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Donnerstag, 9. Juni 2011
Mittwoch, 08.06.2011: Donaueschingen -> Mühlheim a.d. Donau
kriboe, 11:20h
(zum Start der Tour)
Morgens regnet es immer noch. Nicht viel, aber genug, um den Spaß am fahren zu verlieren.
So beginnt der Donauradweg im Schlosspark. Es gibt viele schöne - potentiell schöne - Momente, aber so grau in grau wirken sie nicht richtig.
hier sieht man z.B. ein Schwanennest mitten in der Donau.
Wiederholt fühle ich mich wie in Pennsylvania im Gebiet der Amish-people. Es gibt hier nämlich auch mehrere überdachte Holzbrücken.
Hinter Immendingen passiert dann etwas richtig Spannendes: Auf einmal ist die Donau weg.
Sie versickert, und zwar vollständig, um unterirdisch Richtung Radolfzell zu strömen und damit in den Bodensee und in den Rhein. So ist der Donau-Anfang eigentlich ein Nebenfluss des Rheins. (mehr weiß die Wikipedia; ich konnte unterwegs das Netbook anschmeißen und nachlesen). Hier kann ich auch meinen Gruß in die Heimat rheinabwärts nach Bonn schicken.
Da das Wetter gleichbleibend grau-feucht und kühl bleibt, lese ich bei "Bett & bike" über die nächsten Unterkunftsmöglichkeiten nach. In Mühlheim an der Donau drängt sich das Gästehaus Theresia auf. Ich kriege das Turmzimmer, ganz oben im Haus mit Blick über das Donautal. Aus nicht ganz erklärlichen Gründen bin ich unendlich schlapp und habe Mühe, meine Radtaschen dieeinige Annehmlichkeiten, so Treppen hochzuschaffen.
Das Gästehaus gibt sich aber alle Mühe, mich wieder aufzubauen. Nach einer heißen Dusche gibt es eine Espresso- und Kaffeemaschine und eine Sammlung von Obstschnäpsen, an denen man sich auf Kosten des Hauses bedienen darf. WLAN gibt es auch. Das reicht dann für den Abend. Ich treffe einige Radler, ein Paar schwärmt von dem Radwegenetz in Österreich, z.B. dem Inntal-Radweg. Auch eine Idee. Ich bin wirklich unentschlossen, wie es jenseits von Passau weitergehen soll. Aber andererseits: ich muss es erst einmal bis dahin schaffen.
Morgens regnet es immer noch. Nicht viel, aber genug, um den Spaß am fahren zu verlieren.
So beginnt der Donauradweg im Schlosspark. Es gibt viele schöne - potentiell schöne - Momente, aber so grau in grau wirken sie nicht richtig.
hier sieht man z.B. ein Schwanennest mitten in der Donau.
Wiederholt fühle ich mich wie in Pennsylvania im Gebiet der Amish-people. Es gibt hier nämlich auch mehrere überdachte Holzbrücken.
Hinter Immendingen passiert dann etwas richtig Spannendes: Auf einmal ist die Donau weg.
Sie versickert, und zwar vollständig, um unterirdisch Richtung Radolfzell zu strömen und damit in den Bodensee und in den Rhein. So ist der Donau-Anfang eigentlich ein Nebenfluss des Rheins. (mehr weiß die Wikipedia; ich konnte unterwegs das Netbook anschmeißen und nachlesen). Hier kann ich auch meinen Gruß in die Heimat rheinabwärts nach Bonn schicken.
Da das Wetter gleichbleibend grau-feucht und kühl bleibt, lese ich bei "Bett & bike" über die nächsten Unterkunftsmöglichkeiten nach. In Mühlheim an der Donau drängt sich das Gästehaus Theresia auf. Ich kriege das Turmzimmer, ganz oben im Haus mit Blick über das Donautal. Aus nicht ganz erklärlichen Gründen bin ich unendlich schlapp und habe Mühe, meine Radtaschen dieeinige Annehmlichkeiten, so Treppen hochzuschaffen.
