Donnerstag, 6. Juli 2023
Aarhus
Die Bahnfahrt gestern von Bonn nach Aarhus war wieder einmal ein Erlebnis:
Es fing damit an, dass der IC nach Hamburg nicht von Bonn Hauptbahnhof, sondern vom Bahnhof Beuel abfuhr. Das ist, wenn man wie ich in Godesberg wohnt, auf der anderen Rheinseite und deutlich schlechter mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Also ging es gegen 5:55 mit vollgepacktem Rad los.



Nachts hat es ordentlich geregnet, aber der morgentliche Start ist regenfrei.



Wegen Bauarbeiten ist im Beueler Bahnhof die Unterführung gesperrt und man muss über eine sehr hohe Behelfsbrücke zum Gleis 2 klettern, wenn man Richtung Norden will. Das ist morgens um halb sieben keine leichte Aufgabe mit einem Rad, das voll bepackt gut und gerne 40 kg wiegt. Aber danach ist man wach, und hat außerdem zwei sehr hilfsbereite Menschen kennen gelernt, die uns die Taschen getragen haben.



Der IC kommt mit nur wenigen Minuten Verspätung und ist nahezu leer - offenbar wollen nicht allzu viele Menschen von seinem Startpunkt in Koblenz aus nach Hamburg, Rostock oder Binz. Die Fahrt durchs Ruhrgebiet und durchs Münsterland (streckenweise mit Tempo 200) ist daher angenehm ruhig und entspannt.

In Hamburg haben wir immer noch nur wenige Minuten Verspätung. Allerdings ist das Abteil mit den Fahrradstellplätzen ziemlich voll geworden. Und das Ausladen der Räder ist wegen der engen Wagontür auch kein reines Vergnügen.

Bild Fahrradabteil

In Hamburg Hbf ist der Gleiswechsel deutlich weniger anstrengend als in Beuel. Allerdings sind die Aufzüge defekt und es geht über die Rolltreppe.

Bild Rolltreppe

Der IC nach Kolding (mit Ziel Kobenhagen) fährt ebenfalls pünktlich ab und ist angenehm leer, allerdings laut Anzeigetafel "ausreserviert". An der Grenze in Padborg dauert die Grenzkontrolle so lang, dass wir fast eine halbe Stunde Verspätung haben, als wir in Kolding aussteigen.

Der Anschlusszug (Regionalbahn nach Aarhus) lässt auf sich warten, die Verspätung wird minütlich größer, und schließlich fährt er überhaupt nicht mehr bis Aarhus, sondern nur noch bis Fredericia...

bild Screenshot.

So fahren wir mit dem planmäßig nächsten Zug, immerhin pünktlich. Und die Unterkuft, via AirBnB gebucht, taugt auch etwas: es ist eine klassische von Besitzer bewohnte und temporär vermietete Wohnung mit allem, was wir zum Essen und Schlafen brauchen.

Heute Morgen ging es dann mit dem Rad, aber ohne Gepäck nach Moesgard ins Museum. Das ist ein schicker Neubau aus dem Jahr 2012. Der Weg dahin hatte allerdings ganz wörtlich genommen einige Höhen und Tiefen, sprich es war ziemlich hügelig. So beginnt der Museumsbesuch mit einem kleinen Picknick vor dem Eingang.

Foto
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Im Museum kann man für anspruchsvolle 160 DKR (~21,43€) eine ebenso anspruchsvolle Geschichte der Besiedlung Dänemarks von der Eiszeit bis ins Mittelalter erleben: viele kleine Geschichten und wundervoll präsentierte archäologische Fundstücke sind den Besuch allemal wert. Die Sonderausstellung mit dem Thema "Chaos" beschäftigt sich gar nicht mit dem Chaos, sondern mit den "dunklen Jahrhunderten" nach dem Untergang des weströmischen Reichs. Ebenfalls viele schöne Dinge, teils sehr dramatisch präsentiert.

Danach Kaffee (mit kostenlosem Refill) auf dem Museumsdach.

Bild

Zurück in die Unterkunft gehts am Strand entlang mit einem sehr schönen Blick aufs Meer und dann auf Aarhus

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Dienstag, 4. Juli 2023
Dänemark 2023
Geplant ist folgendes:
  • Fahrt mit der Bahn nach Aahus
  • von Aarhus an der Ostseeküste südwärts
  • ab Lübeck oder so wieder heimwärts mit der Bahn

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Freitag, 1. Juli 2022
Naheradweg - Rheinradweg 2022-07-01 Oberhausen -> St. Goarshausen
Start bei 108 km

Morgens ist es noch rundum ziemlich nass. Das Zelt wische ich daher mit einem Lappen trocken, soweit es geht. Der Start geht dann nach einem guten Kaffee von der Rezeption (nein, keine Brötchen, weil ich gestern zu spät ankam) ganz zügig.


