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Dienstag, 29. September 2020
Von Döbeln nach Dresden
kriboe, 15:11h
Start bei km 624, bedeckt und 10°
Das Hotel "Döbelner Hof" in der Innenstadt liegt in der Fußgängerzone, die nach einigen Hochwassern in den vergangenen Jahren sehr sauber und frisch aussieht.
Komoot hat die in Naumburg geplante Route angepasst: Döbeln lag nicht auf dem Weg, war aber bei der Unterkunftssuche besser aufgestellt als die eigentlich geplanten Etappen.
So geht es weiter auf dem Muldetalradweg flußaufwärts. Mein Plan geht so: Ich fahre heute bis ca 15 Uhr nach Dresden und dann mit dem IC ohne Umsteigen nach Köln, dann per Regionalbahn nach Bonn. Knapp 60 km sollten zu schaffen sein, wenn ich 5 Stunden Zeit habe, auch wenn das Höhenprofil etwas "strubbelig" aussieht. Nur die ausgedehnteren Mittags- und Kaffeepausen werde ich reduzieren müssen.
Der Muldetalradweg jedenfalls bleibt schön und abwechslungsreich, auch bei bedecktem und eher kühlem Wetter. Es geht immer wieder mal über Single Trails oder über Landstraßen, meist aber über gute Radwege ohne Autoverkehr. Die Freiberger Mulde hat viele Wehre, und nach den Regenfällen der vergangenen Tage höre ich die Wehre meistens schon, bevor ich sie sehe.
Mahlitzsch und Niederstriegitz, Roßwein und Nossen sind Orte, die ich einfach passiere, ohne mir die Zeit für eine Besichtigung zu nehmen. "Roßwein" lässt mich längere Zeit über Steigerungsformen wie "Roßwein" -> "Pferdepipi" -> "Gaulpisse" nachdenken - was einem nicht alles so in den Sinn kommt, wenn man mal nur Kilometer machen will.
Über längere Kilometer folge ich einem freundlichen sächselnden Radwanderer, bis sich in Nossen unsere Wege trennen, sein Weg führt ihn über Meißen nach Dresden(?), für mich wäre das eine ziemliche Zacke. Bei Zeit und Ruhe müsste ich mir mal die Flußläufe ansehen, ob es dahin einen Radweg ohne strubbeliges Höhenprofil gegeben hätte. Nach meinem Eindruck kosten Hügel vor allem bergauf so viel Zeit, dass man manchen Umweg auf ebenerem Weg durch das schnellere Grundtempo wieder wett macht.
Hinter Nossen wendet sich die Mulde von mir (meinem Weg) ab. Das langsame Bergauf-Tempo lässt mich weiter über Ortsnamen sinnieren: "Eula" zum Beispiel hat mich jahrelang verfolgt. Die "End User License Agreement" habe ich viel zu oft ohne sie zu lesen akzeptiert, einfach, weil ich weiter arbeiten und nicht eine halbe Stunde Lizenzvereinbarungen lesen wollte.
An einem der nächsten Anstiege kann ich länger über "Wilsdruff" nachdenken. Das verlockt zu eher handfesten Assoziationen. "Limbach" oder "Kaufbach" lassen auf entlang von Bächen gehenden Radwegen hoffen. Oft genug ist es jedoch einfach ein steiles Bergauf- und Bergabfahren.
So ab Gomnitz kann ich ins Elbtal blicken und es geht schön gemäßigt bergab. Je mehr ich in die Vororte von Dresden komme, desto häufiger allerdings muss ich die eigentlich sehr angenehme Bergabradelei abbremsen. Rote Ampeln, viel Verkehr, Stopp-Schilder: jedesmal denke ich "schade, das rollte doch gerade so gut".