Das Gästehaus gibt sich aber alle Mühe, mich wieder aufzubauen. Nach einer heißen Dusche gibt es eine Espresso- und Kaffeemaschine und eine Sammlung von Obstschnäpsen, an denen man sich auf Kosten des Hauses bedienen darf. WLAN gibt es auch. Das reicht dann für den Abend. Ich treffe einige Radler, ein Paar schwärmt von dem Radwegenetz in Österreich, z.B. dem Inntal-Radweg. Auch eine Idee. Ich bin wirklich unentschlossen, wie es jenseits von Passau weitergehen soll. Aber andererseits: ich muss es erst einmal bis dahin schaffen.
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Mittwoch, 8. Juni 2011
Zwischenbericht zur Technik
kriboe, 22:01h
Nach jetzt 10 Tagen Radtour hier mal ein Zwischenergebnis:
Ich habe an Eletronik-Zeug mitgenommen:
a) Das Händi ist leicht und braucht nur alle 5 - 6 Tage eine Akku-Ladung. Es tut das, was Nokia-Händis gemeinhin machen: es tut seinen Dienst. Mit Opera-Mini kann ich ins Internet, um zum Beispiel unterwegs bei www.wetteronline.de den Regenradar zu verfolgen. Ich muss dafür also nicht das Netbook auspacken. Und das Händi hat einen eigenen GPS-Chip, sodass ich mich damit notfalls auch orientieren könnte, wenn das Garmin versagt.
b) Das Netbook schlägt sich wacker. Es es jetzt drei oder vier Jahre alt. Ich habe ihm vor der Reise einen frischen Akku gegönnt. Eine Akku-Ladung hält je nach WLAN/UMTS-Stick-Aktivität und Bildschirmhelligkeit ungefähr 2 Stunden. Meist nutze ich es daher an einer Steckdose - die Reaktion der Kellner spricht manchmal Bände, wenn ich nach einem Sitzplatz mit Steckdose frage. Oft wissen sie gar nicht wo in ihrem Gastraum Steckdosen sind. Wegen der Bildschirmdiagonale von 7 Zoll muss man für viele Internetangebote scrollen. Und wenn man draußen in der Sonne sitzt, sieht man meist nichts, weil der Monitor nicht hell genug ist. Das Netbook hat Gott-sei-Dank keine Festplatte. Selbst mit hohem Tempo gefahrene Schotterwege, die für alles einschließlich Fahrer ein echter Härtetest sind, hat es ebenso klaglos überstanden wie das wiederholte Umfallen des abgestellten Fahrrads in stürmischen Windböen. Es ist ein echter Gewinn, das Teil mitgenommen zu haben. So kann ich mich unterwegs mit aktuellen Informationen versorgen, heute zum Beispiel zur Donauversinkung". Wer weiß sowas schon auswendig.
c) Die Digi-Kamera macht ebenfalls ihren Job. Sie hatte schon vor der Reise einen leichten Schaden: vermutlich ist der Aufnahme-Chip verrutscht - jedenfalls bleibt bei vollem Weitwinkel der linke Rand des Bildes schwarz. Wenn ich etwas zoome, geht der schwarze Rand weg. Der Akku hält mehrere Tage durch. Die Kamera ist aber nicht idiotensicher: Wenn man glaubt, man habe eine leere SD-Speicherkarte eingelegt, um ihn zu formatieren, warnt die Kamera zwar wie üblich vor dem Formatieren, dass damit alle Daten verschwinden. Aber dass ich die falsche, nämlich die die bisher gemachten Fotos enthaltende SD-Karte drin habe, sagt sie mir nicht ...
d) Das Garmin GPSmap 62s hingegen macht seine Sache einfach gut.Es lotst mich anstandslos den angezeigten Track entlang. Die Länge des Tracks ist ihm egal, auch die 600 km lange Strecke des Donauradwegs hat es klaglos verdaut; das GPSmap60CSx hätte nach 500 Punkten den Rest des Tracks ins Datennirwana geschickt. Erstaunlich ist allerdings, dass ich häufiger ca. 30 - 40 m neben dem Track entlangfahre. Entweder ist da bei der Aufzeichnung des Tracks etwas schief gegangen oder mein Garmin verrechnet sich da ein bisschen.
In der Praxis ist das allenfalls bei unübersichtlichen Kreuzungen in Städten kritisch. Wichtiger ist vielmehr, dass ich das Display auch bei praller Sonne ablesen kann. Ich muss nur etwas wegen der spiegelnden Oberfläche aufpassen, dass die Reflexionen nicht zu stark werden. Auch im Regen tut das Teil seinen Dienst. Und die ersten beiden Stürze aus ca. 1 m Höhe hat es auch gut überstanden.
Dank des Dynamo-Laders kriegt es Strom vom Nabendynamo, sobald ich schneller als 10 km/h fahre. So bin ich mit einem Batterie-Satz 8 Tage ausgekommen. Lästig ist, dass ich den Tageskilometerzähler nicht separat zurücksetzen kann. Vielmehr warnt das Garmin, dass jetzt alle Infos über Geschwindigketi, Entfernung, Zeiten etc. zurückgesetzt werden. Also greife ich zur klassischen Methode und schreibe mir die Kilometerstände am Abend eines Tages auf.
Sehr schön ist die Möglichkeit, sich z.B. Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants in der Nähe anzeigen zu lassen. Dumm bloß, dass ALDI und Co. da noch nicht als POI auftauchen.
Fazit: die Elektronik-Abteilung tuts. Und sie ist es wert, eine halbe Packtasche mit erheblichem Gewicht zu belasten. Denn ich kaufe keine Papier-Ausgabe der Süddeutschen, sondern lese die pdf-Fassung, ich lese auch kaum noch ein Buch, weil ich abends bloggen kann. Ich brauche keine geschätzten 10 verschiedenen Bike-Line-Führer für die Tour und auch keine 15 Touristik-karten im Maßstab 1:50.000, die allein ja schon eine Packtasche füllen würden. Und ich kann mir die Route unterwegs noch neu organisieren und zum Beispiel Österreichs vielgerühmte Radwanderwege runterladen und in das Garmin abspeichern. Dabei kommt allerdings eventuell das Netbook an seine Grenzen, wenn ich mit QLandkarte GT und lediglich 500 MB Arbeitsspeicher neue digitale Karten zusammenstelle (z.B. für den Inntal-Radweg...)
Ich habe an Eletronik-Zeug mitgenommen:
- Händi: ein Nokia 2710c mit Netzteil
- ein Netbook Asus eeePC701 (mit Ubuntu Netbook-remix) mit Netzteil und 2 SD-Karten und Vodafone-UMTS-Stick
- ein USB-Ladegerät ZZing, das den Strom vom Nabendynamo abnimmt
- mein Garmin GPSmap62s mit Topo Deutschland 2010 und ein paar freien Karten (Frankreich, Tschechien, Süddeutschland).
- eine kleine Digital-Kamera (Aldi-Knipse mit dem sinnigen Namen "Traveller") mit Netzladegerät
a) Das Händi ist leicht und braucht nur alle 5 - 6 Tage eine Akku-Ladung. Es tut das, was Nokia-Händis gemeinhin machen: es tut seinen Dienst. Mit Opera-Mini kann ich ins Internet, um zum Beispiel unterwegs bei www.wetteronline.de den Regenradar zu verfolgen. Ich muss dafür also nicht das Netbook auspacken. Und das Händi hat einen eigenen GPS-Chip, sodass ich mich damit notfalls auch orientieren könnte, wenn das Garmin versagt.
b) Das Netbook schlägt sich wacker. Es es jetzt drei oder vier Jahre alt. Ich habe ihm vor der Reise einen frischen Akku gegönnt. Eine Akku-Ladung hält je nach WLAN/UMTS-Stick-Aktivität und Bildschirmhelligkeit ungefähr 2 Stunden. Meist nutze ich es daher an einer Steckdose - die Reaktion der Kellner spricht manchmal Bände, wenn ich nach einem Sitzplatz mit Steckdose frage. Oft wissen sie gar nicht wo in ihrem Gastraum Steckdosen sind. Wegen der Bildschirmdiagonale von 7 Zoll muss man für viele Internetangebote scrollen. Und wenn man draußen in der Sonne sitzt, sieht man meist nichts, weil der Monitor nicht hell genug ist. Das Netbook hat Gott-sei-Dank keine Festplatte. Selbst mit hohem Tempo gefahrene Schotterwege, die für alles einschließlich Fahrer ein echter Härtetest sind, hat es ebenso klaglos überstanden wie das wiederholte Umfallen des abgestellten Fahrrads in stürmischen Windböen. Es ist ein echter Gewinn, das Teil mitgenommen zu haben. So kann ich mich unterwegs mit aktuellen Informationen versorgen, heute zum Beispiel zur Donauversinkung". Wer weiß sowas schon auswendig.
