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Dienstag, 7. Juni 2011
Dienstag, 07.06.2011 Wiedentobel -> Donaueschingen
kriboe, 23:31h
(zum Start der Tour)
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
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Montag, 06. Juni 2011: Steinach/Kinzigtal -> Wiedentobel (Brigachtal)
kriboe, 22:30h
(zum Start der Tour)
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
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Sonntag, 5. Juni 2011
Sonntag, 05.Juni: Wallenheim - Steinach/Kinzig
kriboe, 23:33h
(zum Start der Tour)
Nachts hat es wieder einmal gedonnert und gewetterleuchtet. Mehr aber auch nicht.
Morgens gibt es dann wieder ein (mangels Bäcker) etwas karges Schleusenfrühstück. Eine Zeitlang ist der Weg entlang des Kanals noch schön und ruhig. Ich genieße einen sonnigen, nahezu windstillen Sonntag Morgen. Einige Jogger und etliche Rennradfahrer begegnen mir, die Rennradfahrer, meist grauschnauzbärtige und übergewichtige Männer in wurstpellenartiger knallbunter Montour, überholen mich auch.
Je näher ich Straßburg komme, desto mehr Sonntagsausflügler und Industrie begegnen mir Dann kommt auch Europa in Sicht.
Mit der Referendars-AG habe ich mal eine Studienfahrt zum Europarat gemacht und in meiner Freiburger Zeit war ich hier auch schon öfter. So nutze ich das gute Wetter, um zügig durch Straßburg durchzufahren. Der Radweg entlang dem Kanal macht es einfach. Bis kurz vor die Europa-Brücke komme ich autofrei. Dann stolpere ich über eine Anwerbe-Stelle der Fremdenlegion. Das Haus kenne ich aus dem einen oder anderen Thriller, die in den Fünzigern spielen. Seinerzeit war die Legion wohl für manche Deutsche eine gute Chance, eine neue Identität aufzubauen.
Das brauche ich heute aber nicht. Und so "genieße" ich noch einmal die Schönheiten des modernen französischen Städtebaus. Ok, das könnte nahezu überall sein, aber es ist tatsächlich unmittelbar an der Auffahrt zur Europabrücke.
So mache ich dann rüber.
In Kehl verspricht die "Villa Schmidt" kostenfreies WLAN. Da ich auch noch keine ordentliche Toilette und erst einen Kaffee hatte, ist das dann ein schöner Platz für eine Pause.
Die Toiletten halten, was der äußere Schein verspricht. Das kostenfreie WLAN hingegen funktioniert nicht. Entweder hat der Kellner mein heiser gekrächztes Französisch/Deutsch (on parle francais, naturellement!) nicht verstanden, oder er gehört zu den beneidenswert naiven Technik-Ignoranten...
Dieses Mal klappt der Wechsel des Tracks ziemlich gut (ich wechsele wieder die digitale Karte und nur zur Erinnerung: reboot tut gut; passt, wenn man ohnehin die Batterien rausgenommen hat.)
Außerdem ist der Trackbeginn mitten auf der Europabrücke kaum zu verfehlen.
Der Kinzigtal-Radweg hingegen tut sich etwas schwer mit der Beschilderung, aber lässt bei strahlender Sonne und Gewitterwolkenkulisse optisch keine Wünsche offen.. Es sind auch hier viele Sonntags-Radler unterwegs, und ich werde bei einer Pause von einer Radwander-Truppe überholt.
Auf Deich- und Feldwegen geht es nach Offenburg. Von Offenburg sehe ich die Stadtmauer, als sie an die Kinzig heranrückt. Da es gerade so gut läuft, rolle ich durch Offenburg durch weiter Richtung Ortenberg und Gengenbach.
Unterwegs grüßen reife Kirschen ("Schnapskirschen") und versüßen die Fahrt. Der grasbewachsene Weg und die Kirschen bremsen das Tempo allerdings sehr.
Die Gewitterwolken türmen sich wieder einmal, diesmal wird es auch direkt in Fahrtrichtung dunkel. Deshalb mache ich in Gengenbach etwas länger Pause.
Allerdings bin ich recht schnell in eine Wein-Restauration eingefallen und hab - nach fünfundzwanzig Jahren wieder - badischen Wurstsalat gegessen und natürlich Müller-Thurgau dazu getrunken. Das ganze lag in einem typischen Innenhof. Und als es anfing zu regnen, konnte ich mich nach drinnen verziehen. Als das Gewitter sich nach 30 Minurten verzieht, mache ich mich wieder auf und stelle fest, dass Gengenbach um die Ecke noch mehr schöne Stellen hat.