Die Fahrt nach Dresden hinein führt dann zu einem Zivilisationsschock: so viele Menschen, so viele Autos. Jetzt aber kommt endlich die Sonne durch, zunächst etwas milchig, dann aber am Hauptbahnhof richtig sonnig! Und es ist gerade mal halb drei, also hat der erste Teil des Plans geklappt.
Am Bahnschalter dann die Enttäuschung: der ausgeguckte IC (bzw. dessen Ersatzzug) hat kein Fahrradabteil, und in der ICE-Variante mit Umsteigen in Frankfurt ist nichts mehr für Fahrräder frei (10 Minuten Umsteigezeit in Frankfurt wären aber auch schon sehr sportlich gewesen). So buche ich die entspanntere Version, am nächsten Vormittag im IC nach Köln zu fahren.
Abends in Dresden ist dann unverschämt gutes Wetter. Die Tour beende ich daher bei einem Kellerbier im Stammhaus Felsschlösschen-Brauerei.
681 km hat das Garmin aufgezeichnet (und angeblich 5.000 Höhenmeter, kaum zuglauben, das will ich zuhause doch noch mal nachmessen).
Das Hotel "Döbelner Hof" in der Innenstadt liegt in der Fußgängerzone, die nach einigen Hochwassern in den vergangenen Jahren sehr sauber und frisch aussieht.
Komoot hat die in Naumburg geplante Route angepasst: Döbeln lag nicht auf dem Weg, war aber bei der Unterkunftssuche besser aufgestellt als die eigentlich geplanten Etappen.
So geht es weiter auf dem Muldetalradweg flußaufwärts. Mein Plan geht so: Ich fahre heute bis ca 15 Uhr nach Dresden und dann mit dem IC ohne Umsteigen nach Köln, dann per Regionalbahn nach Bonn. Knapp 60 km sollten zu schaffen sein, wenn ich 5 Stunden Zeit habe, auch wenn das Höhenprofil etwas "strubbelig" aussieht. Nur die ausgedehnteren Mittags- und Kaffeepausen werde ich reduzieren müssen.
Der Muldetalradweg jedenfalls bleibt schön und abwechslungsreich, auch bei bedecktem und eher kühlem Wetter. Es geht immer wieder mal über Single Trails oder über Landstraßen, meist aber über gute Radwege ohne Autoverkehr. Die Freiberger Mulde hat viele Wehre, und nach den Regenfällen der vergangenen Tage höre ich die Wehre meistens schon, bevor ich sie sehe.
Mahlitzsch und Niederstriegitz, Roßwein und Nossen sind Orte, die ich einfach passiere, ohne mir die Zeit für eine Besichtigung zu nehmen. "Roßwein" lässt mich längere Zeit über Steigerungsformen wie "Roßwein" -> "Pferdepipi" -> "Gaulpisse" nachdenken - was einem nicht alles so in den Sinn kommt, wenn man mal nur Kilometer machen will.
Über längere Kilometer folge ich einem freundlichen sächselnden Radwanderer, bis sich in Nossen unsere Wege trennen, sein Weg führt ihn über Meißen nach Dresden(?), für mich wäre das eine ziemliche Zacke. Bei Zeit und Ruhe müsste ich mir mal die Flußläufe ansehen, ob es dahin einen Radweg ohne strubbeliges Höhenprofil gegeben hätte. Nach meinem Eindruck kosten Hügel vor allem bergauf so viel Zeit, dass man manchen Umweg auf ebenerem Weg durch das schnellere Grundtempo wieder wett macht.
Hinter Nossen wendet sich die Mulde von mir (meinem Weg) ab. Das langsame Bergauf-Tempo lässt mich weiter über Ortsnamen sinnieren: "Eula" zum Beispiel hat mich jahrelang verfolgt. Die "End User License Agreement" habe ich viel zu oft ohne sie zu lesen akzeptiert, einfach, weil ich weiter arbeiten und nicht eine halbe Stunde Lizenzvereinbarungen lesen wollte.