c) Die Digi-Kamera macht ebenfalls ihren Job. Sie hatte schon vor der Reise einen leichten Schaden: vermutlich ist der Aufnahme-Chip verrutscht - jedenfalls bleibt bei vollem Weitwinkel der linke Rand des Bildes schwarz. Wenn ich etwas zoome, geht der schwarze Rand weg. Der Akku hält mehrere Tage durch. Die Kamera ist aber nicht idiotensicher: Wenn man glaubt, man habe eine leere SD-Speicherkarte eingelegt, um ihn zu formatieren, warnt die Kamera zwar wie üblich vor dem Formatieren, dass damit alle Daten verschwinden. Aber dass ich die falsche, nämlich die die bisher gemachten Fotos enthaltende SD-Karte drin habe, sagt sie mir nicht ...
d) Das Garmin GPSmap 62s hingegen macht seine Sache einfach gut.Es lotst mich anstandslos den angezeigten Track entlang. Die Länge des Tracks ist ihm egal, auch die 600 km lange Strecke des Donauradwegs hat es klaglos verdaut; das GPSmap60CSx hätte nach 500 Punkten den Rest des Tracks ins Datennirwana geschickt. Erstaunlich ist allerdings, dass ich häufiger ca. 30 - 40 m neben dem Track entlangfahre. Entweder ist da bei der Aufzeichnung des Tracks etwas schief gegangen oder mein Garmin verrechnet sich da ein bisschen.
In der Praxis ist das allenfalls bei unübersichtlichen Kreuzungen in Städten kritisch. Wichtiger ist vielmehr, dass ich das Display auch bei praller Sonne ablesen kann. Ich muss nur etwas wegen der spiegelnden Oberfläche aufpassen, dass die Reflexionen nicht zu stark werden. Auch im Regen tut das Teil seinen Dienst. Und die ersten beiden Stürze aus ca. 1 m Höhe hat es auch gut überstanden.
Dank des Dynamo-Laders kriegt es Strom vom Nabendynamo, sobald ich schneller als 10 km/h fahre. So bin ich mit einem Batterie-Satz 8 Tage ausgekommen. Lästig ist, dass ich den Tageskilometerzähler nicht separat zurücksetzen kann. Vielmehr warnt das Garmin, dass jetzt alle Infos über Geschwindigketi, Entfernung, Zeiten etc. zurückgesetzt werden. Also greife ich zur klassischen Methode und schreibe mir die Kilometerstände am Abend eines Tages auf.
Sehr schön ist die Möglichkeit, sich z.B. Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants in der Nähe anzeigen zu lassen. Dumm bloß, dass ALDI und Co. da noch nicht als POI auftauchen.
Fazit: die Elektronik-Abteilung tuts. Und sie ist es wert, eine halbe Packtasche mit erheblichem Gewicht zu belasten. Denn ich kaufe keine Papier-Ausgabe der Süddeutschen, sondern lese die pdf-Fassung, ich lese auch kaum noch ein Buch, weil ich abends bloggen kann. Ich brauche keine geschätzten 10 verschiedenen Bike-Line-Führer für die Tour und auch keine 15 Touristik-karten im Maßstab 1:50.000, die allein ja schon eine Packtasche füllen würden. Und ich kann mir die Route unterwegs noch neu organisieren und zum Beispiel Österreichs vielgerühmte Radwanderwege runterladen und in das Garmin abspeichern. Dabei kommt allerdings eventuell das Netbook an seine Grenzen, wenn ich mit QLandkarte GT und lediglich 500 MB Arbeitsspeicher neue digitale Karten zusammenstelle (z.B. für den Inntal-Radweg...)
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Dienstag, 7. Juni 2011
Dienstag, 07.06.2011 Wiedentobel -> Donaueschingen
kriboe, 23:31h
(zum Start der Tour)
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
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Montag, 06. Juni 2011: Steinach/Kinzigtal -> Wiedentobel (Brigachtal)
kriboe, 22:30h
(zum Start der Tour)
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
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