Danach fällt die Weiterfahrt etwas schwerer. Doch die schöne Gegend mit malerischer Schwarzwald-Kulisse motiviert aufs Neue.
Im Nachbarort ist zwar alles beim Fußballspiel, und ohnehin ist sonntags ja sowieso alles geschlossen. Aber ein paar Vitamine kann ich doch einkaufen.
Wenige Kilometer später geht es auf den Campingpatz in Steinach. Und da gibt es Duschen. Warme Duschen. WLAN, das funktioniert! Und nicht zu vergessen, Holländer und Kurtaxe. Man gönnt sich ja sonst nichts. Immerhin regnet es noch mal.
Nachts hat es wieder einmal gedonnert und gewetterleuchtet. Mehr aber auch nicht.
Morgens gibt es dann wieder ein (mangels Bäcker) etwas karges Schleusenfrühstück. Eine Zeitlang ist der Weg entlang des Kanals noch schön und ruhig. Ich genieße einen sonnigen, nahezu windstillen Sonntag Morgen. Einige Jogger und etliche Rennradfahrer begegnen mir, die Rennradfahrer, meist grauschnauzbärtige und übergewichtige Männer in wurstpellenartiger knallbunter Montour, überholen mich auch.
Je näher ich Straßburg komme, desto mehr Sonntagsausflügler und Industrie begegnen mir Dann kommt auch Europa in Sicht.
Mit der Referendars-AG habe ich mal eine Studienfahrt zum Europarat gemacht und in meiner Freiburger Zeit war ich hier auch schon öfter. So nutze ich das gute Wetter, um zügig durch Straßburg durchzufahren. Der Radweg entlang dem Kanal macht es einfach. Bis kurz vor die Europa-Brücke komme ich autofrei. Dann stolpere ich über eine Anwerbe-Stelle der Fremdenlegion. Das Haus kenne ich aus dem einen oder anderen Thriller, die in den Fünzigern spielen. Seinerzeit war die Legion wohl für manche Deutsche eine gute Chance, eine neue Identität aufzubauen.
Das brauche ich heute aber nicht. Und so "genieße" ich noch einmal die Schönheiten des modernen französischen Städtebaus. Ok, das könnte nahezu überall sein, aber es ist tatsächlich unmittelbar an der Auffahrt zur Europabrücke.
So mache ich dann rüber.
In Kehl verspricht die "Villa Schmidt" kostenfreies WLAN. Da ich auch noch keine ordentliche Toilette und erst einen Kaffee hatte, ist das dann ein schöner Platz für eine Pause.
Die Toiletten halten, was der äußere Schein verspricht. Das kostenfreie WLAN hingegen funktioniert nicht. Entweder hat der Kellner mein heiser gekrächztes Französisch/Deutsch (on parle francais, naturellement!) nicht verstanden, oder er gehört zu den beneidenswert naiven Technik-Ignoranten...
Dieses Mal klappt der Wechsel des Tracks ziemlich gut (ich wechsele wieder die digitale Karte und nur zur Erinnerung: reboot tut gut; passt, wenn man ohnehin die Batterien rausgenommen hat.)
Außerdem ist der Trackbeginn mitten auf der Europabrücke kaum zu verfehlen.
Der Kinzigtal-Radweg hingegen tut sich etwas schwer mit der Beschilderung, aber lässt bei strahlender Sonne und Gewitterwolkenkulisse optisch keine Wünsche offen.. Es sind auch hier viele Sonntags-Radler unterwegs, und ich werde bei einer Pause von einer Radwander-Truppe überholt.
Auf Deich- und Feldwegen geht es nach Offenburg. Von Offenburg sehe ich die Stadtmauer, als sie an die Kinzig heranrückt. Da es gerade so gut läuft, rolle ich durch Offenburg durch weiter Richtung Ortenberg und Gengenbach.
Unterwegs grüßen reife Kirschen ("Schnapskirschen") und versüßen die Fahrt. Der grasbewachsene Weg und die Kirschen bremsen das Tempo allerdings sehr.
Die Gewitterwolken türmen sich wieder einmal, diesmal wird es auch direkt in Fahrtrichtung dunkel. Deshalb mache ich in Gengenbach etwas länger Pause.