An einem der nächsten Anstiege kann ich länger über "Wilsdruff" nachdenken. Das verlockt zu eher handfesten Assoziationen. "Limbach" oder "Kaufbach" lassen auf entlang von Bächen gehenden Radwegen hoffen. Oft genug ist es jedoch einfach ein steiles Bergauf- und Bergabfahren.
So ab Gomnitz kann ich ins Elbtal blicken und es geht schön gemäßigt bergab. Je mehr ich in die Vororte von Dresden komme, desto häufiger allerdings muss ich die eigentlich sehr angenehme Bergabradelei abbremsen. Rote Ampeln, viel Verkehr, Stopp-Schilder: jedesmal denke ich "schade, das rollte doch gerade so gut".
Die Fahrt nach Dresden hinein führt dann zu einem Zivilisationsschock: so viele Menschen, so viele Autos. Jetzt aber kommt endlich die Sonne durch, zunächst etwas milchig, dann aber am Hauptbahnhof richtig sonnig! Und es ist gerade mal halb drei, also hat der erste Teil des Plans geklappt.
Am Bahnschalter dann die Enttäuschung: der ausgeguckte IC (bzw. dessen Ersatzzug) hat kein Fahrradabteil, und in der ICE-Variante mit Umsteigen in Frankfurt ist nichts mehr für Fahrräder frei (10 Minuten Umsteigezeit in Frankfurt wären aber auch schon sehr sportlich gewesen). So buche ich die entspanntere Version, am nächsten Vormittag im IC nach Köln zu fahren.
Abends in Dresden ist dann unverschämt gutes Wetter. Die Tour beende ich daher bei einem Kellerbier im Stammhaus Felsschlösschen-Brauerei.
681 km hat das Garmin aufgezeichnet (und angeblich 5.000 Höhenmeter, kaum zuglauben, das will ich zuhause doch noch mal nachmessen).
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Montag, 28. September 2020
von Markkleeberg Richtung Osten bis Döbeln
kriboe, 13:07h
Start bei km 551 und 11°, sonnig
Insgesamt ein guter Radfahrtag, überwiegend sonnig, aber eher kühl, kaum Wind und wenig Kopfsteinpflaster.
In Markkleeberg treffe ich auf eine Bahnunterführung, die auf unterschiedlicher Höhe für Autos und Radfahrer die Bahn unterquert. Das erinnert mich an die Unterführung der B 56 bei Witterschlick. Nur dass da die Bahn immer noch nicht elektrisch unterwegs ist..
Bald aber hat mich Komoot von der Straße weggelotst.
Es geht vorbei an einigen Tagebauseen und über Straßen, asphaltierte und nicht asphaltierte Wege. Sobald ich aus dem Dunstkreis von Leipzip raus bin, wird auch der anfangs intensive Verkehr dünner.
Anzumerken ist, dass viele Orte auf *a oder *na enden ("Großpösna, Threna, Köhra"). Eine erste Kaffeepause in einem Imbiss in Köhra führt mich wieder mal an die Grenzen meines Sprachverständnisses. Handfestes Sächsisch von drei alten Männern (vermutlich geht es um die Gesundheit und das "Blut ziehen" im Krankenhaus) lässt mich allenfalls jedes dritte Wort verstehen.
Nach zwei Stunden bin ich in Grimma. Für eine kurze Pause genügt der Bahnhofsvorplatz, Garmin braucht neue Batterien.
Bald danach komme ich an die Mulde, einen erstaunlich wasserreichen Nebenfluss der Elbe. Wenn ich das auf der Karte nachsehe, ist es wohl zunächst die vereinigte Mulde, später flussaufwärts folge ich der Freiberger Mulde.
Eine schöne Pausengelegenheit bietet das Kloster Nimbschen hinter Grimma, in dem einst Katharina von Bora lebte und dann aber dort dem Klosterleben und ihrem Gelübde entfloh und Luther heiratete.