Ziemlich bald bin ich wieder auf dem regulären Naheradweg, der sich auf der Strecke nach Bad Münster am Stein von seiner schönen Seite zeigt. Bis auf eine merkwürdige Stelle, an der ich gebeten werde, abzusteigen und zu schieben (ohne Angabe eines Grundes, vielleicht Kurgebiet?), komme ich schnell zu einem Bäcker. Dort spricht man einen Dialekt (hunsrückisch?), den ich kaum verstehe.

Weiter geht's bei immer besserem Wetter nach Bad Kreuznach, einem auf Anhieb schönen Städtchen: Auf dem Kornmarkt ist gerade Markt und jede Menge los. Mir sind das erheblich zu viele Leute.

Aber es gibt auch viele nette Aspekte, wie eine mit Häusern bebaute Brücke:

Bemerkenswert, dass das Haus nach oben größer wird.
Die möglicherweise auch sehenswerten Kirchen sind geschlossen, wie übrigens in den meisten Orten auf meiner Tour.

Bei LIDL gibt es wieder den bewährten Orangennektar in der 1,5 Liter-Flasche, die so gerade noch in den Flaschenhalter passt. Nota bene, anders als früher ist jetzt auch auf Saftflaschen ein Pfand von 25 ct. zu zahlen. So werfe ich dann die leeren Flaschen nciht weg, sondern nehme sie bis zum nächsten Getränkekauf mit.



Der Naheradweg zeigt sich wieder mal von seiner schönen Seite. Und die teils ekligen Anstiege im oberen Teil sind auch Vergangenheit.


Mittags bin ich dann schon in Bingen, und die Nahe ergießt sich in den Rhein.

Und der Naheradweg ist zu Ende. Und im unteren Teil war er auch ziemlich gut ausgeschildert.

Ach ja: in Bingen kann ich tatsächlich eine Kirche von innen besichtigen - seit etlichen Orten die erste Kirche, die geöffnet ist.

Bei einem Kaffee geht es an die weitere Planung. Den Heimweg nach Bonn auf der linken Rheinseite kenne ich ja schon (von der Radtour aus 2011. Dabei sehe ich gerade, dass ich schon damals die Tour nicht zu Ende geschrieben habe. (So richtig toll war das damals aber auch auf der linken Rheinseite nicht).

Jedenfalls setze ich jetzt auf das rechte Rheinufer und lasse mich nach Rüdesheim übersetzen. Bevor ich von dort richtig starte, muss ich mal durch die Drosselgasse, nicht zuletzt, weil ich noch nicht so viel gegessen habe.

Ganz gespannt geht es weiter: vom Rhein her grüßt der Mäuseturm.

Bald aber wird es spannend. Die B42 bietet zunächst eine gut ausgebaute Fahrradspur, zwar dicht an der Fahrbahn, aber immerhin getrennt vom Autoverkehr. Dann aber wird die Straße für Radfahrer gesperrt und es wird empfohlen, linksrheinisch weiter zu fahren. Oder aber der geübte Radfahrer möge sich in die Berge begeben. Da ich mich für geübt halte und ungern wieder auf die linke Rheinseite will, geht's ab in die Berge. Eine Wegweisung gibt es nicht, also heißt es: wer sucht, der findet.

Nach etlichen Höhenmetern endet der erste Versuch im Nichts.

Der Blick zurück mag meinen Frust anschaulich machen.

Ein zweiter Versuch etliche Höhenmeter höher bietet tatsächlich die Aussicht auf einen Weg runter nach Assmannshausen.


Doch die Hoffnung auf eine ungehinderte Weiterfahrt wird enttäuscht. Die Sperrschilder wiederholen sich. Und nicht ohne Grund: Die Bundesstraße wird einspurig, es gibt eine Ampelregelung mit dem Hinweis, dass im Notfall eine Ampelphase bis zu 15 Minuten dauern kann.

Da ich nicht zurück will, schlängele ich mich hinter den Autos durch die Baustelle. Und dann nochmal durch die nächste ebenso lange Baustelle.

Danach nimmt die Tour wieder Fahrt auf. Es herrscht Rückenwind, Sonne und dank der Baustelle gibt es kaum Verkehr.


Hinter der Loreley gibt es dann wieder einen nur mäßig vollen Campingplatz "Loreleystadt", mit sauberer, aber etwas angestauber Sanitärausstattung und WLAN.

Die Nacht wird kalt, aber es bleibt trocken.

Ende bei km 182

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