagt, führt er nach Dortmund. Und Dortmund liegt auf dem Weg nach Hause. Die Wege entlang des Kanals sind zwar nicht asphaltiert, aber sehr gut über den verdichtetem Kies zu befahren.


Nach einiger Zeit stellt sich allerdings heraus, dass hier die Ausläufer des Pfingstmontag-Unwetters ihre Spuren hinterlassen haben. Ziemlich bald nämlich ist der Weg wegen Sturmschäden gesperrt. So verlasse ich den Kanal, gebe meinem Navi als Ziel einfach Dortmund ein und lasse mich wieder durch die westfälische Parklandschaft leiten.

In Lüdinghausen gäbe es Verwandschaft zu besuchen, nur ist die liebe Verwandtschaft nicht zu Hause. Also mache ich Mittagspause im "Hotel zur Post" - eine leckere Pause.

Ein schön eingerichteter Schankraum mit einer Preistafel von 1925: ein Bier kostet 0,20 RM (Reichsmark), ein Schnaps ebenso. Ein Kännchen Kaffee kostet dafür 0,60 RM.

Nach der Pause ist mir klar, dass ich nicht mehr die ganze Strecke nach Hause radeln will. Auf weitere wegen Sturmschäden gesperrte Radfahrwege habe ich einfach keine Lust. Und auch in Lüdinghausen sind Bäume umgefallen und noch nicht wieder beseitigt.

Das Nahziel ist jetzt also der Dortmunder Hauptbahnhof. Ich nähere mich über diverse schöne Wirtschaftswege wieder dem Dortmund-Ems-Kanal. Es ist eine interessante Mischung von Landwirtschaft, Gewerbe und Energie-Industrie, die sich am Wegesrand bietet. Allgegenwärtig sind die Solardächer auf Scheunen und Wohnhäusern.



Dortmund sieht dann so "normal" aus, dass ich ein Problem habe, ein repräsentatives Foto zu machen. Außerdem bin ich tatsächlich froh, die Tour hier zu beenden.

Gegen halb sechs bin ich am Bahnhof, die nächste Bahn Richtung Köln fährt knapp eine Stunde später. Ein Ticket nach Bonn kostet mit Fahrradkarte und 50%-Bahncard-Rabatt etwas mehr als 16 Euro.

Offenbar sind noch mehr Leute auf die Idee gekommen, mit ihrem Fahrrad in der Bahn nach Hause zu fahren.


Es ist gedrängelt voll, erst bei Düsseldorf kriege ich einen Sitzplatz.

Nach einmal Umsteigen in Köln (eine ziemliche Tortur mit einem schweren Rad) bin gegen halb zehn abends wieder in Bonn. Und es ist ein wunderschöner Sommerabend...

Home sweet Home!

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Sonntag, 27. Juli 2014
Samstag, 26.07.2014: Burgsteinfurt - MS Handorf
Die Unterkunfft in Burgsteinfurt - ein Bed&Breadffast-Angebot, das ich über die städtische Information gebucht habe - musste natürlich zentrumsnah liegen. Denn ich wollte gestern Abend noch ein Rolinck-Pils trinken, vorher aber noch etwas ausruhen. Und als ich dann auf die Uhr sehe, ist es 23:45 Uhr...

Also umdrehen und weiterschlafen.

Morgens gibt es ein sehr üppiges und leckeres Frühstück, zusammen mit zwei anderen Gästen.

Dann wieder die üblichen Startvorbereitungen mit der kleinen Implikation, dass es in dem Moment anfängt zu regnen,als ich losfahren will.

Zunächst geht es daher zurück ins Haus, um die Wetterentwicklung abzuwarten. Es gibt nichts ätzenderes, als bei Regen die Tour zu beginnen.

Schließlich tropft es nur noch leise und ich suche die nächste Tanke, um nach mehr als 8 Tagen Tour den Luftdruck in den Reifen etwas aufzupäppeln.

Dann geht es los Richtung Münster Handorf. Ziemlich bald läuft der Track wieder über einen der kleinen hübschen Pättkes.


Dann gibt es tatsächlich auch in dem ach so flachen Westfalen so etwas wie Berge. Der "Höhen-"messer zeigt auf einmal mehr als 100m an. Zeit für eine Mittagspause in Altenberge, Alllerdings haben auch am Samstag nicht alle Gaststätten geöffnet. Nachdem ich das bei einer Suche nach dem Lindenhof wieder bestätigt fand, suche ich stattdessen wieder eine Bäckerei. Da gibt es in der Regel frisch belegte Brötchen und trinkbaren Kaffee, so auch in Altenberge.
Danach zunächst wieder schöne Pättkes:


Und dann aber 15 km typisch deutsche Radwege, 80 cm neben einer breiten Asphaltstraße:


Nach etlichen Kilometern gibt es dann eine Belohnung. In einem alten Autohaus sind eine Reihe von Oldtimern ausgestellt. Die Manufaktur Wiesmann hat hier seltenere schicke Autos (Kutschen, Motorroller und Fahrräder) ausgestellt. Drehzahl und Momente nennt sich das Projekt. Hier zum Beispieln ein Borgward:


Danach geht es weiter an den Rändern der Stadt Münster entlang. Typische enggepackte Reihenhäuser...

Große Reiterhöfe, noch mehr Pättkes und dann eine seltsame Unterbrechung durch hoch aufragende schlanke Häuser, die "Speicherstadt":

Das ehemalige Heeresverpflegungshauptamt, zwischenzeitlich von Nato-Truppen genutzt, hat endlich eine zivile Nutzung gefunden. Allerdings ist das kein Wohnraum, sondern gewerblich genutzter Raum. Dementsprechend leer und unbelebt ist das Gelände an einem Samstag Nachmittag.

Entlang der Werse geht es danach bis nach Handorf, um einen guten Freund zu besuchen. Das klappt ohne weiteres. Die Verabredung von vor etlichen Wochen steht.

Für morgen steht die Frage "was nun" an...

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