Muldeimpressionen:
Immer wieder erstaunlich: es gibt Orte, die wie aus dem Ei gepellt daher kommen,
und dann wieder Orte, in denen leer stehende (verfallende) Häuser die Erinnerung prägen. Mag sein, dass die bewohnten Häuser auch da überwiegen, aber große Anwesen mit eingeschlagenen Fenstern und eventuell defektem Dach bleiben besser in Erinnerung.
Gelegentlich gibt es auch Wiesen, auf denen Solarpaneele zu wachsen scheinen. Und immer wieder lockt die Mulde dazu, Fotos zu machen:
Insgesamt begeistert mich der Mulderadweg. Er hat zwar immer wieder auch Abschnitte über öffentliche Straßen, geht aber meist getrennte Wege.
Und auch in Döbeln hat sich eine eigene Radspur auf der Hauptstraße breit gemacht.
Insgesamt ein guter Radfahrtag, überwiegend sonnig, aber eher kühl, kaum Wind und wenig Kopfsteinpflaster.
In Markkleeberg treffe ich auf eine Bahnunterführung, die auf unterschiedlicher Höhe für Autos und Radfahrer die Bahn unterquert. Das erinnert mich an die Unterführung der B 56 bei Witterschlick. Nur dass da die Bahn immer noch nicht elektrisch unterwegs ist..
Bald aber hat mich Komoot von der Straße weggelotst.
Es geht vorbei an einigen Tagebauseen und über Straßen, asphaltierte und nicht asphaltierte Wege. Sobald ich aus dem Dunstkreis von Leipzip raus bin, wird auch der anfangs intensive Verkehr dünner.
Anzumerken ist, dass viele Orte auf *a oder *na enden ("Großpösna, Threna, Köhra"). Eine erste Kaffeepause in einem Imbiss in Köhra führt mich wieder mal an die Grenzen meines Sprachverständnisses. Handfestes Sächsisch von drei alten Männern (vermutlich geht es um die Gesundheit und das "Blut ziehen" im Krankenhaus) lässt mich allenfalls jedes dritte Wort verstehen.
Nach zwei Stunden bin ich in Grimma. Für eine kurze Pause genügt der Bahnhofsvorplatz, Garmin braucht neue Batterien.
Bald danach komme ich an die Mulde, einen erstaunlich wasserreichen Nebenfluss der Elbe. Wenn ich das auf der Karte nachsehe, ist es wohl zunächst die vereinigte Mulde, später flussaufwärts folge ich der Freiberger Mulde.
Eine schöne Pausengelegenheit bietet das Kloster Nimbschen hinter Grimma, in dem einst Katharina von Bora lebte und dann aber dort dem Klosterleben und ihrem Gelübde entfloh und Luther heiratete.
Muldeimpressionen:
Immer wieder erstaunlich: es gibt Orte, die wie aus dem Ei gepellt daher kommen,
und dann wieder Orte, in denen leer stehende (verfallende) Häuser die Erinnerung prägen. Mag sein, dass die bewohnten Häuser auch da überwiegen, aber große Anwesen mit eingeschlagenen Fenstern und eventuell defektem Dach bleiben besser in Erinnerung.
Gelegentlich gibt es auch Wiesen, auf denen Solarpaneele zu wachsen scheinen. Und immer wieder lockt die Mulde dazu, Fotos zu machen:
Insgesamt begeistert mich der Mulderadweg. Er hat zwar immer wieder auch Abschnitte über öffentliche Straßen, geht aber meist getrennte Wege.
Und auch in Döbeln hat sich eine eigene Radspur auf der Hauptstraße breit gemacht.
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Sonntag, 27. September 2020
Von Naumburg bis Markkleeberg
kriboe, 12:44h
Start bei km 498, 9° und wolkig bis heiterem Wetter.
Viel wärmer ist es heute nicht geworden, aber deutlich trockener.