Allerdings bin ich recht schnell in eine Wein-Restauration eingefallen und hab - nach fünfundzwanzig Jahren wieder - badischen Wurstsalat gegessen und natürlich Müller-Thurgau dazu getrunken. Das ganze lag in einem typischen Innenhof. Und als es anfing zu regnen, konnte ich mich nach drinnen verziehen. Als das Gewitter sich nach 30 Minurten verzieht, mache ich mich wieder auf und stelle fest, dass Gengenbach um die Ecke noch mehr schöne Stellen hat.
Danach fällt die Weiterfahrt etwas schwerer. Doch die schöne Gegend mit malerischer Schwarzwald-Kulisse motiviert aufs Neue.
Im Nachbarort ist zwar alles beim Fußballspiel, und ohnehin ist sonntags ja sowieso alles geschlossen. Aber ein paar Vitamine kann ich doch einkaufen.
Wenige Kilometer später geht es auf den Campingpatz in Steinach. Und da gibt es Duschen. Warme Duschen. WLAN, das funktioniert! Und nicht zu vergessen, Holländer und Kurtaxe. Man gönnt sich ja sonst nichts. Immerhin regnet es noch mal.
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Samstag, 4. Juni Mittersheim -> Wallenheim sur Zorn
kriboe, 22:00h
(zum Start der Tour)
(gpx-Track)
Morgens muss ich mit dem Abfahren warten: die Rezeption hat mich gestern zwar reingelassen, aber abrechnen kann ich heute morgen erst "ab neun"... Da ich vom Aufstehen bis Losfahren ca. 45 Minuten brauche, bleibe ich bis gegen 8 Uhr liegen.
Nachdem ich meinen Obolus losgeworden bin (sage und schreibe nur 4 €, aber 3 von 4 Duschen waren kalt...), gehts all den Leuten entgegen, die mit Baguette unter dem Arm auf dem Zeltplatz laufen. Die Spur führt ins Dorf zu einem Bäcker, der auch leckeren Honig verkauft.
Mit Brot und Honig gehts zurück auf den Radweg und zur Frühstückspause an der nächsten Schleuse Nr. 12.
Diese Schleusenhäuschen sind größtenteils bewohnt. Wie man hört, allerdings nicht mehr von einem Schleusenwärter, sondern von privat.
So fahre ich dann von Idylle zu idylle. Kaum Radfahrer, wenig Boote, aber Sonne, Sonne, Sonne. Dabei hält sich die Temperatur in gut erträglichen Grenzen. Und die Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 macht ihren Job ganz gut.
Gegen Mittag ist die schöne Strecke leider zu Ende. Mein Track lockt mich nach Sarrebourg. Und wenn ich der Karte glaube, ist der Radweg da auch irgenwo zuende.
Es geht über die D 27, eine mäßig befahrene Landstraße via Langatte nach Sarrebourg. Auch wenn der Verkehr sich in vertretbaren Grenzen hält, ist das doch eine ziemliche Umstellung. Auch das Wetter wird etwas grauer. Die Sonne verschleiert sich.
Eingangs von Sarrebourg besuche ich einen Soldatenfriedhof mit mehr als 11.000 Gräbern, überwiegend französische Soldaten, aber auch Alliierte und Deutsche. Sie haben die Toten aus den beiden Weltkriegen von den vielen kleinen Soldatenfriedhöfen des Departements hierhin umgebettet. Interessantes Detail: Soldaten mit arabisch klingenden Namen haben kein Kreuz, sondern etwas halbmondähnliches.
In Sarreboug wieder mein Lieblingsspiel: der Saar-Track ist zuende und ich muss den Anfang des neuen Tracks finden. Das geht anscheinend leichter, wenn ich das Garmin-Navi nach dem Laden neu starte (Merkspruch aus Windows-Zeiten Reboot tut gut!
Hintergrund: ich habe vor, den Rhein-Marne-Kanal entlang zu fahren, wollte aber nicht mich vom Sarre-Canale soweit nach Westen drängen lassen. Also habe ich die kleine Anhöhe vor Sarrebourg in Kauf genommen und bin so ziemlich schnell in die Nähe des Rhein-Marne-Kanals gekommen. Nebenbei: zu Sarrebourg kann ich nichts sagen. Nach meinem Eindruck kann man da gut durchfahren. Ob man da noch mehr kann, weiß ich nicht.
Ich vertraue auf den von mir geplanten Track, und in der Tat treffe ich zwischen Niderviller und Arzviller auf den Rhein-Marne-Kanal. Allerdings, wie man sieht, noch ohne Radweg daneben.
Der Kanal geht hier durch einen Tunnel. Ein entgegenkommender Radfahrer berichtete, dass auf der anderen Seite des Tunnels der Radweg nach Straßburg beginnen soll.
Allerdings komme ich erst einmal gar nicht so weit: ein wunderschöner Landgasthof Atenburger lenkt mich ab: Mittagspause mit frischem Elsässer Bier vom Faß, leckerem Menü usw., draußen unter großen Kastanien in sehr gepflegter Atmosphäre.
Danach geht es frisch gestärkt und beschwingt weiter, nach etwas kreuz und quer laufenden Feldwegen verständigt sich der Radweg darauf, an den Rhein-Marne-Kanal zu wechseln.
Anfangs ist der Kanal hier funktionsuntüchtig, teils verlandet, teils zugewachsen. Die Schleusen sind defekt und die Schleusenhäuschen verfallen. Der Radweg aber ist tip-top, Und ein Brautpaar nutzt eine kaputte Schleuse für Hochzeitsfotos.
Es gibt auch relativ viel Fahrrad-Verkehr, aber kaum Radwanderer. Ab Lutzelbourg ist der Kanal wieder ok. Jede Menge Boote und immer noch Radfahrer-Mengen.
Ich fahre durch Zabern (=Saverne), ein netter Ort, aber es zieht mich weiter. Das super-Mittag-Essen ist eh nicht mehr zu toppen.
Und da ich höre, dass es hier hinter Wallenheim keine Zeltplätze gibt, man aber durchaus wild campen könne, folge ich dem Rat der Einheimischen...
Diese "Gesellschaft" kenne ich schon von der Oder.
(gpx-Track)
Morgens muss ich mit dem Abfahren warten: die Rezeption hat mich gestern zwar reingelassen, aber abrechnen kann ich heute morgen erst "ab neun"... Da ich vom Aufstehen bis Losfahren ca. 45 Minuten brauche, bleibe ich bis gegen 8 Uhr liegen.
Nachdem ich meinen Obolus losgeworden bin (sage und schreibe nur 4 €, aber 3 von 4 Duschen waren kalt...), gehts all den Leuten entgegen, die mit Baguette unter dem Arm auf dem Zeltplatz laufen. Die Spur führt ins Dorf zu einem Bäcker, der auch leckeren Honig verkauft.
Mit Brot und Honig gehts zurück auf den Radweg und zur Frühstückspause an der nächsten Schleuse Nr. 12.
Diese Schleusenhäuschen sind größtenteils bewohnt. Wie man hört, allerdings nicht mehr von einem Schleusenwärter, sondern von privat.
So fahre ich dann von Idylle zu idylle. Kaum Radfahrer, wenig Boote, aber Sonne, Sonne, Sonne. Dabei hält sich die Temperatur in gut erträglichen Grenzen. Und die Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 macht ihren Job ganz gut.
Gegen Mittag ist die schöne Strecke leider zu Ende. Mein Track lockt mich nach Sarrebourg. Und wenn ich der Karte glaube, ist der Radweg da auch irgenwo zuende.
Es geht über die D 27, eine mäßig befahrene Landstraße via Langatte nach Sarrebourg. Auch wenn der Verkehr sich in vertretbaren Grenzen hält, ist das doch eine ziemliche Umstellung. Auch das Wetter wird etwas grauer. Die Sonne verschleiert sich.
Eingangs von Sarrebourg besuche ich einen Soldatenfriedhof mit mehr als 11.000 Gräbern, überwiegend französische Soldaten, aber auch Alliierte und Deutsche. Sie haben die Toten aus den beiden Weltkriegen von den vielen kleinen Soldatenfriedhöfen des Departements hierhin umgebettet. Interessantes Detail: Soldaten mit arabisch klingenden Namen haben kein Kreuz, sondern etwas halbmondähnliches.
In Sarreboug wieder mein Lieblingsspiel: der Saar-Track ist zuende und ich muss den Anfang des neuen Tracks finden. Das geht anscheinend leichter, wenn ich das Garmin-Navi nach dem Laden neu starte (Merkspruch aus Windows-Zeiten Reboot tut gut!
