Freitag, 1. Juli 2022
Naheradweg - Rheinradweg 2022-07-01 Oberhausen -> St. Goarshausen
Start bei 108 km

Morgens ist es noch rundum ziemlich nass. Das Zelt wische ich daher mit einem Lappen trocken, soweit es geht. Der Start geht dann nach einem guten Kaffee von der Rezeption (nein, keine Brötchen, weil ich gestern zu spät ankam) ganz zügig.


Ziemlich bald bin ich wieder auf dem regulären Naheradweg, der sich auf der Strecke nach Bad Münster am Stein von seiner schönen Seite zeigt. Bis auf eine merkwürdige Stelle, an der ich gebeten werde, abzusteigen und zu schieben (ohne Angabe eines Grundes, vielleicht Kurgebiet?), komme ich schnell zu einem Bäcker. Dort spricht man einen Dialekt (hunsrückisch?), den ich kaum verstehe.

Weiter geht's bei immer besserem Wetter nach Bad Kreuznach, einem auf Anhieb schönen Städtchen: Auf dem Kornmarkt ist gerade Markt und jede Menge los. Mir sind das erheblich zu viele Leute.

Aber es gibt auch viele nette Aspekte, wie eine mit Häusern bebaute Brücke:

Bemerkenswert, dass das Haus nach oben größer wird.
Die möglicherweise auch sehenswerten Kirchen sind geschlossen, wie übrigens in den meisten Orten auf meiner Tour.

Bei LIDL gibt es wieder den bewährten Orangennektar in der 1,5 Liter-Flasche, die so gerade noch in den Flaschenhalter passt. Nota bene, anders als früher ist jetzt auch auf Saftflaschen ein Pfand von 25 ct. zu zahlen. So werfe ich dann die leeren Flaschen nciht weg, sondern nehme sie bis zum nächsten Getränkekauf mit.



Der Naheradweg zeigt sich wieder mal von seiner schönen Seite. Und die teils ekligen Anstiege im oberen Teil sind auch Vergangenheit.


Mittags bin ich dann schon in Bingen, und die Nahe ergießt sich in den Rhein.

Und der Naheradweg ist zu Ende. Und im unteren Teil war er auch ziemlich gut ausgeschildert.

Ach ja: in Bingen kann ich tatsächlich eine Kirche von innen besichtigen - seit etlichen Orten die erste Kirche, die geöffnet ist.

Bei einem Kaffee geht es an die weitere Planung. Den Heimweg nach Bonn auf der linken Rheinseite kenne ich ja schon (von der Radtour aus 2011. Dabei sehe ich gerade, dass ich schon damals die Tour nicht zu Ende geschrieben habe. (So richtig toll war das damals aber auch auf der linken Rheinseite nicht).

Jedenfalls setze ich jetzt auf das rechte Rheinufer und lasse mich nach Rüdesheim übersetzen. Bevor ich von dort richtig starte, muss ich mal durch die Drosselgasse, nicht zuletzt, weil ich noch nicht so viel gegessen habe.

Ganz gespannt geht es weiter: vom Rhein her grüßt der Mäuseturm.

Bald aber wird es spannend. Die B42 bietet zunächst eine gut ausgebaute Fahrradspur, zwar dicht an der Fahrbahn, aber immerhin getrennt vom Autoverkehr. Dann aber wird die Straße für Radfahrer gesperrt und es wird empfohlen, linksrheinisch weiter zu fahren. Oder aber der geübte Radfahrer möge sich in die Berge begeben. Da ich mich für geübt halte und ungern wieder auf die linke Rheinseite will, geht's ab in die Berge. Eine Wegweisung gibt es nicht, also heißt es: wer sucht, der findet.

Nach etlichen Höhenmetern endet der erste Versuch im Nichts.

Der Blick zurück mag meinen Frust anschaulich machen.

Ein zweiter Versuch etliche Höhenmeter höher bietet tatsächlich die Aussicht auf einen Weg runter nach Assmannshausen.


Doch die Hoffnung auf eine ungehinderte Weiterfahrt wird enttäuscht. Die Sperrschilder wiederholen sich. Und nicht ohne Grund: Die Bundesstraße wird einspurig, es gibt eine Ampelregelung mit dem Hinweis, dass im Notfall eine Ampelphase bis zu 15 Minuten dauern kann.

Da ich nicht zurück will, schlängele ich mich hinter den Autos durch die Baustelle. Und dann nochmal durch die nächste ebenso lange Baustelle.

Danach nimmt die Tour wieder Fahrt auf. Es herrscht Rückenwind, Sonne und dank der Baustelle gibt es kaum Verkehr.


Hinter der Loreley gibt es dann wieder einen nur mäßig vollen Campingplatz "Loreleystadt", mit sauberer, aber etwas angestauber Sanitärausstattung und WLAN.

Die Nacht wird kalt, aber es bleibt trocken.

Ende bei km 182

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