Der Saaleradweg zeigte sich aber heute sowohl von der Landschaft wie von der Beschilderung her von der besten Seite. Allerdings hat es eine Esche gestern umgeworfen, oder der Boden ist zu stark aufgeweicht. Jedenfalls versperrt sie den Radweg. Also alles runter vom Rad und einzeln über den Stamm bzw. unten drunter her.
Immer wieder schöne Ausblicke auf die Saale und die umliegenden Orte, Anders als auf dem Bild haben die Orte meist offenbar unverwüstliches Kopfsteinpflaster.
In Weißenfelds, einer Stadt mit mehr als 40.000 Einwohnern und die Stadt, in der Heinrich Schütz als Kind und im Alter gelernt hat, ist es sonntäglich sehr ruhig. Kaum ein Café oder Restaurant hat geöffnet, und es gibt noch viel Potential für Baustellen und Restaurierungen. Der Marktplatz kann sich aber schon sehen lassen, und da gibt es auch ein geöffnetes Restaurant, ein Grieche, der lecker kochen kann!
Möglicherweise wäre das Heinrich-Schütz-Haus ja sehenswert und geöffnet gewesen, aber mir ist jetzt eher nach 'vorwärts kommen' als nach rückwärts gewandter Kultur. Das ist nicht das "Schütz-Haus", sondern ein Wohnhaus, in dem er als Kind gewohnt hat (restaurierungsbedürftig):
Ich habe in Naumburg den Track repariert bzw. Komoot neu rechnen lassen: das bringt mich auf eine schnurgerade asphaltierte Trasse mit gleichbleibend leichtem Gefälle (Bahntrasse?), die mich etliche Kilometer nach Nordosten bis etwa vor die ersten Häuser von Göhrenz bringt.
Danach geht es bis an den Cospudener See. Die ganze Gegend wirkt sehr aufgeräumt, wie geplant.
Und in der Tat: es ist ein ehemaliges Braunkohlegebiet, rekultiviert und zum Naherholungsgebiet für Leipzig ausgestaltet worden. Laut Wikipedia war das unter anderem mit Mitteln der Expo 2000 (die war in Hannover!) möglich...
Station mache ich dann in Markkleeberg.
Viel wärmer ist es heute nicht geworden, aber deutlich trockener.
Der Saaleradweg zeigte sich aber heute sowohl von der Landschaft wie von der Beschilderung her von der besten Seite. Allerdings hat es eine Esche gestern umgeworfen, oder der Boden ist zu stark aufgeweicht. Jedenfalls versperrt sie den Radweg. Also alles runter vom Rad und einzeln über den Stamm bzw. unten drunter her.
Immer wieder schöne Ausblicke auf die Saale und die umliegenden Orte, Anders als auf dem Bild haben die Orte meist offenbar unverwüstliches Kopfsteinpflaster.
In Weißenfel
Möglicherweise wäre das Heinrich-Schütz-Haus ja sehenswert und geöffnet gewesen, aber mir ist jetzt eher nach 'vorwärts kommen' als nach rückwärts gewandter Kultur. Das ist nicht das "Schütz-Haus", sondern ein Wohnhaus, in dem er als Kind gewohnt hat (restaurierungsbedürftig):
Ich habe in Naumburg den Track repariert bzw. Komoot neu rechnen lassen: das bringt mich auf eine schnurgerade asphaltierte Trasse mit gleichbleibend leichtem Gefälle (Bahntrasse?), die mich etliche Kilometer nach Nordosten bis etwa vor die ersten Häuser von Göhrenz bringt.
Danach geht es bis an den Cospudener See. Die ganze Gegend wirkt sehr aufgeräumt, wie geplant.
Und in der Tat: es ist ein ehemaliges Braunkohlegebiet, rekultiviert und zum Naherholungsgebiet für Leipzig ausgestaltet worden. Laut Wikipedia war das unter anderem mit Mitteln der Expo 2000 (die war in Hannover!) möglich...
Station mache ich dann in Markkleeberg.
Die Stadt Markkleeberg wurde im Jahr 1934 als Zusammenschluss der Orte Oetzsch-Markkleeberg und Gautzsch gegründet. Da den Nationalsozialisten der Name der bei weitem größeren Gemeinde Gautzsch wegen seiner slawischen Herkunft nicht genehm war und sich auch der künstliche Vorschlag Auenwalde nicht durchsetzen konnte, wählte man als Namen der neuen Stadt den der kleinsten Ursprungsgemeinde Markkleeberg....(Quelle: Wikipedia)Schon bemerkenswert, dass "Markkleeberg" damals "deutscher" als "Gautzsch" geklungen haben soll. Mich erinnert der Name eher an meine alte Tastatur, die immer wieder ungefragt Buchstaben verdoppelte.
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Von Apolda nach Naumburg
kriboe, 11:47h
Start bei km 457 und 9° (Nieselregen):
Das wird ein sehr feuchter Tag. Und der anfängliche Nieselregen wächst sich zu einem gestandenen Dauerregen aus. Die Sprühimprägnierung von Regencape und Annorak macht anfangs auch ihren Job, der Regen perlt wunderbar ab, sie schlafft aber je länger es regnet um so mehr ab.
Der Ilmtalradweg ist immer noch supergut ausgeschildert. Viele kleine witzige Details muntern mich im Dauerregen etwas auf.
Auch ein Kaffee in Bad Sulza wirkt sich sehr positiv auf die Stimmung aus. Und wenn es nicht so trostlos regnen würde, wäre der Kurpark mit eindrucksvoller Fontäne sicherlich wunderschön...
Bei Großherlingen ergießt sich die Ilm in die Saale, und schon hört es mit den großzügigen Radwegbeschilderungen auf. Es gibt zwar einen Saaleradweg, die Schilder dazu muss man aber eher suchen.
Immerhin ist es ein sehr passabler Radweg: er führt an Kloster Pforta vorbei, einem der vielleicht 10 staatlichen Weingüter in Deutschland. Zum Aufwärmen bietet es eine leckere Kürbiskernsuppe, einen hervorragenden Grauburgunder und die Aufgabe, mit beiden bis 13 Uhr fertig zu sein, weil dann einen geschlossene Gesellschaft kommt. Vielen Dank allerdings, dass ich trotz der drohenden geschlossenen Gesellschaft überhaupt im Trockenen noch was zu Essen bekommen habe.
Naumburg ist dann nicht mehr weit weg. Allerdings hat das Garmin inzwischen den Track Bonn-Dresden beendet und stürzt beim Neuladen zuverlässig ab, bis es den Track dann ignoriert. Und das Smartphone mag im Regen überhaupt nicht mehr zwischen einem Regentropfen und einem Fingerdruck unterscheiden. Naumburg liegt allerdings an der Saale und ich folge dem Fluss.
Nach einer kurzen Trockenphase im Hotel geht es dann im inzwischen sehr konzentrierten intensiven Dauerregen am Nietzsche-Haus (erstmals die Vita von Nietzsche gelesen - welch ein Leben) vorbei zum Dom. Die Stadt wirkt wie ausgestorben, nur am Dom sammeln sich die Touristen.
Der Dom ist dann ganz eindrucksvoll, aber anders, als ich mir ihn vorgestellt habe: Mäßig groß, spätromanisch oder frühgotisch, eher spartanisch eingerichtet finde ich dann in den Skulpuren und Lettnern viele sehr bemerkenswerte Details. Der Audio-Guide allerdings nervt mit der ständigen Betonung, wie außergewöhnlich dieses und jenes Detail doch ist. Die vielgerühmte Uta ist tatsächlich sehenswert, aber sie sticht unter den anderen 11 Stifterfiguren nicht besonders heraus. Wenn ich nicht nachgelesen hätte, wäre sie mir nicht als so besonders aufgefallen.
Das Domgewölbe hingegen ist sofort außergewöhnlich, wegen der stimmungsvollen Beleuchtung und der Präsentation der diversen alten Bücher.
Zurück geht es durch den Regen, durch ein Steakhaus und wieder durch den Regen zurück ins Hotel. Die 9° von heute Morgen haben sich auf 8° heute Abend "gesteigert" - und hab ich schon erwähnt, dass es immer noch regnet?
Das wird ein sehr feuchter Tag. Und der anfängliche Nieselregen wächst sich zu einem gestandenen Dauerregen aus. Die Sprühimprägnierung von Regencape und Annorak macht anfangs auch ihren Job, der Regen perlt wunderbar ab, sie schlafft aber je länger es regnet um so mehr ab.
Der Ilmtalradweg ist immer noch supergut ausgeschildert. Viele kleine witzige Details muntern mich im Dauerregen etwas auf.
Auch ein Kaffee in Bad Sulza wirkt sich sehr positiv auf die Stimmung aus. Und wenn es nicht so trostlos regnen würde, wäre der Kurpark mit eindrucksvoller Fontäne sicherlich wunderschön...
Bei Großherlingen ergießt sich die Ilm in die Saale, und schon hört es mit den großzügigen Radwegbeschilderungen auf. Es gibt zwar einen Saaleradweg, die Schilder dazu muss man aber eher suchen.
Immerhin ist es ein sehr passabler Radweg: er führt an Kloster Pforta vorbei, einem der vielleicht 10 staatlichen Weingüter in Deutschland. Zum Aufwärmen bietet es eine leckere Kürbiskernsuppe, einen hervorragenden Grauburgunder und die Aufgabe, mit beiden bis 13 Uhr fertig zu sein, weil dann einen geschlossene Gesellschaft kommt. Vielen Dank allerdings, dass ich trotz der drohenden geschlossenen Gesellschaft überhaupt im Trockenen noch was zu Essen bekommen habe.
Naumburg ist dann nicht mehr weit weg. Allerdings hat das Garmin inzwischen den Track Bonn-Dresden beendet und stürzt beim Neuladen zuverlässig ab, bis es den Track dann ignoriert. Und das Smartphone mag im Regen überhaupt nicht mehr zwischen einem Regentropfen und einem Fingerdruck unterscheiden. Naumburg liegt allerdings an der Saale und ich folge dem Fluss.
Nach einer kurzen Trockenphase im Hotel geht es dann im inzwischen sehr konzentrierten intensiven Dauerregen am Nietzsche-Haus (erstmals die Vita von Nietzsche gelesen - welch ein Leben) vorbei zum Dom. Die Stadt wirkt wie ausgestorben, nur am Dom sammeln sich die Touristen.
Der Dom ist dann ganz eindrucksvoll, aber anders, als ich mir ihn vorgestellt habe: Mäßig groß, spätromanisch oder frühgotisch, eher spartanisch eingerichtet finde ich dann in den Skulpuren und Lettnern viele sehr bemerkenswerte Details. Der Audio-Guide allerdings nervt mit der ständigen Betonung, wie außergewöhnlich dieses und jenes Detail doch ist. Die vielgerühmte Uta ist tatsächlich sehenswert, aber sie sticht unter den anderen 11 Stifterfiguren nicht besonders heraus. Wenn ich nicht nachgelesen hätte, wäre sie mir nicht als so besonders aufgefallen.
Das Domgewölbe hingegen ist sofort außergewöhnlich, wegen der stimmungsvollen Beleuchtung und der Präsentation der diversen alten Bücher.
Zurück geht es durch den Regen, durch ein Steakhaus und wieder durch den Regen zurück ins Hotel. Die 9° von heute Morgen haben sich auf 8° heute Abend "gesteigert" - und hab ich schon erwähnt, dass es immer noch regnet?
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