Donnerstag, 25. Juli 2019
von Vejers nach ... Ribe
nach einer ruhigen Nacht - ich habe geträumt, dass es regnet, oder war das echt? - starte ich früher als die letzten Tage. Ergänzung: von anderen Radwandern erfahre ich, dass es wohl tatsächlich etwas geregnet hat.

Startkilometer 450 km, ich starte wegen drohender Hitze ungefrühstückt.

In Oksbøl gibt es dann Kaffee und Caneelsnegl. Und nach dem Frühstück wird der Radweg wieder idyllisch.

idyllisch jedenfalls, solange man fährt. Als ich aber mal anhalte, fallen Stechfliegen über mich her. Schnell weiter! Nach einer längeren Fahrt über den (gefühlt fünften) Truppenübungsplatz wird die Landschaft wieder offener.

Ein ganz anderes Bild gibt dann Hjering ab: Modern und chic, wohlhabende Leute haben üppige Häuser, das Meer ist friedlich und die Eisdiele ist teuer und übervoll.



Die Mittagspause verschiebe ich dann nach Esbjerg.
Nur mal so nebenbei: nicht alle Radwege in Dänemark sind toll. Wenn ihnen nichts anderes einfällt, geht der Weg auch über eine Bundesstraße (oder deren dänisches Äquivalent). Und für das Foto musste ich warten, bis kaum noch Autos da waren.

Esbjerg stellt sich als etwas größere Stadt dar. Das bei Google bestbewertete Cafe hat prompt Sommerferien, so wird es dann der nächstliegende Italiener.

Nach olfaktorisch anstrengenden Kilometern geht es lange am Deich entlang , als Tagesziel lockt Ribe.

Der Campingplatz dort tut so, als sei er voll. und ich muss etwas reden, um einen Platz zu kriegen.
Inzwischen stehen auf diesem Fleckchen Erde nicht mehr zwei, sondern vier Zelte. Als ich kam, hatte ich den Platz noch für mich allein.

Ein Zelt gehört Mutter mit Tochter, mit denen ich mich abends nett unterhalte.

Die Strecke heute:

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Mittwoch, 24. Juli 2019
von Hvide Sande nach Vejers
Der Start morgens (bei km 401) bei strahlendem Sonnenschein lockt mich nach dem Packen erst einmal in ein (gräßliches) Café in einem kleinen Hallenbad.

Abgesehen von der Lage und den Duschen ist das ein Campingplatz, von dem man getrost abraten kann.

So bin ich bei ziemlicher Hitze dann schnell weg. Unterwegs Heide, Dünen und auch Wald:

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: der Nordseeküstenweg ist jetzt einfach eine Idylle pur.

Das merkt man auch an den vergleichsweise vielen Radfahrern, die unterwegs sind. Die meisten machen Tagestouren, aber inzwischen sind auch etliche Radwanderer - das sind die mit den soliden Fahrrädern und dem vielen Gepäck - unterwegs.

In der größten Mittagshitze mache ich bei einer Pommesbude Station, muss aber feststellen, dass Hähnchen mit PF keine gute Radfahrernahrung ist - die Pasta gestern war da deutlich besser.

Zurück auf dem Nordseeküstenradweg begleiten mich manchmal Urlauber mit Draisinen auf dem benachbarten Bahngleis.

Die Hitze fängt an, unangenehm zu werden. Ich habe inzwischen nahezu drei Liter getrunken. Zwar ist es immer noch schön hier:

Der See kann die heißgefahrenen Füße kühlen, aber nur kurz.

Bei nächster Gelegenheit, in Vejers, frage ich dann nach einem Zeltplatz. Und zum ersten Mal höre ich bei einem Campingplatz, dass sie auch für ein ganz kleines Zelt keinen Platz haben. Denn alle kriegen gleichgroße Parzellen (die sind ziemlich groß), und dummerweise sind alle Parzellen ausgebucht.

Der benachbarte Sterne Camping hingegen hat eine Ecke für Radfahrer. Er ist zwar auch voll, aber ein Rad und ein Zelt passt immer …

Und zur Hitzschlagprophylaxe oder -Nachbehandlung gibt es beim Kaufmann die notwendigen Mittelchen:


Die Strecke heute:

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Dienstag, 23. Juli 2019
Von Fjaltring nach Hvide Sande
Morgens scheint Sonne ins Zimmer... Nach dem Wetter von gestern wären drei Ausrufezeichen angemessener als die drei ...

Mit Sonne ist Radfahren einfach schöner. Und der Nordseeküstenradweg präsentiert sich heute von seiner Schokoladenseite.

Start ist bei km 324, bei wie gesagt strahlendem Sonnenschein. Für den ganzen Tag bleibt der Nordseeküstenradweg bis auf ganz wenige Strecken auf schmalen Pfaden oder Feldwegen, also ganz wenig Autoverkehr. Das geht natürlich nur da, wo genug Platz ist. Auf einer Nehrung muss man sich hingegen den Platz teilen.
Der Blick von der Düne entschädigt für Autobegleitverkehr.


In Thorsminde auf der Bovling Klit erlebe ich Überraschungen.

Zunächst gibt es in einem eigentlich geschlossenen Café einen Kaffee, und ich kann den nicht einmal bezahlen ("for free").
Dann begegnet mir rechts am Wegrand das Strandingsmuseum. Es stellt Strandgut aus den vergangenen Jahrhunderten von gestrandeten Schiffen aus. Was zunächst etwas beliebig und nicht besonders spannend klingt, wird bei einem Besuch sehr interessant: anhand der gefundenen Sachen wird das Leben an Bord eines englischen Seglers dargestellt. Das Schiff ist vor 200 Jahren gestrandet, insgesamt 1400 ertrunkene Seeleute. Das ganze wird so spannend, dass ich (trotz strahlendem Sonnenschein) über 2 Stunden Museum gucke.
Schließlich eine weitere Überraschung: Wie früher im Urlaub schreibe ich eine Postkarte. Das Porto nach Deutschland kostet dann sage und schreibe 30 Kronen (4 Euro). Kein Wunder, dass nur noch wenig Postkarten geschrieben werden.

Danach geht es durch eine Dünen- und Heidelandschaft, wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann.

Etwas lästig ist die Angewohnheit, den Radweg über jeden Hubbel, den die Dünenlandschaft oft genug hat, drüber zu führen. Da gibt es viel Achterbahn (schweißtreibend).

Gegen halb sechs bin ich in Hvide Sande und suche die "weltbeste" Fischräucherei (die empfahl ein pensionierter Polizist - der geht da seit 30 Jahren hin). Allerdings hat die Rögeri keinen Tisch frei. Die Behauptung "Weltbeste Räucherei" muss daher anders getestet werden: ein Stück geräuchertes Makrelenfilet aus dem Laden, der eigentlich schon seit fünf Uhr geschlossen ist, ist schon mal ziemlich überzeugend.

Statt Fisch esse ich dann Pasta beim Italiener. Hinterher beschwingt und gesättigt zu einem Campingplatz, der es schafft, zu viele Wohnmobile und Wohnwagen auf zu wenig Raum unterzubringen.


Abends am Meer dann Sonnenuntergang vom feinsten:


Die Strecke heute:

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