... newer stories
Freitag, 16. Juli 2021
Baltrum -> Wirsum
kriboe, 23:22h
Start bei 175 km
Seit gestern Nachmittag bin ich nicht mehr der einzige Gast in der Pension. Und nachdem die andere, eine "Gästin", zweimal "aus Versehen" in mein Zimmer kommen wollte, bin ich froh, dass ich heute abreisen kann. Früher hätte ich mich ja möchglicherweise über unangekündigten Damenbesuch gefreut, aber ...
Jedenfalls hatte die Hannoveranersche Gästin nicht nur ein Problem mit der Zimmernummer, sondern auch mit dem Internet: "mein Internet geht nicht". Fast so schön wie "ich hab das Internet gelöscht". Jedenfalls wollte sie nicht einsehen, dass sie das falsche Passwort fürs WLAN eingetippt hatte - ok, am Schwarzen Brett hingen zwei WLAN-Zugänge, und sie hatte den falschen genommen (ich übrigens anfangs auch). Als ich ihr dann den richtigen WLAN-Zugang zeigte - ich musste mit ihr ans Schwarze Brett, um ihn ihr zu zeigen, ein Foto reichte nicht -, sagte sie nicht etwa "Danke, ich probiere das mal", sondern fragte "Machen Sie das beruflich?". Inzwischen kann ich darauf antworten, ohne zu lügen: "Ich bin Pensionär". Da hat sie dann nicht weiter gefragt. Beim Packen hörte ich dann aber, dass sie mit der Zimmerwirtin diskutierte. Deren Antwort gipfelte in "Wenn das nicht funktioniert, dann haben Sie was falschgemacht".
Wie gesagt, ich hab mich dann schnell verdrückt und noch eine Runde durch die Salzwiesen gedreht.
Das kostete zwar wieder etwas Blut - die Stechfliegen waren auch ohne Pferde auf der Lauer - aber ich musste mich nicht mit fremden Händis und deren WLAN-Problemen abmühen.
Gegen 12:45 startete dann die Fähre zum Festland.
Die Fähre war recht voll, aber wie so ziemlich alles in Verbindung mit Baltrum war es auch hier ziemlich tiefenentspannt.
Auf dem Festland begegne ich dann nach 3 Tagen wieder dem lauten Leben mit Autos, Pommesbuden und Infrastruktur.
Ziel ist heute Wirsum, wo ich ein Zimmer gebucht habe. Der (Rücken-)Wind erleichtert das Vorwärtskommen erheblich.
Hage mit Gyros
marienhafe mit Störtebeker
Wirsum
Seit gestern Nachmittag bin ich nicht mehr der einzige Gast in der Pension. Und nachdem die andere, eine "Gästin", zweimal "aus Versehen" in mein Zimmer kommen wollte, bin ich froh, dass ich heute abreisen kann. Früher hätte ich mich ja möchglicherweise über unangekündigten Damenbesuch gefreut, aber ...
Jedenfalls hatte die Hannoveranersche Gästin nicht nur ein Problem mit der Zimmernummer, sondern auch mit dem Internet: "mein Internet geht nicht". Fast so schön wie "ich hab das Internet gelöscht". Jedenfalls wollte sie nicht einsehen, dass sie das falsche Passwort fürs WLAN eingetippt hatte - ok, am Schwarzen Brett hingen zwei WLAN-Zugänge, und sie hatte den falschen genommen (ich übrigens anfangs auch). Als ich ihr dann den richtigen WLAN-Zugang zeigte - ich musste mit ihr ans Schwarze Brett, um ihn ihr zu zeigen, ein Foto reichte nicht -, sagte sie nicht etwa "Danke, ich probiere das mal", sondern fragte "Machen Sie das beruflich?". Inzwischen kann ich darauf antworten, ohne zu lügen: "Ich bin Pensionär". Da hat sie dann nicht weiter gefragt. Beim Packen hörte ich dann aber, dass sie mit der Zimmerwirtin diskutierte. Deren Antwort gipfelte in "Wenn das nicht funktioniert, dann haben Sie was falschgemacht".
Wie gesagt, ich hab mich dann schnell verdrückt und noch eine Runde durch die Salzwiesen gedreht.
Das kostete zwar wieder etwas Blut - die Stechfliegen waren auch ohne Pferde auf der Lauer - aber ich musste mich nicht mit fremden Händis und deren WLAN-Problemen abmühen.
Gegen 12:45 startete dann die Fähre zum Festland.
Die Fähre war recht voll, aber wie so ziemlich alles in Verbindung mit Baltrum war es auch hier ziemlich tiefenentspannt.
Auf dem Festland begegne ich dann nach 3 Tagen wieder dem lauten Leben mit Autos, Pommesbuden und Infrastruktur.
Ziel ist heute Wirsum, wo ich ein Zimmer gebucht habe. Der (Rücken-)Wind erleichtert das Vorwärtskommen erheblich.
Hage mit Gyros
marienhafe mit Störtebeker
Wirsum
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 16. Juli 2021
Baltrum Ruhetag und Corona-Erfahrungen
kriboe, 00:33h
nur ein paar Schritte...