Hintergrund: ich habe vor, den Rhein-Marne-Kanal entlang zu fahren, wollte aber nicht mich vom Sarre-Canale soweit nach Westen drängen lassen. Also habe ich die kleine Anhöhe vor Sarrebourg in Kauf genommen und bin so ziemlich schnell in die Nähe des Rhein-Marne-Kanals gekommen. Nebenbei: zu Sarrebourg kann ich nichts sagen. Nach meinem Eindruck kann man da gut durchfahren. Ob man da noch mehr kann, weiß ich nicht.
Ich vertraue auf den von mir geplanten Track, und in der Tat treffe ich zwischen Niderviller und Arzviller auf den Rhein-Marne-Kanal. Allerdings, wie man sieht, noch ohne Radweg daneben.
Der Kanal geht hier durch einen Tunnel. Ein entgegenkommender Radfahrer berichtete, dass auf der anderen Seite des Tunnels der Radweg nach Straßburg beginnen soll.
Allerdings komme ich erst einmal gar nicht so weit: ein wunderschöner Landgasthof Atenburger lenkt mich ab: Mittagspause mit frischem Elsässer Bier vom Faß, leckerem Menü usw., draußen unter großen Kastanien in sehr gepflegter Atmosphäre.
Danach geht es frisch gestärkt und beschwingt weiter, nach etwas kreuz und quer laufenden Feldwegen verständigt sich der Radweg darauf, an den Rhein-Marne-Kanal zu wechseln.
Anfangs ist der Kanal hier funktionsuntüchtig, teils verlandet, teils zugewachsen. Die Schleusen sind defekt und die Schleusenhäuschen verfallen. Der Radweg aber ist tip-top, Und ein Brautpaar nutzt eine kaputte Schleuse für Hochzeitsfotos.
Es gibt auch relativ viel Fahrrad-Verkehr, aber kaum Radwanderer. Ab Lutzelbourg ist der Kanal wieder ok. Jede Menge Boote und immer noch Radfahrer-Mengen.
Ich fahre durch Zabern (=Saverne), ein netter Ort, aber es zieht mich weiter. Das super-Mittag-Essen ist eh nicht mehr zu toppen.
Und da ich höre, dass es hier hinter Wallenheim keine Zeltplätze gibt, man aber durchaus wild campen könne, folge ich dem Rat der Einheimischen...
Diese "Gesellschaft" kenne ich schon von der Oder.
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Freitag, 3. Juni 2011: Saarbrücken -> Mittersheim
kriboe, 21:19h
(zum Start der Tour)
Gestern, an Himmelfahrt, war ja eher ein fauler Tag.
Heute geht es von Saarbrücken weiter Saar aufwärts bis nach Mittersheim:
(gpx-Track)
Das ist offiziell in Lothringen, auf einigen Schildern hieß es auch "buckliges Elsaß"...
Zunächst aber ging es bei schönstem Wetter noch zum Einkaufen (Camping-Gas, Frankreich-Karte) nach Saarbrücken City. Erstaunlicher Weise hatte der Outdoor-Laden, bei dem ich das Gas gekauft habe, kenen Schimmer, wo es in Saarbrücken Landkarten gibt.
Nachdem ich versehentlich noch einmal saarabwärts in die falsche Richtung gefahren bin und nach ca. 3 km die Industrieeanlagen von Saarstahl wiedererkannte, ging es dann volle Kraft gegen den Wind nach Saarguemines. Am Namen hätte ich es ja schon merken können, aber erst als die Digital-Karte nichts mehr anzeigte und die Schilder französisch klangen, stellte ich fest, dass ich seit einiger Zeit schon durch Frankreich fuhr.
Die parallel fahrende Straße verschwand, ohne dass ich sie vermisst habe und ziemlich schnell wurde es sehr idyllisch:
Das Navigieren mit dem Garmin aufgrund eines Tracks hat ja viele Vorteile - nur wenn der eine Track zuende ist, muss man den neuen Track laden und - das scheint das Schwierigste zu sein nach dem bisherigen Eindruck - den Anfang des neuen Tracks in Natura wiederfinden. Allerdings ginge es auch ohne Navi. Die Franzosen haben den Radweg ganz super ausgeschildert.Interessanterweise läuft der Radweg entlang eines Kanals, während die Rest-Saar parallel dazu ihre Schleifen dreht.
Das Fahren entlang des Kanals ist aber nahezu eben, es gibt keine Autos und nur kurze Anstiege (1 - 2 Höhenmeter) bei einer der vielen Schleusen:
Inzwischen hat sich der Wind mit mir angefreundet und weht kräftig aus Nord-Ost, also wieder fast Rückenwind! So kommt es, dass ich schiießlich bei einer Pause an einer Schleuse in Mittersheim wegdöse. Daher frage ich nach einem Zeltplatz und erfahre, dass es am "Grande Etang de Fenétrange" in ca 1 km Entfernung einen Campingplatz gibt. Vor einer heftigen Gewitterwolken-Kulisse baue ich das Zelt auf.
Abends gibt es elsässisches Bier und Campingplatz-Food (cordon-bleu, fettige Fritten, karger Salat). Das Gewitter donnert ein bisschen und verzieht sich wieder.
Gestern, an Himmelfahrt, war ja eher ein fauler Tag.
Heute geht es von Saarbrücken weiter Saar aufwärts bis nach Mittersheim:
(gpx-Track)
Das ist offiziell in Lothringen, auf einigen Schildern hieß es auch "buckliges Elsaß"...
Zunächst aber ging es bei schönstem Wetter noch zum Einkaufen (Camping-Gas, Frankreich-Karte) nach Saarbrücken City. Erstaunlicher Weise hatte der Outdoor-Laden, bei dem ich das Gas gekauft habe, kenen Schimmer, wo es in Saarbrücken Landkarten gibt.
Nachdem ich versehentlich noch einmal saarabwärts in die falsche Richtung gefahren bin und nach ca. 3 km die Industrieeanlagen von Saarstahl wiedererkannte, ging es dann volle Kraft gegen den Wind nach Saarguemines. Am Namen hätte ich es ja schon merken können, aber erst als die Digital-Karte nichts mehr anzeigte und die Schilder französisch klangen, stellte ich fest, dass ich seit einiger Zeit schon durch Frankreich fuhr.
Die parallel fahrende Straße verschwand, ohne dass ich sie vermisst habe und ziemlich schnell wurde es sehr idyllisch:
Das Navigieren mit dem Garmin aufgrund eines Tracks hat ja viele Vorteile - nur wenn der eine Track zuende ist, muss man den neuen Track laden und - das scheint das Schwierigste zu sein nach dem bisherigen Eindruck - den Anfang des neuen Tracks in Natura wiederfinden. Allerdings ginge es auch ohne Navi. Die Franzosen haben den Radweg ganz super ausgeschildert.Interessanterweise läuft der Radweg entlang eines Kanals, während die Rest-Saar parallel dazu ihre Schleifen dreht.
Das Fahren entlang des Kanals ist aber nahezu eben, es gibt keine Autos und nur kurze Anstiege (1 - 2 Höhenmeter) bei einer der vielen Schleusen:
Inzwischen hat sich der Wind mit mir angefreundet und weht kräftig aus Nord-Ost, also wieder fast Rückenwind! So kommt es, dass ich schiießlich bei einer Pause an einer Schleuse in Mittersheim wegdöse. Daher frage ich nach einem Zeltplatz und erfahre, dass es am "Grande Etang de Fenétrange" in ca 1 km Entfernung einen Campingplatz gibt. Vor einer heftigen Gewitterwolken-Kulisse baue ich das Zelt auf.
Abends gibt es elsässisches Bier und Campingplatz-Food (cordon-bleu, fettige Fritten, karger Salat). Das Gewitter donnert ein bisschen und verzieht sich wieder.
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Freitag, 3. Juni 2011
Himmelfahrt, 2. Juni 2011 Merzig -> Saarbrücken
kriboe, 11:13h
(zum Start)
(gpx-Track)
Gestern nach dem McDonalds-Stop war die Fahrt über den Saarradweg wieder sehr gelassen und entspannt. Wegen Christi Himmelfahrt waren aber sehr viele Radfahrer unterwegs, es herrschte richtig Verkehr auf dem Radweg.
Außerdem gab es oft recht böigen Wind aus wechselnden Richtungen, meist allerdings von vorne. Das Tagesziel "Saarbrücken" ist allerdings nur ca. 45 Kilometer entfernt. So kann ich es ganz entspannt angehen lassen. Da alle Geschäfte geschlossen sind, brauche ich auch über einen Einkauf von Lebensmitteln nicht nachzudenken. So mache ich bei einem Kanu-Vereinsheim und einem Schrebergarten-Vereinsheim jeweils längere Pausen und "genieße" das Standard-Angebot (Kaffee und Käsekuchen bzw. Wiener Würstchen mit Bitburger). In diesen Vereinsheimen ist die Zeit tatsächlich stehengeblieben. Interieur und Angebot ist 70er Jahre Standard, eventuell aufgebessert durch einen Ständer mit Laugenbrezeln. Dafür sind aber auch die Preise sehr dezent, wenn auch nicht mehr ganz den 70ern entsprechend.
Ganz anders später in Saarbrücken in St. Johann: dort gibt es leckeren Grauburgunder von der Saar (0,1 l für 2,70 €) und eingelegte Oliven sowie eine angenehme entspannte Bistro-Atmosphäre.
Die Übernachtung bei einer guten Freundin ist eine sehr willkommene Abwechslung.
Heute morgen offenbar noch nicht richtig wach, habe ich als erstes versehenlich den Datenträger der Foto-Knipse formatiert. Nun denn - da sind die Fotos der letzten Tage, soweit nicht hier im Blog, also im Daten-Nirwana gelandet. Requiescant in pace. Daher heute also keine Fotos von gestern.
Auf geht's mit frisch formatierter Datenspeicherkarte ins Elsaß. Je nach Verfügbarkeit von WLAN werde ich auf das Bloggen verzichten, da ich vor den Daten-Roaming-Kosten zurückschrecke, wenn Vodafone mich mit meinem UMTS-Stick überhaupt "roamen" lässt. Spätestens hinter Straßburg dürfte es aber wieder deutsches Internet geben.
Bis dahin also: Pause!
Update nach Abschluss der Reise:
(gpx-Track)
(Beschreibung folgt)
(gpx-Track)
(Beschreibung folgt)
(gpx-Track)
Gestern nach dem McDonalds-Stop war die Fahrt über den Saarradweg wieder sehr gelassen und entspannt. Wegen Christi Himmelfahrt waren aber sehr viele Radfahrer unterwegs, es herrschte richtig Verkehr auf dem Radweg.
Außerdem gab es oft recht böigen Wind aus wechselnden Richtungen, meist allerdings von vorne. Das Tagesziel "Saarbrücken" ist allerdings nur ca. 45 Kilometer entfernt. So kann ich es ganz entspannt angehen lassen. Da alle Geschäfte geschlossen sind, brauche ich auch über einen Einkauf von Lebensmitteln nicht nachzudenken. So mache ich bei einem Kanu-Vereinsheim und einem Schrebergarten-Vereinsheim jeweils längere Pausen und "genieße" das Standard-Angebot (Kaffee und Käsekuchen bzw. Wiener Würstchen mit Bitburger). In diesen Vereinsheimen ist die Zeit tatsächlich stehengeblieben. Interieur und Angebot ist 70er Jahre Standard, eventuell aufgebessert durch einen Ständer mit Laugenbrezeln. Dafür sind aber auch die Preise sehr dezent, wenn auch nicht mehr ganz den 70ern entsprechend.
Ganz anders später in Saarbrücken in St. Johann: dort gibt es leckeren Grauburgunder von der Saar (0,1 l für 2,70 €) und eingelegte Oliven sowie eine angenehme entspannte Bistro-Atmosphäre.
Die Übernachtung bei einer guten Freundin ist eine sehr willkommene Abwechslung.
Heute morgen offenbar noch nicht richtig wach, habe ich als erstes versehenlich den Datenträger der Foto-Knipse formatiert. Nun denn - da sind die Fotos der letzten Tage, soweit nicht hier im Blog, also im Daten-Nirwana gelandet. Requiescant in pace. Daher heute also keine Fotos von gestern.
Auf geht's mit frisch formatierter Datenspeicherkarte ins Elsaß. Je nach Verfügbarkeit von WLAN werde ich auf das Bloggen verzichten, da ich vor den Daten-Roaming-Kosten zurückschrecke, wenn Vodafone mich mit meinem UMTS-Stick überhaupt "roamen" lässt. Spätestens hinter Straßburg dürfte es aber wieder deutsches Internet geben.
Bis dahin also: Pause!
Update nach Abschluss der Reise:
03. Juni 2011 Saarbrücken -> Mittersheim
(gpx-Track)
(Beschreibung folgt)
04. Juni 2011 Mittersheim -> Wiese bei Krautwiller
(gpx-Track)
(Beschreibung folgt)
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