Und dann wieder die Füße hoch gelegt...
Exkurs CoVID:
Coronamäßig ist das hier auf Baltrum,aber auch sonst in Ostfriesland ganz unaufgeregt: allgegenwärtig ist die Luca-App, d.h. in jedem Geschäft, Restaurant, Café checkt man damit ein. Dann vergisst man das Auschecken und merkt entweder beim Aufsuchen der nächsten Lokalität, dass man laut Luca noch im ersten Café sitzt.
Oder man wundert sich, warum das Händi spinnt: nach einer geraumen Zeit, in der man laut Luca noch irgendwo eingecheckt ist, tatsächlich aber längst in der Heide, am Strand oder im Wald, fängt die Oberfläche des Händis an zu spinnen.
Masken werden überall für drinnen empfohlen, aber praktisch nicht mehr von allen, sondern allenfalls von 2/3 getragen, sofern die Bedienung, die Kassiererin oder sonstwer nicht daran erinnert.
Einen Negativtest oder den Impfstatus musste ich nur ein einziges Mal zücken.
Die Luca-App funktioniert aber schnell und gut. Das kann auch nachteilig sein: ein infizierter Rückkehrer von der Fußball-EM war Donnerstag Abend in einer Discothek. Die Luca-App hatte dann weitere 1.100 Disco-Besucher aufgelistet, damit war das Gesundheitsamt akut überfordert und hat daher per social media alle Disco-Besucher gebeten, sich in Quarantäne zu begeben, auf Symptome zu achten und ggf. einen PCR-Test machen zu lassen.
Ich bin gespannt, ob das funktioniert.
Und dann wieder die Füße hoch gelegt...
Exkurs CoVID:
Coronamäßig ist das hier auf Baltrum,aber auch sonst in Ostfriesland ganz unaufgeregt: allgegenwärtig ist die Luca-App, d.h. in jedem Geschäft, Restaurant, Café checkt man damit ein. Dann vergisst man das Auschecken und merkt entweder beim Aufsuchen der nächsten Lokalität, dass man laut Luca noch im ersten Café sitzt.
Oder man wundert sich, warum das Händi spinnt: nach einer geraumen Zeit, in der man laut Luca noch irgendwo eingecheckt ist, tatsächlich aber längst in der Heide, am Strand oder im Wald, fängt die Oberfläche des Händis an zu spinnen.
Masken werden überall für drinnen empfohlen, aber praktisch nicht mehr von allen, sondern allenfalls von 2/3 getragen, sofern die Bedienung, die Kassiererin oder sonstwer nicht daran erinnert.
Einen Negativtest oder den Impfstatus musste ich nur ein einziges Mal zücken.
Die Luca-App funktioniert aber schnell und gut. Das kann auch nachteilig sein: ein infizierter Rückkehrer von der Fußball-EM war Donnerstag Abend in einer Discothek. Die Luca-App hatte dann weitere 1.100 Disco-Besucher aufgelistet, damit war das Gesundheitsamt akut überfordert und hat daher per social media alle Disco-Besucher gebeten, sich in Quarantäne zu begeben, auf Symptome zu achten und ggf. einen PCR-Test machen zu lassen.
Ich bin gespannt, ob das funktioniert.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 14. Juli 2021
Baltrum Erkundung 1
kriboe, 22:00h
Start bei 175 km (gestern Abend letzter Stand vor dem Aus durch "Batterie leer")
Morgens gibt es Frühstück wie vor 40 Jahren: ordentlicher Kaffee, hartgekochtes Ei, leicht pappiges Weißmehlbrötchen, div. ordentlicher Aufschnitt, guter Holländer, langweilige Marmelade, nicht zu vergessen: Büchsenmilch!
Ich habe spontan bis Freitag gebucht - denn ich habe bislang die Pension für mich allein. (es ist Haupturlaubssaison, oder?)
Mit ganz kleinem Gepäck (Badesachen, Powerbank, Studentenfutter) starte ich mit dem Rad zu einer Rundtour Richtung Osten.
Als die gepflasterten Wege in tiefem Sand enden, drehe ich um. In dem Entschluss, umzudrehen, bestärken mich ca. 10 Stechfliegen - ich kann die gar nicht so schnell wegscheuchen oder totschlagen, wie die beißen. Offenbar gilt der alte Grundsatz, da, wo Pferde oder Kühe sind, besser nicht stehenbleiben.
Der Osten der Insel hat keine gepflasterten Wege mehr (Ruhezone des Nationalparks), daher geht es zurück Richtung Westen auf eine "Aussichtsdüne", stolze 19 m über NN hoch mit einem tatsächlich schönen Ausblick.
Sagenhafte verschwiegene Wege, eigentlich viel zu schön, um da mit dem Rad entlang zu fahren:
Daher stelle ich das Rad am Strand ab und geh zu Fuß weiter.
Am Strand wird gesungen ("Tante aus Marokko - piff paff"), vom Winde verweht kommt vor allem das gut gespielte Akkordeon gut rüber.
Ich bin froh, dass die Leute, fast alles Frauen, singen, und noch froher, dass ich lieber wandern gehe.
Der Strand ist im Bereich der Strandkörbe nur mäßig belebt. Insgesamt ist mein Eindruck von der Insel bisher so, dass es sehr gesittet und ruhig zugeht. Dabei gibt es durchaus auch skurile Aspekte:
Dort, wo keine Strandkörbe mehr stehen, beginnt der Hundestrand, und da kann man auch Drachen fliegen lassen. Das Baden ist dort genauso möglich. Allerdings sind die Wellen sehr mau, das Wasser ist für Nordseeverhältnisse (der letzte Nordseebadeurlaub liegt mindestens fünfzig Jahre zurück) ziemlich warm. Ohne richtige Wellen bin ich aber schnell wieder an Land. An Land fallen mir viele Quallen im Sand auf, im Wasser waren gar nicht mal so viele.
Ich laufe einige Stunden nach Osten zum Ende der Insel. Da wird ständig Sand angeschwemmt, Baltrum wächst nach Osten. Der Rundblick am Ostende ist einfach sehenswert:
Auf der Westseite wurde jahrhundertelang Sand abgetragen, inzwischen wird der Abbau durch massiven Beton gebremst (gestoppt?).
Immerhin lässt sich aus alten Urkunden ermitteln, dass Flächen, die heute zu Norderney (die nächste Insel im Westen) gehören, früher zu Baltrum gehörten.
Das Westende erkunde ich übrigens wieder mit dem Rad. Nicht vergessen: viele Geschäfte und Restaurants machen eine Mittagspause oder schließen zwischen 14 Uhr und 18 Uhr. Nun ja, der eine Bäcker hatte dann doch noch Kaffee und Kuchen.
Morgens gibt es Frühstück wie vor 40 Jahren: ordentlicher Kaffee, hartgekochtes Ei, leicht pappiges Weißmehlbrötchen, div. ordentlicher Aufschnitt, guter Holländer, langweilige Marmelade, nicht zu vergessen: Büchsenmilch!
Ich habe spontan bis Freitag gebucht - denn ich habe bislang die Pension für mich allein. (es ist Haupturlaubssaison, oder?)
Mit ganz kleinem Gepäck (Badesachen, Powerbank, Studentenfutter) starte ich mit dem Rad zu einer Rundtour Richtung Osten.
Als die gepflasterten Wege in tiefem Sand enden, drehe ich um. In dem Entschluss, umzudrehen, bestärken mich ca. 10 Stechfliegen - ich kann die gar nicht so schnell wegscheuchen oder totschlagen, wie die beißen. Offenbar gilt der alte Grundsatz, da, wo Pferde oder Kühe sind, besser nicht stehenbleiben.
Der Osten der Insel hat keine gepflasterten Wege mehr (Ruhezone des Nationalparks), daher geht es zurück Richtung Westen auf eine "Aussichtsdüne", stolze 19 m über NN hoch mit einem tatsächlich schönen Ausblick.
Sagenhafte verschwiegene Wege, eigentlich viel zu schön, um da mit dem Rad entlang zu fahren:
Daher stelle ich das Rad am Strand ab und geh zu Fuß weiter.
Am Strand wird gesungen ("Tante aus Marokko - piff paff"), vom Winde verweht kommt vor allem das gut gespielte Akkordeon gut rüber.
Ich bin froh, dass die Leute, fast alles Frauen, singen, und noch froher, dass ich lieber wandern gehe.
Der Strand ist im Bereich der Strandkörbe nur mäßig belebt. Insgesamt ist mein Eindruck von der Insel bisher so, dass es sehr gesittet und ruhig zugeht. Dabei gibt es durchaus auch skurile Aspekte:
Dort, wo keine Strandkörbe mehr stehen, beginnt der Hundestrand, und da kann man auch Drachen fliegen lassen. Das Baden ist dort genauso möglich. Allerdings sind die Wellen sehr mau, das Wasser ist für Nordseeverhältnisse (der letzte Nordseebadeurlaub liegt mindestens fünfzig Jahre zurück) ziemlich warm. Ohne richtige Wellen bin ich aber schnell wieder an Land. An Land fallen mir viele Quallen im Sand auf, im Wasser waren gar nicht mal so viele.
Ich laufe einige Stunden nach Osten zum Ende der Insel. Da wird ständig Sand angeschwemmt, Baltrum wächst nach Osten. Der Rundblick am Ostende ist einfach sehenswert:
Auf der Westseite wurde jahrhundertelang Sand abgetragen, inzwischen wird der Abbau durch massiven Beton gebremst (gestoppt?).
Immerhin lässt sich aus alten Urkunden ermitteln, dass Flächen, die heute zu Norderney (die nächste Insel im Westen) gehören, früher zu Baltrum gehörten.
Das Westende erkunde ich übrigens wieder mit dem Rad. Nicht vergessen: viele Geschäfte und Restaurants machen eine Mittagspause oder schließen zwischen 14 Uhr und 18 Uhr. Nun ja, der eine Bäcker hatte dann doch noch Kaffee und Kuchen.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories