Samstag, 20. Juli 2019
von Hjardemal nach ... Stenbjerg
kriboe, 15:08h
Nach einer guten Nacht, in der ich die Mücken ärgerlich vor dem Zelt summen hörte (nein, ich muss jetzt nicht pinkeln), morgens auf dem Wetterradar herannahende Regenwolken gesehen und innerhalb von 15 Minuten Zeit abgebaut und alles verpackt.
Dann erst Bad und Frühstück. Tee statt Kaffee, Müsli mit Orangensaft, alle nicht perfekt, aber gut nach so einem Schnellstart. Frühstück also in und vor der Küche.
Start bei Tageskilometer 194.
Unterwegs gibt es wieder leichten Regen: Faustregel ist: bei mehr als drei Tropfen pro Sekunde auf der Haut lohnt es, das Regencape anzuziehen. Nass wäre gar nicht so schlimm, aber nass und kalt geht hat nicht.
Eine vierköpfige junge Familie, meine Zeitnachbarn, sind vom Bunkermuseum in Hanstholm begeistert. Hanstholm begrüßt mich mit einer riesigen Fischfabrik einschließlich Kläranlage, und es riecht auch nach gammeligen Fisch. Ob das für Fabrik oder die Kläranlage ist, bleibt unklar.
Kaffee Pause vor einem Spar.
Hinter Hanstholm beginnt der Thy Nationalpark. Und es wird sehr idyllisch.
Wenn man genauer hinsieht, gibt es rechts sehr hohe Dünen, die mit Heide und leeseitig mit Kiefern bepflanzt sind. Das ist wohl ein Ergebnis der Aktion im 19. Jahrhundert, die Sanddünen zu zähmen. Auf königlichen Erlass hin haben die Grundbesitzer Strandhafer, Heidekraut und Bergkiefern gepflanzt. Und es hat gewirkt.
Die Fahrerei ist gleichbleibend toll, was Landschaft und Wegequalität angeht - die Beschilderung ist nicht immer optimal, aber auch ein kleiner Umweg zeigt, wie schön die Gegend ist. Leider regnet es immer wieder (oder dauernd - wie man will).
Und der Radweg hat immer wieder mal Mankos:
Schön zu sehen, dass Natur über kurz oder lang sich durchsetzt:
Weiter geht es, wieder ans Meer.
In Vorupør mach ich eine Pause im Café Melange mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Und es ist nett hier - kein Stuhl und kein Sessel ist identisch, alles Einzelstücke.
Einmal im Jahr findet Vorupør eine Fischverköstigung statt, wie es der Zufall will, genau heute. Ein riesiges Zelt mit hunderten von Gästen hört man von weitem: sie reden! und reden! Und ich war drinnen, sie essen auch. Nie gedacht, dass normales Bierzeltgerede (ohne Blasmusik) so laut sein kann.
Die Wetterperspektive verbessert sich nicht gerade, daher mache ich mich auf, ein Bett mit einem festen Dach zu suchen. Allerdings ist in Vorupör alles ausgebucht. So rausche ich weiter durch den Regen nach Süden, halte hier und da an, wo ein Schild auf "Bed and Breakfast" oder auf ein Hotel, eine Pension oder ein Bett hinweist. Nach etwa sechs Versuchen Erfolg. Ich habe ein ganzes Ferienhaus gemietet mit 4 Betten, Dusche, Ofen und 10 Sesseln, einer Couch und last not least 2 Flaschen Bier des Vermieters.
Jetzt kann es regnen, wie es will.
Vor lauter Regen habe ich gar nicht darauf geachtet, wie der Ort heißt. Google Maps hilft: ich bin in Stenbjerg.
Die Strecke heute (mit schlapper Internet-Anbindung, also schlechte Händi-Ortung):
Dann erst Bad und Frühstück. Tee statt Kaffee, Müsli mit Orangensaft, alle nicht perfekt, aber gut nach so einem Schnellstart. Frühstück also in und vor der Küche.
Start bei Tageskilometer 194.
Unterwegs gibt es wieder leichten Regen: Faustregel ist: bei mehr als drei Tropfen pro Sekunde auf der Haut lohnt es, das Regencape anzuziehen. Nass wäre gar nicht so schlimm, aber nass und kalt geht hat nicht.
Eine vierköpfige junge Familie, meine Zeitnachbarn, sind vom Bunkermuseum in Hanstholm begeistert. Hanstholm begrüßt mich mit einer riesigen Fischfabrik einschließlich Kläranlage, und es riecht auch nach gammeligen Fisch. Ob das für Fabrik oder die Kläranlage ist, bleibt unklar.
Kaffee Pause vor einem Spar.
Hinter Hanstholm beginnt der Thy Nationalpark. Und es wird sehr idyllisch.
Wenn man genauer hinsieht, gibt es rechts sehr hohe Dünen, die mit Heide und leeseitig mit Kiefern bepflanzt sind. Das ist wohl ein Ergebnis der Aktion im 19. Jahrhundert, die Sanddünen zu zähmen. Auf königlichen Erlass hin haben die Grundbesitzer Strandhafer, Heidekraut und Bergkiefern gepflanzt. Und es hat gewirkt.
Die Fahrerei ist gleichbleibend toll, was Landschaft und Wegequalität angeht - die Beschilderung ist nicht immer optimal, aber auch ein kleiner Umweg zeigt, wie schön die Gegend ist. Leider regnet es immer wieder (oder dauernd - wie man will).
Und der Radweg hat immer wieder mal Mankos:
Schön zu sehen, dass Natur über kurz oder lang sich durchsetzt:
Weiter geht es, wieder ans Meer.
In Vorupør mach ich eine Pause im Café Melange mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Und es ist nett hier - kein Stuhl und kein Sessel ist identisch, alles Einzelstücke.
Einmal im Jahr findet Vorupør eine Fischverköstigung statt, wie es der Zufall will, genau heute. Ein riesiges Zelt mit hunderten von Gästen hört man von weitem: sie reden! und reden! Und ich war drinnen, sie essen auch. Nie gedacht, dass normales Bierzeltgerede (ohne Blasmusik) so laut sein kann.
Die Wetterperspektive verbessert sich nicht gerade, daher mache ich mich auf, ein Bett mit einem festen Dach zu suchen. Allerdings ist in Vorupör alles ausgebucht. So rausche ich weiter durch den Regen nach Süden, halte hier und da an, wo ein Schild auf "Bed and Breakfast" oder auf ein Hotel, eine Pension oder ein Bett hinweist. Nach etwa sechs Versuchen Erfolg. Ich habe ein ganzes Ferienhaus gemietet mit 4 Betten, Dusche, Ofen und 10 Sesseln, einer Couch und last not least 2 Flaschen Bier des Vermieters.
Jetzt kann es regnen, wie es will.
Vor lauter Regen habe ich gar nicht darauf geachtet, wie der Ort heißt. Google Maps hilft: ich bin in Stenbjerg.
Die Strecke heute (mit schlapper Internet-Anbindung, also schlechte Händi-Ortung):
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Freitag, 19. Juli 2019
von Blokhus nach Hjardemal
kriboe, 12:42h
Die Nacht über hat es geregnet, das Zelt habe ich nass verpackt, aber ich habe gut geschlafen.
Der Kilometerzähler zeigt 127 km seit Skagen.
Der Start ist allerdings regenbedingt erst gegen elf. Der Regenradar lässt auf eine Regenpause hoffen. Ich mag einfach nicht bei Regen starten. So mache ich mir in der Küche des Campingplatzes Müsli und Tee. Espresso kommt später.
Das Wetterradar hatte mich vorgewarnt, aber doof ist es doch: nach wenigen Kilometern beginnt es zu regnen, erst leicht, dann immer mehr. Wie so oft warte ich mit dem Regencape auch heute wieder, bis ich halb nass bin. Man hofft ja immer, dass es gleich wieder weniger wird und aufhört.
Im Regen ist die Strecke heute nicht einfach: der Regen weicht den festgefahrenen Kies oder Sand auf. Und das kostet Kraft. Ich bin heute fast nur Feldwege gefahren, vielleicht 10 % asphaltiert. Dafür war die Strecke einmalig schön, sobald der Regen aufhörte.
Aber zwei Stunden Regenfahrt nerven ganz schön. irgendwann aber gibt es am Horizont keinen Silber-, aber einen blauen Himmelsstreif. Inzwischen trieft das Cape, das Rad ist voller Sand, der im Regen hochspritzt und überhaupt, es wird Zeit für einen Wetterumschwung.
Eine halben Stunde später fahre ich in der Sonne, das Cape trocknet ab. Nur der Weg bleibt traumhaft schön und schaurig zu fahren. Meist ist es mehr oder weniger festgefahrener Kies. Ist er lose, kommt man kaum vom Fleck, aber auch in festgefahrenem Zustand erschüttert er das Rad und den Fahrer, eine Strapaze für die Mensch-Fahrrad-Schnittstellen: Handballen und Gesäß mosern seit Mittag....
Dafür gibt es Heide, Wald, Blick auf Meer, Dänemark von der idyllischen Seite. Es gibt nur noch ganz wenige Ferienhauswohnanlagen.
Gegen sechs Uhr suche ich einfach den nächsten Campingplatz. Und der ist diesmal einfach nur schön, ohne jeden Schnickschnack, und kostet nur ein Drittel dessen, was die letzten High-Tech Campingplätze mit 500 - 1000 Stellplätze gekostet haben. Toilette, Dusche, Küche und viel Platz auf gepflegtem Rasen.
Bei der Ankunft war es windig, inzwischen legt die Sonne einen zauberhaften Sonnenuntergang hin, aber ich bewundere ihn aus dem Zelt heraus, denn auf der Zeltwand zeichnen sich die Schatten etlicher Mücken ab, die einen Zugang ins Zeltinnere suchen.
Die Strecke heute:
Der Kilometerzähler zeigt 127 km seit Skagen.
Der Start ist allerdings regenbedingt erst gegen elf. Der Regenradar lässt auf eine Regenpause hoffen. Ich mag einfach nicht bei Regen starten. So mache ich mir in der Küche des Campingplatzes Müsli und Tee. Espresso kommt später.
Das Wetterradar hatte mich vorgewarnt, aber doof ist es doch: nach wenigen Kilometern beginnt es zu regnen, erst leicht, dann immer mehr. Wie so oft warte ich mit dem Regencape auch heute wieder, bis ich halb nass bin. Man hofft ja immer, dass es gleich wieder weniger wird und aufhört.
Im Regen ist die Strecke heute nicht einfach: der Regen weicht den festgefahrenen Kies oder Sand auf. Und das kostet Kraft. Ich bin heute fast nur Feldwege gefahren, vielleicht 10 % asphaltiert. Dafür war die Strecke einmalig schön, sobald der Regen aufhörte.
Aber zwei Stunden Regenfahrt nerven ganz schön. irgendwann aber gibt es am Horizont keinen Silber-, aber einen blauen Himmelsstreif. Inzwischen trieft das Cape, das Rad ist voller Sand, der im Regen hochspritzt und überhaupt, es wird Zeit für einen Wetterumschwung.
Eine halben Stunde später fahre ich in der Sonne, das Cape trocknet ab. Nur der Weg bleibt traumhaft schön und schaurig zu fahren. Meist ist es mehr oder weniger festgefahrener Kies. Ist er lose, kommt man kaum vom Fleck, aber auch in festgefahrenem Zustand erschüttert er das Rad und den Fahrer, eine Strapaze für die Mensch-Fahrrad-Schnittstellen: Handballen und Gesäß mosern seit Mittag....
Dafür gibt es Heide, Wald, Blick auf Meer, Dänemark von der idyllischen Seite. Es gibt nur noch ganz wenige Ferienhauswohnanlagen.
Gegen sechs Uhr suche ich einfach den nächsten Campingplatz. Und der ist diesmal einfach nur schön, ohne jeden Schnickschnack, und kostet nur ein Drittel dessen, was die letzten High-Tech Campingplätze mit 500 - 1000 Stellplätze gekostet haben. Toilette, Dusche, Küche und viel Platz auf gepflegtem Rasen.
Bei der Ankunft war es windig, inzwischen legt die Sonne einen zauberhaften Sonnenuntergang hin, aber ich bewundere ihn aus dem Zelt heraus, denn auf der Zeltwand zeichnen sich die Schatten etlicher Mücken ab, die einen Zugang ins Zeltinnere suchen.
Die Strecke heute:
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Donnerstag, 18. Juli 2019
Von Skiveren nach ... Rødhus Split
kriboe, 15:54h
Gestern immerhin noch 26 km auf dem Nordseeküstenradweg gefahren, gemessen ab Grenen.
Heute morgen war alles grau in grau. Um sieben Uhr aufgestanden, um halb neun gestartet, mit einem guten Espresso und Müsli-Frühstück. Es liegt etwas Feuchtigkeit in der Luft.
Der Radweg ist sehr abwechslungsreich, mal Asphalt, mal Sand festgefahren, mal Sand lose, mal Kies, ... aber bitte auf ein oder zwei Kreuzungen ist er optimal ausgeschildert. Dummerweise fehlen die Schilder an elementar wichtigen Stellen. Ohne Navi wäre ich erst nach einigen Kilometern aufmerksam geworden, dass etwas faul ist im Staate Dänemark.
Bis Hirtshals geht es gut voran, nach einem Kaffee kommt auch die Sonne.
Dann ging es noch besser, wenn man so Kleinigkeiten außer acht lässt, dass eine wichtige Abbiegung in einer sonst perfekt ausgeschilderten Radroute nicht ausgeschildert war. So habe ich den Kirmes-Aufbau eines Ortes, dessen Namen ich sofort wieder vergessen habe, wahrgenommen.
Dann ging es durch gefühlt 20 km einsame Kiefern- und Heidelandschaft - einfach schön. Dann aber ging es gefühlt 40 km durch eine durch nur ganz wenige Sanddünen unterbrochene Ferienhauslandschaft: Ferienhaus an Ferienhaus, manchmal mit 5 Meter, manchmal mit 30 Meter Abstand von einander. Immer schön getrennt durch Heckenrosen. Und alle 5 km unterbrochen durch einen Campingplatz. Der Höhepunkt der Ferienhauskumulation (kann eine Kumulation eigentlich einen "Höhepunkt" haben?) war dann in Skallerup bei Hjoerring… Da hatten sich wohl alle Ferienhausbewohner der Umgebung versammelt und die 100 Meter lange Fußgängerzone übervölkert...
Ganz toll:
Hinter Skallerup lotst mich der Nordseeküstenweg an den Strand und schickt mich in den Sand. Auch der Track ist davon überzeugt, dass das geht. Da kann man tatsächlich eine Zeitlang auf dem harten Sand fahren. Nach 1 km geht aber nichts mehr, der Sand ist weich und auch ein Passat ist steckengeblieben.
Also zurück und wieder festen Grund gesucht. Weiter geht es dann auf einer Bundesstraße, immerhin mit eigenem (sehr schön glatten) Radweg. Aber wenn man die ganze Zeit im Wald, am Meer oder in den Dünen nahezu allein unterwegs war, nerven die vielen Autos.
Erst in Løkken, eigentlich erst danach, geht es wieder unbesiedelter zu. Vermutlich hat der ADAC auf seiner Dänemarkkarte die Küste hier mit vielen wunderschönen Stränden gekennzeichnet. Und deshalb fahren so ziemlich alle hier hin. Wär ja auch schön, wenn es nicht so viele Leute/Häuser/Campingplätze wären.
Hinter Blokhus ist ein ziemlich abgelegener Campingplatz in Rødhus Split, mit tiefenentspannter Rezeption: sie schließt um 18 Uhr. Als ich um 19:30 ankomme, werde ich aber ganz nett empfangen, auf den Platz gelassen und mit Duschmarke sowie 2 Flaschen lokalem Pils (gekühlt) ausgestattet. Dummerweise: die Duschmarke fällt durch, weil ich sie in den falschen Slot stecke (jetzt ist die Rezeption nicht mehr aktiv). Und es gibt MÜCKEN!!! Ab ins Zelt mit Bier und Netbook. Jetzt tropft es auch noch...
übrigens: Spotify funktioniert auch hier. Im Zelt zu liegen, den Regen tropfen zu hören und Creedence Clearwater Revival zu hören ist schon cool...
Die Strecke heute:
Heute morgen war alles grau in grau. Um sieben Uhr aufgestanden, um halb neun gestartet, mit einem guten Espresso und Müsli-Frühstück. Es liegt etwas Feuchtigkeit in der Luft.
Der Radweg ist sehr abwechslungsreich, mal Asphalt, mal Sand festgefahren, mal Sand lose, mal Kies, ... aber bitte auf ein oder zwei Kreuzungen ist er optimal ausgeschildert. Dummerweise fehlen die Schilder an elementar wichtigen Stellen. Ohne Navi wäre ich erst nach einigen Kilometern aufmerksam geworden, dass etwas faul ist im Staate Dänemark.
Bis Hirtshals geht es gut voran, nach einem Kaffee kommt auch die Sonne.
Dann ging es noch besser, wenn man so Kleinigkeiten außer acht lässt, dass eine wichtige Abbiegung in einer sonst perfekt ausgeschilderten Radroute nicht ausgeschildert war. So habe ich den Kirmes-Aufbau eines Ortes, dessen Namen ich sofort wieder vergessen habe, wahrgenommen.
Dann ging es durch gefühlt 20 km einsame Kiefern- und Heidelandschaft - einfach schön. Dann aber ging es gefühlt 40 km durch eine durch nur ganz wenige Sanddünen unterbrochene Ferienhauslandschaft: Ferienhaus an Ferienhaus, manchmal mit 5 Meter, manchmal mit 30 Meter Abstand von einander. Immer schön getrennt durch Heckenrosen. Und alle 5 km unterbrochen durch einen Campingplatz. Der Höhepunkt der Ferienhauskumulation (kann eine Kumulation eigentlich einen "Höhepunkt" haben?) war dann in Skallerup bei Hjoerring… Da hatten sich wohl alle Ferienhausbewohner der Umgebung versammelt und die 100 Meter lange Fußgängerzone übervölkert...
Ganz toll:
Hinter Skallerup lotst mich der Nordseeküstenweg an den Strand und schickt mich in den Sand. Auch der Track ist davon überzeugt, dass das geht. Da kann man tatsächlich eine Zeitlang auf dem harten Sand fahren. Nach 1 km geht aber nichts mehr, der Sand ist weich und auch ein Passat ist steckengeblieben.
Also zurück und wieder festen Grund gesucht. Weiter geht es dann auf einer Bundesstraße, immerhin mit eigenem (sehr schön glatten) Radweg. Aber wenn man die ganze Zeit im Wald, am Meer oder in den Dünen nahezu allein unterwegs war, nerven die vielen Autos.
Erst in Løkken, eigentlich erst danach, geht es wieder unbesiedelter zu. Vermutlich hat der ADAC auf seiner Dänemarkkarte die Küste hier mit vielen wunderschönen Stränden gekennzeichnet. Und deshalb fahren so ziemlich alle hier hin. Wär ja auch schön, wenn es nicht so viele Leute/Häuser/Campingplätze wären.
Hinter Blokhus ist ein ziemlich abgelegener Campingplatz in Rødhus Split, mit tiefenentspannter Rezeption: sie schließt um 18 Uhr. Als ich um 19:30 ankomme, werde ich aber ganz nett empfangen, auf den Platz gelassen und mit Duschmarke sowie 2 Flaschen lokalem Pils (gekühlt) ausgestattet. Dummerweise: die Duschmarke fällt durch, weil ich sie in den falschen Slot stecke (jetzt ist die Rezeption nicht mehr aktiv). Und es gibt MÜCKEN!!! Ab ins Zelt mit Bier und Netbook. Jetzt tropft es auch noch...
übrigens: Spotify funktioniert auch hier. Im Zelt zu liegen, den Regen tropfen zu hören und Creedence Clearwater Revival zu hören ist schon cool...
Die Strecke heute:
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Mittwoch, 17. Juli 2019
Skagen und der richtige Start
kriboe, 12:13h
Gut geschlafen in 2m Höhe in einem selbst gezimmerten Stockbett mit 9 anderen Leuten.
Frühstück und dann zurück zum Bahnhof. Dort gibt es ein Ticket bis nach Skagen. Sehr guter und freundlicher Service. Kleine Überraschung beim Bezahlen. Die nehmen für die Fahrt ans Ende von Dänemark richtig Geld, genauer 304 dänische Kronen (etwas mehr als 40 €...).
Die dänischen Bahmen funktionieren einfach:
10:21 ab Aarhus bis Aalborg 11:57
12:12 ab Aalborg bis Frederikshavn 13:24
13:45 ab Frederikshavn bis Skagen
Es sind kurze Züge, immer mit genug Platz für Fahrräder, die Bahnhöfe haben tolle Abstellplätze, Aarhus hatte schöne breite Fahrspuren für Fahrräder. Sozusagen holländische Verhältnisse.
In Skagen kurz etwas zu trinken und zu essen besorgt, dann geht es auf nach Grenen, wo man Nordsee und Ostsee zusammen fließen sieht.
Da bin ich aber nicht alleine, ca. 500 Autos und gefühlt Tausende von Urlaubern pilgern dort als Ende von Dänemark.
Schnell mal ans Ende von Dänemark laufen geht nicht. Man könnte nur pilgern.
Daher nur schnell ein Foto und dann auf dem Westküstenradweg.
endlich rollt es dann wieder. Auf nach Süden. Auch in Skagen City ist die Hölle los: irgend Markt in der Fußgängerzone (!) lockt Tausende.
Bloß weg hier.
Unterwegs eine versandete ehemalige Kirche
Dann viel autofreie Strecke, wunderschön ausgeschildert als Radweg 1.
Abends in Skiveren auf einen sehr großen und sehr gut organisierten Campingplatz: ein kurzes Bad in der kalten Nordsee:
Danach Tee gekocht und baked Beans gegessen. Erinnerungen werden wach: Baked Beans waren vor 45 Jahren auf der ersten großen Fahrradtour durch Irland das Grundnahrungsmittel.
Der Primus Kocher (mit Windschutz) bewährt sich sofort. Nur noch duschen und dann ab ins Zelt: die erste Nacht auf der dünnen Luftmatratze im Zeit ist ja immer etwas schwierig, weil ungewohnt. Mal sehen, allmählich wird es kühl...
Die Strecke des Tages:
Frühstück und dann zurück zum Bahnhof. Dort gibt es ein Ticket bis nach Skagen. Sehr guter und freundlicher Service. Kleine Überraschung beim Bezahlen. Die nehmen für die Fahrt ans Ende von Dänemark richtig Geld, genauer 304 dänische Kronen (etwas mehr als 40 €...).
Die dänischen Bahmen funktionieren einfach:
10:21 ab Aarhus bis Aalborg 11:57
12:12 ab Aalborg bis Frederikshavn 13:24
13:45 ab Frederikshavn bis Skagen
Es sind kurze Züge, immer mit genug Platz für Fahrräder, die Bahnhöfe haben tolle Abstellplätze, Aarhus hatte schöne breite Fahrspuren für Fahrräder. Sozusagen holländische Verhältnisse.
In Skagen kurz etwas zu trinken und zu essen besorgt, dann geht es auf nach Grenen, wo man Nordsee und Ostsee zusammen fließen sieht.
Da bin ich aber nicht alleine, ca. 500 Autos und gefühlt Tausende von Urlaubern pilgern dort als Ende von Dänemark.
Schnell mal ans Ende von Dänemark laufen geht nicht. Man könnte nur pilgern.
Daher nur schnell ein Foto und dann auf dem Westküstenradweg.
endlich rollt es dann wieder. Auf nach Süden. Auch in Skagen City ist die Hölle los: irgend Markt in der Fußgängerzone (!) lockt Tausende.
Bloß weg hier.
Unterwegs eine versandete ehemalige Kirche
Dann viel autofreie Strecke, wunderschön ausgeschildert als Radweg 1.
Abends in Skiveren auf einen sehr großen und sehr gut organisierten Campingplatz: ein kurzes Bad in der kalten Nordsee:
Danach Tee gekocht und baked Beans gegessen. Erinnerungen werden wach: Baked Beans waren vor 45 Jahren auf der ersten großen Fahrradtour durch Irland das Grundnahrungsmittel.
Der Primus Kocher (mit Windschutz) bewährt sich sofort. Nur noch duschen und dann ab ins Zelt: die erste Nacht auf der dünnen Luftmatratze im Zeit ist ja immer etwas schwierig, weil ungewohnt. Mal sehen, allmählich wird es kühl...
Die Strecke des Tages:
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Dienstag, 16. Juli 2019
auf nach Skagen
kriboe, 07:59h
Der Start ans Skagerrak ist holprig: Statt 5:46 soll der Zug jetzt um 6:38 Uhr kommen. Da hätte ich noch eine gute Dreiviertelstunde schlafen können.
Ursache sind "Personen im Gleis". Laut Zugführer muss der Zug im Dunkeln Schrittgeschwindigkeit fahren, wenn "Personen im Gleis" gemeldet wurden.
So gibt es Cappuccino im Café von Mc Donalds,
und drei Stunden WLAN. Allerdings brauchte ich davon nur dann nur eine Stunde...
Hektik beim Einsteigen: erst das Rad, dann die Radtaschen, so war der Plan. Der Schaffner allerdings lässt mich nicht mehr raus, um m meine Taschen zu holen. Da war die Tour fast zu Ende, bevor sie angefangen hat. Ein hilfreicher Mensch auf dem Bahnsteig reicht sie dann rein. Puh...
Da alle Fahrradplätze im IC nach Dänemark ausgebucht waren, geht es weiter mit einer Reihe von Nahverkehrszügen:
ich bin um Viertel nach elf in Hamburg, die Weiterfahrt mit dem Zug nach Itzehoe geht fast nahtlos.
Da war der in Bonn von der Bahn erstellte Reiseplan einfach nur schlecht. Besonders eine angeblicheUmsteigezeit von nur sieben Minuten in Niebüll war nicht witzig. zum Glück läuft da alles viel entspannter.
11:30 Hamburg -> Itzehoe
12:44 Abfahrt Itzehoe -> Niebüll an 14:15
15:07 ab Niebüll -> Bramming St. 16:32
16:49 ab Bramming -> Århus 19:04
Dänische Bahnen: alle pünktlich! die Fahrkartenschalter sind aber schon geschlossen, wie ich nach Sksgen komme, muss ich dann morgen sehen.
Den Weg aus der Stadt heraus zum Campingplatz spare ich mir und schlafe heute in einer Jugendherberge, ganz zentral (4 Doppelstockbetten).
In Århus ist Jazzfestival und es scheint die Sonne und alle sind draußen auf der Straße.
kriboe on 2019.07.16, 22:18
aarhus
Galerie: Radtour 2019
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Montag, 15. Juli 2019
Auf geht's: die Tour 2019
kriboe, 21:42h
Es ist gepackt - nur das Waschzeug muss noch rein. Morgen um 5:46 geht es per IC gen Norden. Erstes Ziel ist Aarhus in Dänemark.
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Samstag, 18. August 2018
Weserradweg 2018
kriboe, 12:05h
Ich war länger nicht auf einer Radtour unterwegs. Arbeit, Gesundheit der Eltern und Faulheit - der Gründe gibt es viele.
Hier geht es jetzt zum Bericht über den Weserradweg, eine wenn auch kleine Tour. Diesmal nicht in Form von täglichen Eintragungen, sondern als Bericht am Ende der Tour. Warum? Kurz gesagt: ich habe das Netbook zwar bereit gelegt, aber dann vergessen, einzupacken. Sprungmarken:
Ich habe mir eine Bahn-Fahrt nach Hann. Münden besorgt - mit einer IC-Fahrradstellplatz-Reservierung ab Bonn bis Dortmund.
Allerdings ist das mit der Reservierung so eine Sache. Am Vortag gab es heftige Unwetter im norddeutschen Raum. Deshalb gibt es viele Zugausfälle und Verspätungen. Aber mein IC ist pünktlich. Der Wagenstandanzeiger hat mich auch an die Stelle gelotst, an der der Wagen mit dem Fahrradabteil hält. Nur: Der reservierte Stellplatz ist belegt. Und die Schaffnerin erklärt: "Alles voll". Ich zeige ihr meine Reservierung. Leicht resigniert lässt sie mich das Fahrrad abstellen ("möglichst so, dass es nicht im Weg steht"). Das geht in Absprache mit dem Lokführer dann auch so la la - er möchte auch noch aus seiner Kabine rauskönnen. Ach ja, das Fahrradabteil ist voll, weil der IC Radfahrer aus einem vorher ausgefallenen Zug aufgenommen hat.
Die nächste Frage, wie weit der IC mit Ziel Greifswald heute tatsächlich fährt, beantwortet er etwas zurückhaltend: "Wahrscheinlich nur bis Dortmund" (Gleissperrungen im Norden wegen Unwetter, s.o.). Dann geht es los, hochgestimmt, weil weiter als bis nach Dortmund will ich mit dem Zug ohnehin nicht. Kurz vor Köln Süd dann die Durchsage: "Dieser Zug endet in Köln" (Unwetterschäden, Zugausfälle, s.o.).
In Köln ist auf dem Bahnsteig die Hölle los. Die Aussteigenden gesellen sich zumeist ratlos zu den anderen aus früheren Zügen Ausgestiegenen und bleiben erst einmal stehen. Es sind Tausende, die da stehen: Und wenn man nicht mehr weiter weiß, bleibt man erst einmal stehen.
Die Bahn-App verrät mir einen RE nach Rheine, der von Bahnsteig 1 fahren soll. Mit beladenem Fahrrad einen Bahnsteig zu wechseln ist in Köln selten ein Vergnügen, wenn da auf dem Bahnsteig Tausende rätselnd rumstehen, ist das kaum zu schaffen. Irgendwie geht es doch. Die meisten stauen sich an den Rolltreppen, die normalen Treppen schaffen mehr Leute.
Der RE nach Rheine ist ziemlich voll, aber fährt fast pünktlich. In Unna steige ich aus, um den RE nach Kassel zu erwischen. Der kommt (pünktlich) am selben Bahnsteig - kein Bahnsteigwechsel, welch ein Luxus. Und noch ein Wunder: das ist der RE, den ich in Dortmund ohnehin hätte nehmen sollen. Und der Zug ist nicht mal voll. Merke: bei REs sind die Fahrradabteile meist hinter der Lok.
In Kassel ist die Zeit zum Umsteigen ziemlich knapp und es sind lange Wege, allerdings keine Treppen, sondern Rampen. Knapp 30 Sekunden vor Abfahrt bin ich drin. Nächster Halt ist mein Ziel: Hann. Münden.
Jetzt geht es den Werraradweg zum Campingplatz Spiegelburg. Garmin lotst mich über den Werraradweg hin, ziemlich schön.
Und es gibt reichlich Platz auf dem Campingplatz.
Abends zurück nach Hann. Münden (ca. 7 km) für ein Familientreffen. Das Treffen funktioniert so gut wie immer, wenn es um Familie geht. Hann. Münden ist einfach unangestrengt schön, viel Fachwerk und alte Gebäude.
Und dann geht es vor dem Essen noch zum Zusammenfluss von Werra und Fulda, dem Beginn der Weser
Das Rathaus von Hann. Münden und die Besucher:
Nach einem kurzen Schauer - das Zelt war schon vorher verpackt - wieder Werra-abwärts nach Hann. Münden. Unterwegs kann ich Wunderwerke des Brückenbaus bestaunen, die A5 und der ICE queren die Werra:
In Hann. Münden hat sich ein Töpfermarkt angekündigt, zu Füßen des Welfenschlosses an der Werra.
Hier geht es jetzt zum Bericht über den Weserradweg, eine wenn auch kleine Tour. Diesmal nicht in Form von täglichen Eintragungen, sondern als Bericht am Ende der Tour. Warum? Kurz gesagt: ich habe das Netbook zwar bereit gelegt, aber dann vergessen, einzupacken. Sprungmarken:
- Bonn-Hann. Münden
- Hann. Münden -> Höxter
- Höxter -> Grave
- Grave -> Rinteln
- Rinteln -> Porta Westfalica
- Porta Westfalica - Bückeburg - Porta Westfalica(kommt noch)
- Porta Westfalica - Windheim (kommt noch)
- Windheim -> Bonn (kommt noch)
Freitag, 10. August 2018 Bonn - Hann. Münden
Der Freitag Morgen ist etwas stressig: Ich muss die Packliste abarbeiten. Sie funktioniert, wenn man sich strikt an sie hält, also alles tatsächlich in die Packtaschen packt. Daneben legen reicht nicht.Ich habe mir eine Bahn-Fahrt nach Hann. Münden besorgt - mit einer IC-Fahrradstellplatz-Reservierung ab Bonn bis Dortmund.
Allerdings ist das mit der Reservierung so eine Sache. Am Vortag gab es heftige Unwetter im norddeutschen Raum. Deshalb gibt es viele Zugausfälle und Verspätungen. Aber mein IC ist pünktlich. Der Wagenstandanzeiger hat mich auch an die Stelle gelotst, an der der Wagen mit dem Fahrradabteil hält. Nur: Der reservierte Stellplatz ist belegt. Und die Schaffnerin erklärt: "Alles voll". Ich zeige ihr meine Reservierung. Leicht resigniert lässt sie mich das Fahrrad abstellen ("möglichst so, dass es nicht im Weg steht"). Das geht in Absprache mit dem Lokführer dann auch so la la - er möchte auch noch aus seiner Kabine rauskönnen. Ach ja, das Fahrradabteil ist voll, weil der IC Radfahrer aus einem vorher ausgefallenen Zug aufgenommen hat.
Die nächste Frage, wie weit der IC mit Ziel Greifswald heute tatsächlich fährt, beantwortet er etwas zurückhaltend: "Wahrscheinlich nur bis Dortmund" (Gleissperrungen im Norden wegen Unwetter, s.o.). Dann geht es los, hochgestimmt, weil weiter als bis nach Dortmund will ich mit dem Zug ohnehin nicht. Kurz vor Köln Süd dann die Durchsage: "Dieser Zug endet in Köln" (Unwetterschäden, Zugausfälle, s.o.).
In Köln ist auf dem Bahnsteig die Hölle los. Die Aussteigenden gesellen sich zumeist ratlos zu den anderen aus früheren Zügen Ausgestiegenen und bleiben erst einmal stehen. Es sind Tausende, die da stehen: Und wenn man nicht mehr weiter weiß, bleibt man erst einmal stehen.
Die Bahn-App verrät mir einen RE nach Rheine, der von Bahnsteig 1 fahren soll. Mit beladenem Fahrrad einen Bahnsteig zu wechseln ist in Köln selten ein Vergnügen, wenn da auf dem Bahnsteig Tausende rätselnd rumstehen, ist das kaum zu schaffen. Irgendwie geht es doch. Die meisten stauen sich an den Rolltreppen, die normalen Treppen schaffen mehr Leute.
Der RE nach Rheine ist ziemlich voll, aber fährt fast pünktlich. In Unna steige ich aus, um den RE nach Kassel zu erwischen. Der kommt (pünktlich) am selben Bahnsteig - kein Bahnsteigwechsel, welch ein Luxus. Und noch ein Wunder: das ist der RE, den ich in Dortmund ohnehin hätte nehmen sollen. Und der Zug ist nicht mal voll. Merke: bei REs sind die Fahrradabteile meist hinter der Lok.
In Kassel ist die Zeit zum Umsteigen ziemlich knapp und es sind lange Wege, allerdings keine Treppen, sondern Rampen. Knapp 30 Sekunden vor Abfahrt bin ich drin. Nächster Halt ist mein Ziel: Hann. Münden.
Jetzt geht es den Werraradweg zum Campingplatz Spiegelburg. Garmin lotst mich über den Werraradweg hin, ziemlich schön.
Und es gibt reichlich Platz auf dem Campingplatz.
Abends zurück nach Hann. Münden (ca. 7 km) für ein Familientreffen. Das Treffen funktioniert so gut wie immer, wenn es um Familie geht. Hann. Münden ist einfach unangestrengt schön, viel Fachwerk und alte Gebäude.
Und dann geht es vor dem Essen noch zum Zusammenfluss von Werra und Fulda, dem Beginn der Weser
Das Rathaus von Hann. Münden und die Besucher:
Samstag, 11. August 2018 Hann. Münden - Höxter
Am nächsten Morgen geht es "richtig" los mit Radfahren. Aber zunächst kriege ich von der netten Verwalterin des Campingplatzes, einer Holländerin, Kaffee und Croissant.Nach einem kurzen Schauer - das Zelt war schon vorher verpackt - wieder Werra-abwärts nach Hann. Münden. Unterwegs kann ich Wunderwerke des Brückenbaus bestaunen, die A5 und der ICE queren die Werra:
In Hann. Münden hat sich ein Töpfermarkt angekündigt, zu Füßen des Welfenschlosses an der Werra.
Kunst in vertrockneter Umgebung auf der kleinen Insel "Doktorwerder".
Und man wird an 150 Jahre Mitteldeutscher Sängerbund" erinnert. Die Inschrift weist auf "1839 - 1989" hin.
Ein Blick zurück auf Werra und Fulda:
Danach geht es endlich los mit dem Radfahren. Ich folge zunächst der Beschilderung "Weserradweg" und komme auf sehr glattem Asphalt (doppel-plus-gut) entlang der Bundesstraße 80 (doppel-minus-ungut) ziemlich zügig voran. Später vertraue ich dann lieber dem heruntergeladenen Track. Der Track führt mich zwar über schlechtere Wegoberflächen, dafür aber (fast) ohne Verkehr.
Eine erste Pause in Vaake:Wie so oft später noch hat fast jeder Ort eine kleine feine alte Kirche.
Und dann ein weiteres Wunder der Technik: die erste Gierseilfähre:
Sie fährt (fast) ohne Motor. "Fast" deshalb, weil sie für ungünstige Strömungen, Gegenwind etc. doch einen Diesel an Bord hat. Und anders als die sich weserabwärts so umweltfreundlich präsentierenden "Solarfähren" gibt es Gierseilfähren schon seit Jahrhunderten: Sie funktionieren auch nachts, brauchen keinen Akku und keine Solarzellen, dafür aber ein stabiles Seil über den Fluss.
Und dennoch: in Windheim hat eine Solarfähre eine Gierseilfähre abgelöst. Der Mast für das Gierseil dient jetzt als Pylon für ein Storchennest.
Weiter geht es nach einer leckeren Pause mit Forelle Müllerin bei einem Lindenwirt in Weissehütte Richtung Bad Karlshafen.
Etwas Katzencontent zwischendurch:
Dort hat man 1699 Hugenotten (aus Frankreich geflüchtete Protestanten) angesiedelt - ein geschichtsträchtiger Ort mit Migrationshintergrund.
Allerdings macht der Weserradweg, der bis dahin gelegentlich wellige vertikale Ausschläge gemacht hat, auf einmal mit einem ekligen Anstieg (25% Steigung mit rund 100 Höhenmeter zu überwinden) mich ziemlich platt. Ich schiebe.
Und auch die folgende seichte kilometerlange Abfahrt versöhnt nicht. Bad Karlshafen bleibt unbesichtigt links liegen. Und auch dem Weser-Skywalk geht es nicht besser, er bleibt zur rechten liegen.
Aufmerksamkeit zieht dann das KKW Würgassen auf sich:
Wohl seit längerem stillgelegt macht es einen ziemlich verlassenen Eindruck.
Bei Höxter gibt es rechts am Weserufer einen Campingplatz und einen "Zeltplatz" des Wassersportvereins. Die beiden sind organisatorisch getrennt, räumlich lässt sich das abends aber nicht recht nachvollziehen. Ich baue mein Zelt falsch (auf dem Zeltplatz) auf, aber der Wassersportverein ist bei Radwanderern wie mir offenbar großzügig.
Zum Duschen, Biertrinken und Kuchenessen bleibe ich beim Campingplatz... Nach gut 80 km bin ich ziemlich bald im Schlafsack und noch schneller eingeschlafen.
Morgens gibt es im Campingplatz-Bistro ein Frühstücks-Buffet (6,90 €). Danach geht es los nach Höxter. Höxter ist nicht nur wegen Schloss Corvey sehenswert, sondern auch ohne Corvey einen Besuch wert.
Kiliankirche in Höxter: die Türme sind unterschiedlich hoch, der vordere (südliche) ist 2 Meter niedriger.
Es ist allerdings Sonntag, und in dem Städtchen herrscht sonntägliche Ruhe.
Einzelne Fachwerkhäuser haben allerdings turbulente Handwerkerphantasien realisiert, hier Ecke Stummrige Straße/Uferstraße:
Dann geht es unvermeidlich zum Weltkulturerbe "Schloss Corvey". Eine solider breiter Fahrrad- und Fußgängerweg aus Verbundpflaster entlang der Weser bringt mich dahin. Auf dem Gelände findet eine Gartenausstellung statt und Hunderte Autos stauen sich, um einen Parkplatz zu ergattern.
Für Fahrräder gibt es natürlich genug Platz. Und man staut sich auch nirgendwo.
Dafür nimmt mir eine ziemlich resolute Dame beim Eintritt in die Klosterkirche 2 € Eintritt ab. Später im Museum kann ich diesen Eintritt mir von einer um so freundlicheren Dame allerdings auf den regulären Eintritt von 9,50 € anrechnen lassen. Ich kriege einen grell orangen Punkt aufgeklebt, als Beweis, dass ich alles bezahlt, aber nur einen Beleg über 7,50€ habe. Super Idee.
Von Schloss Corvey gibt es ziemlich perfekte Bilder und ein 360°-Panorama. Daher hier nur ein paar persönliche Eindrücke und Fragen:
Ein Blick zurück auf Werra und Fulda:
Danach geht es endlich los mit dem Radfahren. Ich folge zunächst der Beschilderung "Weserradweg" und komme auf sehr glattem Asphalt (doppel-plus-gut) entlang der Bundesstraße 80 (doppel-minus-ungut) ziemlich zügig voran. Später vertraue ich dann lieber dem heruntergeladenen Track. Der Track führt mich zwar über schlechtere Wegoberflächen, dafür aber (fast) ohne Verkehr.
Eine erste Pause in Vaake:Wie so oft später noch hat fast jeder Ort eine kleine feine alte Kirche.
Und dann ein weiteres Wunder der Technik: die erste Gierseilfähre:
Sie fährt (fast) ohne Motor. "Fast" deshalb, weil sie für ungünstige Strömungen, Gegenwind etc. doch einen Diesel an Bord hat. Und anders als die sich weserabwärts so umweltfreundlich präsentierenden "Solarfähren" gibt es Gierseilfähren schon seit Jahrhunderten: Sie funktionieren auch nachts, brauchen keinen Akku und keine Solarzellen, dafür aber ein stabiles Seil über den Fluss.
Und dennoch: in Windheim hat eine Solarfähre eine Gierseilfähre abgelöst. Der Mast für das Gierseil dient jetzt als Pylon für ein Storchennest.
Weiter geht es nach einer leckeren Pause mit Forelle Müllerin bei einem Lindenwirt in Weissehütte Richtung Bad Karlshafen.
Etwas Katzencontent zwischendurch:
Dort hat man 1699 Hugenotten (aus Frankreich geflüchtete Protestanten) angesiedelt - ein geschichtsträchtiger Ort mit Migrationshintergrund.
Allerdings macht der Weserradweg, der bis dahin gelegentlich wellige vertikale Ausschläge gemacht hat, auf einmal mit einem ekligen Anstieg (25% Steigung mit rund 100 Höhenmeter zu überwinden) mich ziemlich platt. Ich schiebe.
Und auch die folgende seichte kilometerlange Abfahrt versöhnt nicht. Bad Karlshafen bleibt unbesichtigt links liegen. Und auch dem Weser-Skywalk geht es nicht besser, er bleibt zur rechten liegen.
Aufmerksamkeit zieht dann das KKW Würgassen auf sich:
Wohl seit längerem stillgelegt macht es einen ziemlich verlassenen Eindruck.
Es wurde in Würgassen innerhalb von drei Jahren erbaut und von 1971 bis zum 26. August 1994 betrieben. Bei einer geplanten Revision wurden Haarrisse im Stahlmantel des Reaktorkerns gefunden. Die Betreiberin beantragte 1995 nach eingehender Untersuchung aus wirtschaftlichen Gründen eine Stilllegungs- und Abbaugenehmigung. Diese wurde durch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde im Jahre 1997 erteilt. Siebzehn Jahre lang bis 2014 wurde das Kernkraftwerk für mehr als eine Milliarde Euro abgebaut und anschließend von radioaktiven Stoffen befreit. Von 455.000 Tonnen Rückbaumasse fielen etwa 5.000 Tonnen radioaktiver Abfall an. Ein Abriss der verbliebenen Gebäude kann erst nach vollständiger Beräumung des Zwischenlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am Standort erfolgen. Dies erfordert die Annahmebereitschaft eines Bundesendlagers. ...In der Abendsonne rolle ich daran vorbei. Ziel für heute wird Höxter. Unterwegs ein Blick auf Blankenau:
(Quelle: Wikipedia)
Bei Höxter gibt es rechts am Weserufer einen Campingplatz und einen "Zeltplatz" des Wassersportvereins. Die beiden sind organisatorisch getrennt, räumlich lässt sich das abends aber nicht recht nachvollziehen. Ich baue mein Zelt falsch (auf dem Zeltplatz) auf, aber der Wassersportverein ist bei Radwanderern wie mir offenbar großzügig.
Zum Duschen, Biertrinken und Kuchenessen bleibe ich beim Campingplatz... Nach gut 80 km bin ich ziemlich bald im Schlafsack und noch schneller eingeschlafen.
Sonntag, 12. August 2018 Höxter - Grave
Gestern Abend ist mir beim Waschen das Händi ins Wasser gefallen. Es funktioniert zwar noch, nur die Kamera macht keine klaren Bilder mehr, sondern nur noch Nebelbilder: auf der Linse sammeln sich Wassertropfen.Morgens gibt es im Campingplatz-Bistro ein Frühstücks-Buffet (6,90 €). Danach geht es los nach Höxter. Höxter ist nicht nur wegen Schloss Corvey sehenswert, sondern auch ohne Corvey einen Besuch wert.
Kiliankirche in Höxter: die Türme sind unterschiedlich hoch, der vordere (südliche) ist 2 Meter niedriger.
Es ist allerdings Sonntag, und in dem Städtchen herrscht sonntägliche Ruhe.
Einzelne Fachwerkhäuser haben allerdings turbulente Handwerkerphantasien realisiert, hier Ecke Stummrige Straße/Uferstraße:
Dann geht es unvermeidlich zum Weltkulturerbe "Schloss Corvey". Eine solider breiter Fahrrad- und Fußgängerweg aus Verbundpflaster entlang der Weser bringt mich dahin. Auf dem Gelände findet eine Gartenausstellung statt und Hunderte Autos stauen sich, um einen Parkplatz zu ergattern.
Für Fahrräder gibt es natürlich genug Platz. Und man staut sich auch nirgendwo.
Dafür nimmt mir eine ziemlich resolute Dame beim Eintritt in die Klosterkirche 2 € Eintritt ab. Später im Museum kann ich diesen Eintritt mir von einer um so freundlicheren Dame allerdings auf den regulären Eintritt von 9,50 € anrechnen lassen. Ich kriege einen grell orangen Punkt aufgeklebt, als Beweis, dass ich alles bezahlt, aber nur einen Beleg über 7,50€ habe. Super Idee.
Von Schloss Corvey gibt es ziemlich perfekte Bilder und ein 360°-Panorama. Daher hier nur ein paar persönliche Eindrücke und Fragen:
1.
Beeindruckend ist das karolingische Westwerk ohne Zweifel - wieso hat das 1.000 Jahre unbeschadet überstanden? Immerhin hat der 30-jährige Krieg hier etliches, auch die anschließende Kirche platt gemacht.
Beeindruckend ist das karolingische Westwerk ohne Zweifel - wieso hat das 1.000 Jahre unbeschadet überstanden? Immerhin hat der 30-jährige Krieg hier etliches, auch die anschließende Kirche platt gemacht.
2. In der Kirche im Westwerk gibt es eine Darstellung, wie Odysseus die Skylla bekämpft. Ein Phänomen - wieso in einer christlichen Kirche so ein (heidnisches) Bild? Und wieso gibt es in einer Zeit, die angeblich die Antike weitgehend ignoriert und vergessen hat, diese Darstellung: vielleicht war Homer gar nicht so vergessen?
3. Die fürstliche Bibliothek im Schloss hat viel englische Fach und Unterhaltungsliteratur. Wieso englisch? Wegen der Welfen?
4. Bemerkenswert:
Es gab bei Corvey auch eine Siedlung gleichen Namens. Mit dem Aufblühen des Klosters wurde die Siedlung auch so groß, dass Leute aus Höxter und aus dem Kloster die Siedlung angesteckt haben. Corvey blieb eine Wüstung. Warum Höxteraner das machen, kann man ja nachvollziehen, aber warum machen Ministranten des Klosters da mit?
Fragen über Fragen - vor der Tür gibt es Klosterbier:
Nach mehr als 2 Stunden mache ich mich wieder auf den Weg.
Voller Eindrücke mache ich in Holzminden Pause auf dem Marktplatz - es ist warm und friedlich. Und als ich aufbrechen will, weist mich ein Türke darauf hin, dass ich eine Stunde lang geschlafen habe.
Wieder unterwegs sehe ich ein nahezu alltägliches Bild: abgerissene Äste und umgestürzte Bäume:
Ziemlich bald kommt die Sehnsucht nach einem Platz auf, an dem ich schlafen kann. Zwar versuche ich noch, in einer Quellfassung zu kneippen. Das Wasser ist ziemlich kalt, aber es hilft nichts. Da winkt eine Solarfähre mit einer Überfahrt zu einem Campingplatz:
Damit ist jeder Widerstand dahin. Die Fähre arbeitet ehrenamtlich, ich spende 1 €. Der Campingplatz ist eine bessere Wiese, aber hat eine Super-Dusche! Und es gibt abends, während sich die Schwalben sammeln, einen Imbiss mit Bier.
Nüchtern geht es also zur naheliegenden Bundesstraße in der Hoffnung, die nächste Weserbrücke werde mich schon wieder auf den Weserradweg zurückbringen. Aber weit gefehlt.
Die Bundesstraße und der Radweg (extra Schild) sind gesprerrt. Also bleibt nur der Weg zurück (zurück? Niemals!) oder der Weg den Berg hoch nach Ottenstein (gute 200 Höhenmeter auf nüchternen Magen). Petrus ist gnädig und dimmt die Sonne und senkt die Temperatur. Trotzdem: schön ist anders. Unterwegs gibt es rote saftige Äpfel, leckere Brombeeren und ein paar unreife Pflaumen zur Stärkung.
In Ottenstein lockt ein Makler an einer Fassade "Hier ist Ihr neues Zuhause". Na ja. Wer will, kann ja mal bei Google Maps nach Ottenstein suchen. Meine Idee von Zuhause ist eine andere.
Danach geht es nach Hehlen, immer nur abwärts. Und in Hehlen gibt es eine Bäckerei und also Frühstück! Während des Kaffees hat Petrus die Wolken zu Regen verdichtet. Die Region atmet auf, denn es hat seit Ewigkeiten nicht geregnet. Ich gönne mir einen zweiten Kaffee (es gibt WLAN).
Nach dem Ende des Schauers geht es weiter nach Richtung Hameln. Unterwegs das KKW Grohnde, ein noch aktives Kernkraftwerk:
Dann vorbei an einer Spezialität der Weser. Hier hat man offenbar Schiffe getreidelt, aber anders als am Rhein nicht vorwiegend mit Pferden, sondern mit Menschen.
Vor Hameln: Die Außenbezirke sind langweilig - bemerkenswert der Rest einer Eisenbahnbrücke, die über die Weser intakt scheint, aber vor dem Radweg endet:
Nach Hameln wollte ich ja auf jeden Fall, die Geschichte vom Rattenfänger ist ja untrennbar mit Hameln verbunden. Daneben gibt es natürlich auch in Hameln viel Fachwerk. Und es gibt interessante Fahrradständer:
Und in Hameln gibt Stolpersteine der anderen Art:
Dann fängt es an zu regnen und ich suche mir eine Pizzeria, laufe zweimal an ihr vorbei, ohne sie zu sehen - Unterzuckerung? Jedenfalls lande ich im Paulaner im Rattenkrug. Nix Pasta, sondern Leberkäs. Hinterher scheint die Sonne und die Pizzeria liegt gegenüber - hat sich offensichtlich in der Zwischenzeit enttarnt. Leider bin ich satt. Auf zum Rattenfängermuseum. Aber dann: es ist Montag und es ist zu. Also noch etwas durch das Städtchen wandern.
Das Wetter bleibt unbeständig, mal knallt die Sonne, mal schauert es.
Gegen 17 Uhr buche ich mir ein Hotelzimmer in Rinteln: "Hotel Stadt Kassel", 62 €, in der Innenstadt/Fußgängerzone, mit Frühstück und Fahrradraum. Laut Webseite 88€, als ich bei booking.com nachsehe, sind es auf einmal nur 62€.
Merkwürdig wieder, dass die Beschilderung "Weserradweg" vor Rinteln verschwindet. Das ist nicht richtig schlimm, weil die Weser ja durch Rinteln fließt. Aber...
Ich checke ein, dusche und lege mich aufs Bett und wache mitten in der Nacht auf: es regnet richtig. Gut, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Ein Rundgang durch die Altstadt führt zu einer Reihe von schönen Ecken. Aber es gibt auch die unvermeidlichen 70er-Jahre-"Schönheiten":
Das ist kein Einzelfall, fast jede Stadt hier kombiniert so etwas mit der oft unmittelbar danach folgenden alten Fachwerkarchitektur. Nur wenige hundert Meter weiter sieht es ganz anders aus.
Schöne Details ergänzen den Gesamteindruck:
3. Die fürstliche Bibliothek im Schloss hat viel englische Fach und Unterhaltungsliteratur. Wieso englisch? Wegen der Welfen?
4. Bemerkenswert:
Es gab bei Corvey auch eine Siedlung gleichen Namens. Mit dem Aufblühen des Klosters wurde die Siedlung auch so groß, dass Leute aus Höxter und aus dem Kloster die Siedlung angesteckt haben. Corvey blieb eine Wüstung. Warum Höxteraner das machen, kann man ja nachvollziehen, aber warum machen Ministranten des Klosters da mit?
Fragen über Fragen - vor der Tür gibt es Klosterbier:
Nach mehr als 2 Stunden mache ich mich wieder auf den Weg.
Voller Eindrücke mache ich in Holzminden Pause auf dem Marktplatz - es ist warm und friedlich. Und als ich aufbrechen will, weist mich ein Türke darauf hin, dass ich eine Stunde lang geschlafen habe.
Wieder unterwegs sehe ich ein nahezu alltägliches Bild: abgerissene Äste und umgestürzte Bäume:
Ziemlich bald kommt die Sehnsucht nach einem Platz auf, an dem ich schlafen kann. Zwar versuche ich noch, in einer Quellfassung zu kneippen. Das Wasser ist ziemlich kalt, aber es hilft nichts. Da winkt eine Solarfähre mit einer Überfahrt zu einem Campingplatz:
Damit ist jeder Widerstand dahin. Die Fähre arbeitet ehrenamtlich, ich spende 1 €. Der Campingplatz ist eine bessere Wiese, aber hat eine Super-Dusche! Und es gibt abends, während sich die Schwalben sammeln, einen Imbiss mit Bier.
Montag, 13. August 2018 Grave - Rinteln
Morgens scheint zunächst die Sonne. So kann ich das Außenzelt (Kondenswasser auf der Innenseite) trocknen. Frühstück gibt es nicht, Grave hat auch keinen Bäcker, überhaupt kein Geschäft. Und die Solarfähre fährt erst nachmittags wieder.Nüchtern geht es also zur naheliegenden Bundesstraße in der Hoffnung, die nächste Weserbrücke werde mich schon wieder auf den Weserradweg zurückbringen. Aber weit gefehlt.
Die Bundesstraße und der Radweg (extra Schild) sind gesprerrt. Also bleibt nur der Weg zurück (zurück? Niemals!) oder der Weg den Berg hoch nach Ottenstein (gute 200 Höhenmeter auf nüchternen Magen). Petrus ist gnädig und dimmt die Sonne und senkt die Temperatur. Trotzdem: schön ist anders. Unterwegs gibt es rote saftige Äpfel, leckere Brombeeren und ein paar unreife Pflaumen zur Stärkung.
In Ottenstein lockt ein Makler an einer Fassade "Hier ist Ihr neues Zuhause". Na ja. Wer will, kann ja mal bei Google Maps nach Ottenstein suchen. Meine Idee von Zuhause ist eine andere.
Danach geht es nach Hehlen, immer nur abwärts. Und in Hehlen gibt es eine Bäckerei und also Frühstück! Während des Kaffees hat Petrus die Wolken zu Regen verdichtet. Die Region atmet auf, denn es hat seit Ewigkeiten nicht geregnet. Ich gönne mir einen zweiten Kaffee (es gibt WLAN).
Nach dem Ende des Schauers geht es weiter nach Richtung Hameln. Unterwegs das KKW Grohnde, ein noch aktives Kernkraftwerk:
Dann vorbei an einer Spezialität der Weser. Hier hat man offenbar Schiffe getreidelt, aber anders als am Rhein nicht vorwiegend mit Pferden, sondern mit Menschen.
Vor Hameln: Die Außenbezirke sind langweilig - bemerkenswert der Rest einer Eisenbahnbrücke, die über die Weser intakt scheint, aber vor dem Radweg endet:
Nach Hameln wollte ich ja auf jeden Fall, die Geschichte vom Rattenfänger ist ja untrennbar mit Hameln verbunden. Daneben gibt es natürlich auch in Hameln viel Fachwerk. Und es gibt interessante Fahrradständer:
Und in Hameln gibt Stolpersteine der anderen Art:
Dann fängt es an zu regnen und ich suche mir eine Pizzeria, laufe zweimal an ihr vorbei, ohne sie zu sehen - Unterzuckerung? Jedenfalls lande ich im Paulaner im Rattenkrug. Nix Pasta, sondern Leberkäs. Hinterher scheint die Sonne und die Pizzeria liegt gegenüber - hat sich offensichtlich in der Zwischenzeit enttarnt. Leider bin ich satt. Auf zum Rattenfängermuseum. Aber dann: es ist Montag und es ist zu. Also noch etwas durch das Städtchen wandern.
Das Wetter bleibt unbeständig, mal knallt die Sonne, mal schauert es.
Gegen 17 Uhr buche ich mir ein Hotelzimmer in Rinteln: "Hotel Stadt Kassel", 62 €, in der Innenstadt/Fußgängerzone, mit Frühstück und Fahrradraum. Laut Webseite 88€, als ich bei booking.com nachsehe, sind es auf einmal nur 62€.
Merkwürdig wieder, dass die Beschilderung "Weserradweg" vor Rinteln verschwindet. Das ist nicht richtig schlimm, weil die Weser ja durch Rinteln fließt. Aber...
Ich checke ein, dusche und lege mich aufs Bett und wache mitten in der Nacht auf: es regnet richtig. Gut, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Dienstag, 14. August 2018 Rinteln - Porta-Westfalica
Nachts und morgens regnet es - Hotelfrühstück mit reichhaltigem Buffet ist ja immer gut, aber wenn man morgens nur Kaffee und Zeitung und eventuell ein Croissant braucht, ist das echtes Overkill. Die lokale Zeitung macht auf Druckspülungen in den Kanälen der Altstadt aufmerksam. Das riecht man später auch :-)Ein Rundgang durch die Altstadt führt zu einer Reihe von schönen Ecken. Aber es gibt auch die unvermeidlichen 70er-Jahre-"Schönheiten":
Das ist kein Einzelfall, fast jede Stadt hier kombiniert so etwas mit der oft unmittelbar danach folgenden alten Fachwerkarchitektur. Nur wenige hundert Meter weiter sieht es ganz anders aus.
Schöne Details ergänzen den Gesamteindruck:
"Si deus pro nobis, quis contra nos" (Wenn Gott mit uns [ist], wer [will da] gegen uns [sein]" - welch ein Spruch, 11 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges.
Noch eine Entdeckung: Rinteln war knapp 200 Jahre Universitätsstadt mit einer vollwertigen Universität (4 Fakultäten) von 1620 bis 1810. Auch das muss man sich vorstellen: mitten Krieg gründet man eine Uni. Diese macht sich vor allem mit rigorosen Gutachten in den Hexenprozessen jener Zeit einen Namen. Das Universitätsmuseum macht aber erst um 14 Uhr auf. Nach einem zweiten Stadtrundgang und einer Kaffeepause in einem Bistro geht es auf nach Porta Westfalica.
Unterwegs geht es zunächst die Weser abwärts. Eine Infotafel macht mich auf Kloster Möllenbeck aufmerksam. Einen Abstecher von 2 km mache ich dann gern. Bei 20 km hätte ich das nicht gemacht.
Ich bin da allein - immer wieder schön, so einen großen Kirchenraum für sich allein zu haben.
Wie man sieht, steht die romanische Westfassade leicht versetzt zum übrigen später (neu?) angebauten gotischen Kirchenschiff. Welche Gründe das hat, erschließt sich mir nicht (in Bautzen gibt es eine zentrale Kirche mit einem leichten Knick im Langschiff, weil draußen das Gelände abschüssig war). Das Gelände hier zwingt einen nicht unbedingt dazu.
Es gibt reichlich Platz in der Klosteranlage. Im hinteren Teil ist eine Art Schullandheim untergebracht - und man hört zig Kinderstimmen durcheinander reden. Gesehen habe ich aber niemanden.
Nach dem Klosterbesuch quere ich nicht zuletzt aus Zeitgründen die Weser und kürze den Weserbogen ab. Dadurch komme ich nach Eisbergen. Weil es dort schauert, nehme ich wieder Unterschlupf in einer (alten) Kirche. Immer wieder überraschend, welche Schätze man abseits der Touristenpfade entdecken kann - hier eine urspünglich einschiffige, seit ein paar Jahrhunderten zweischiffige Kirche.
Während ich mir Zeit nehme, die Kirche genauer ansehe, nimmt sich Petrus Zeit, um es draußen regnen zu lassen. Und rücksichtsvoll: als ich rauskomme, lässt er wieder Sonne scheinen. Das ändert sich allerdings auf dem Weg nach Port Westfalica (PW).
Mittels airbnb wartet in PW - Hausberge eine ziemlich komfortable Unterkunft - das klappt dann auch wie verabredet. Schon merkwürdig, wenn man via Internet in Privathäusern eine Herberge gebucht hat und dann wie gute Bekannte begrüßt wird. Es gibt Kaffee zur Begrüßung.
Nach einer Dusche startet das Abendprogramm. Das neue Highlight von Porta ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Ich habe es schon ein paar Mal öfter vom Zug aus gesehen, es bis vor kurzem aber für das Hermann-Denkmal gehalten. Das liegt aber knapp 50 km weiter südlich.
Der Unterschied zum Hermannsdenkmal: Der Kaiser reckt die rechte Hand leer hoch, das Schwert bleibt stecken. Und er hat ein Dach überm Kopf. Herrmann hingegen reckt das Schwert wie einen Blitzableiter in den Himmel und steht dafür im Regen.
Der Anstieg durch den Wald ist nicht ohne - man kommt an einer spektakulären Freilichtbühne vorbei und entdeckt oben, dass man wohl auch mit dem Auto hochfahren kann.
Seit kurzem ist die Besucherterrasse renoviert - und es gibt ein gutes Restaurant und einen sensationellen Ausblick zu leckerem Essen.
Es gibt viel zu sehen und manches lässt sich dank Google Maps auch identifizieren. In der Abenddämmerung geht es zurück zur Unterkunft. Nach dem Abstieg durch den jetzt ziemlich dunklen Wald bietet die Weserbrücke einen weiteren schönen Anblick:
So versöhnt ein mit viel wechselndem Wetter beginnender Tag mit einer einmaligen Abenddämmerung.
Das Quartier ist für zwei Nächte gebucht.Gestärkt geht es links der Weser über einen sehr gut gepflegten Radweg auf nach Minden. Die Besichtigung von Minden (hat einen eigenen Dom!) verschiebe ich auf später. Über den Ortsteil Meißen nach Bückeburg. Unterwegs macht der Mühlenweg (eine Radroute) seinem Namen alle Ehre und zeigt die eine oder andere Windmühle.
- Routing per Karte;
- Bückeburg Hubschraubermuseum
- Schlossbesichtigung
- Kuchen und Wespen und Teich
- Stadtkirche mit JugendPfarrer
- Rückweg durch militär. Flugplatz
- Wasserstraßenkreuz
- Essen in"alter Münze" und HÜhner
- Rückweg fast im Dunkeln
- rechtsweserisch nach Minden
- die "Damen"
- Kohlekraftwerk (Schornstein)
- plattes Land
- Windheim Storchenmuseum
- Kino
- Zimmer frei
- Solarfähre statt Gierseilfähre
- linksweserisch zurück (besser ausgeschildert)
- Glashütte
- Bahntrasse
- Info-Zentrum
- Rückfahrt (Fahrradkarte!)
Noch eine Entdeckung: Rinteln war knapp 200 Jahre Universitätsstadt mit einer vollwertigen Universität (4 Fakultäten) von 1620 bis 1810. Auch das muss man sich vorstellen: mitten Krieg gründet man eine Uni. Diese macht sich vor allem mit rigorosen Gutachten in den Hexenprozessen jener Zeit einen Namen. Das Universitätsmuseum macht aber erst um 14 Uhr auf. Nach einem zweiten Stadtrundgang und einer Kaffeepause in einem Bistro geht es auf nach Porta Westfalica.
Unterwegs geht es zunächst die Weser abwärts. Eine Infotafel macht mich auf Kloster Möllenbeck aufmerksam. Einen Abstecher von 2 km mache ich dann gern. Bei 20 km hätte ich das nicht gemacht.
Ich bin da allein - immer wieder schön, so einen großen Kirchenraum für sich allein zu haben.
Wie man sieht, steht die romanische Westfassade leicht versetzt zum übrigen später (neu?) angebauten gotischen Kirchenschiff. Welche Gründe das hat, erschließt sich mir nicht (in Bautzen gibt es eine zentrale Kirche mit einem leichten Knick im Langschiff, weil draußen das Gelände abschüssig war). Das Gelände hier zwingt einen nicht unbedingt dazu.
Es gibt reichlich Platz in der Klosteranlage. Im hinteren Teil ist eine Art Schullandheim untergebracht - und man hört zig Kinderstimmen durcheinander reden. Gesehen habe ich aber niemanden.
Nach dem Klosterbesuch quere ich nicht zuletzt aus Zeitgründen die Weser und kürze den Weserbogen ab. Dadurch komme ich nach Eisbergen. Weil es dort schauert, nehme ich wieder Unterschlupf in einer (alten) Kirche. Immer wieder überraschend, welche Schätze man abseits der Touristenpfade entdecken kann - hier eine urspünglich einschiffige, seit ein paar Jahrhunderten zweischiffige Kirche.
Während ich mir Zeit nehme, die Kirche genauer ansehe, nimmt sich Petrus Zeit, um es draußen regnen zu lassen. Und rücksichtsvoll: als ich rauskomme, lässt er wieder Sonne scheinen. Das ändert sich allerdings auf dem Weg nach Port Westfalica (PW).
Mittels airbnb wartet in PW - Hausberge eine ziemlich komfortable Unterkunft - das klappt dann auch wie verabredet. Schon merkwürdig, wenn man via Internet in Privathäusern eine Herberge gebucht hat und dann wie gute Bekannte begrüßt wird. Es gibt Kaffee zur Begrüßung.
Nach einer Dusche startet das Abendprogramm. Das neue Highlight von Porta ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Ich habe es schon ein paar Mal öfter vom Zug aus gesehen, es bis vor kurzem aber für das Hermann-Denkmal gehalten. Das liegt aber knapp 50 km weiter südlich.
Der Unterschied zum Hermannsdenkmal: Der Kaiser reckt die rechte Hand leer hoch, das Schwert bleibt stecken. Und er hat ein Dach überm Kopf. Herrmann hingegen reckt das Schwert wie einen Blitzableiter in den Himmel und steht dafür im Regen.
Der Anstieg durch den Wald ist nicht ohne - man kommt an einer spektakulären Freilichtbühne vorbei und entdeckt oben, dass man wohl auch mit dem Auto hochfahren kann.
Seit kurzem ist die Besucherterrasse renoviert - und es gibt ein gutes Restaurant und einen sensationellen Ausblick zu leckerem Essen.
Es gibt viel zu sehen und manches lässt sich dank Google Maps auch identifizieren. In der Abenddämmerung geht es zurück zur Unterkunft. Nach dem Abstieg durch den jetzt ziemlich dunklen Wald bietet die Weserbrücke einen weiteren schönen Anblick:
So versöhnt ein mit viel wechselndem Wetter beginnender Tag mit einer einmaligen Abenddämmerung.
Mittwoch, 15. August 2018 Porta-Westfalica - Bückeburg- Porta-Westfalica
Der nächste Morgen beginnt mit einem traumhaften Frühstück auf der Terrasse in der Sonne. Ganz entgegen der Gewohnheit, morgens mit Kaffee, Zeitung und Obst in den Tag zu starten, gibt es Brötchen, Marmelade, Ei, Aufschnitt, Käse, Quark, Joghurt pp. Mehr als ein ungeübter Magen morgens essen kann. Es reicht also auch noch für die eine oder andere Wespe..Das Quartier ist für zwei Nächte gebucht.Gestärkt geht es links der Weser über einen sehr gut gepflegten Radweg auf nach Minden. Die Besichtigung von Minden (hat einen eigenen Dom!) verschiebe ich auf später. Über den Ortsteil Meißen nach Bückeburg. Unterwegs macht der Mühlenweg (eine Radroute) seinem Namen alle Ehre und zeigt die eine oder andere Windmühle.
- Routing per Karte;
- Bückeburg Hubschraubermuseum
- Schlossbesichtigung
- Kuchen und Wespen und Teich
- Stadtkirche mit JugendPfarrer
- Rückweg durch militär. Flugplatz
- Wasserstraßenkreuz
- Essen in"alter Münze" und HÜhner
- Rückweg fast im Dunkeln
Donnerstag, 16. August 2018 Porta-Westfalica - Windheim
Der nächste Tag beginnt sonnig- rechtsweserisch nach Minden
- die "Damen"
- Kohlekraftwerk (Schornstein)
- plattes Land
- Windheim Storchenmuseum
- Kino
- Zimmer frei
Freitag, 17. August 2018 Windheim - Bonn
- nachts Regen und morgens bedeckt (Regenfront) -> zurück- Solarfähre statt Gierseilfähre
- linksweserisch zurück (besser ausgeschildert)
- Glashütte
- Bahntrasse
- Info-Zentrum
- Rückfahrt (Fahrradkarte!)
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Sonntag, 27. Juli 2014
Sonntag, 27. Juli 2014.
kriboe, 11:01h
Start bei 494 km:
Nach einem rotweinschweren Abend geht es morgens etwas langsamer los.
Das sonntägliche Münster wirkt verschlafen, und die Glocken der Kirchen sind laute Weckrufe. Das folgende Bild zeigt mich beim Fahren. Dazu missbrauche ich Schaufenster als Spiegel.
Ich habe den Track "nach Hause" gelanden. Er kann mir den Weg zurück bis nach Bonn zeigen. Allerdings bin ich mir noch nicht darüber klar, ob ich die ganze Strecke mit dem Rad fahren oder doch vielleicht unterwegs einen Zug besteigen will. EIne Bahnfahrkarte ist jedenfalls deutlich billiger als eine Übernachtung.
Noch ist allerdings Zeit und ich freue mich über die generelle Richtung nach Südwesten.
Die Straße heißt "Kappenberger Damm", und wenn es hier Römer gegeben hätte, würde ich sie eine Römerstraße nennen. Sie geht einfach nur geradeaus.
Da hat der Routing-Server offenbar auch keine kürzere Strecke gefunden. Er lotst mich also ca. 15 km über den Radweg, der die Straße begleitet. Zwischendurch mache ich Pause bei einem Holzofenbäcker.
Da gibt es nicht nur frische Brötchen und Brot zum Kaffee, sondern auch einige Sonntagszeitungen. Das fühlt sich schon fast wie zu Hause an.
Nach dem Kaffee sehe ich etwas klarer. Ich verlasse den Kappenberger Damm und fahre den Dortmund-Ems-Kanal entlang. Da brauche ich mich auch nicht um die Richtung zu kümmern. Wie der Name schon sagt, führt er nach Dortmund. Und Dortmund liegt auf dem Weg nach Hause. Die Wege entlang des Kanals sind zwar nicht asphaltiert, aber sehr gut über den verdichtetem Kies zu befahren.
Nach einiger Zeit stellt sich allerdings heraus, dass hier die Ausläufer des Pfingstmontag-Unwetters ihre Spuren hinterlassen haben. Ziemlich bald nämlich ist der Weg wegen Sturmschäden gesperrt. So verlasse ich den Kanal, gebe meinem Navi als Ziel einfach Dortmund ein und lasse mich wieder durch die westfälische Parklandschaft leiten.
In Lüdinghausen gäbe es Verwandschaft zu besuchen, nur ist die liebe Verwandtschaft nicht zu Hause. Also mache ich Mittagspause im "Hotel zur Post" - eine leckere Pause.
Ein schön eingerichteter Schankraum mit einer Preistafel von 1925: ein Bier kostet 0,20 RM (Reichsmark), ein Schnaps ebenso. Ein Kännchen Kaffee kostet dafür 0,60 RM.
Nach der Pause ist mir klar, dass ich nicht mehr die ganze Strecke nach Hause radeln will. Auf weitere wegen Sturmschäden gesperrte Radfahrwege habe ich einfach keine Lust. Und auch in Lüdinghausen sind Bäume umgefallen und noch nicht wieder beseitigt.
Das Nahziel ist jetzt also der Dortmunder Hauptbahnhof. Ich nähere mich über diverse schöne Wirtschaftswege wieder dem Dortmund-Ems-Kanal. Es ist eine interessante Mischung von Landwirtschaft, Gewerbe und Energie-Industrie, die sich am Wegesrand bietet. Allgegenwärtig sind die Solardächer auf Scheunen und Wohnhäusern.
Dortmund sieht dann so "normal" aus, dass ich ein Problem habe, ein repräsentatives Foto zu machen. Außerdem bin ich tatsächlich froh, die Tour hier zu beenden.
Gegen halb sechs bin ich am Bahnhof, die nächste Bahn Richtung Köln fährt knapp eine Stunde später. Ein Ticket nach Bonn kostet mit Fahrradkarte und 50%-Bahncard-Rabatt etwas mehr als 16 Euro.
Offenbar sind noch mehr Leute auf die Idee gekommen, mit ihrem Fahrrad in der Bahn nach Hause zu fahren.
Es ist gedrängelt voll, erst bei Düsseldorf kriege ich einen Sitzplatz.
Nach einmal Umsteigen in Köln (eine ziemliche Tortur mit einem schweren Rad) bin gegen halb zehn abends wieder in Bonn. Und es ist ein wunderschöner Sommerabend...
Home sweet Home!
Nach einem rotweinschweren Abend geht es morgens etwas langsamer los.
Das sonntägliche Münster wirkt verschlafen, und die Glocken der Kirchen sind laute Weckrufe. Das folgende Bild zeigt mich beim Fahren. Dazu missbrauche ich Schaufenster als Spiegel.
Ich habe den Track "nach Hause" gelanden. Er kann mir den Weg zurück bis nach Bonn zeigen. Allerdings bin ich mir noch nicht darüber klar, ob ich die ganze Strecke mit dem Rad fahren oder doch vielleicht unterwegs einen Zug besteigen will. EIne Bahnfahrkarte ist jedenfalls deutlich billiger als eine Übernachtung.
Noch ist allerdings Zeit und ich freue mich über die generelle Richtung nach Südwesten.
Die Straße heißt "Kappenberger Damm", und wenn es hier Römer gegeben hätte, würde ich sie eine Römerstraße nennen. Sie geht einfach nur geradeaus.
Da hat der Routing-Server offenbar auch keine kürzere Strecke gefunden. Er lotst mich also ca. 15 km über den Radweg, der die Straße begleitet. Zwischendurch mache ich Pause bei einem Holzofenbäcker.
Da gibt es nicht nur frische Brötchen und Brot zum Kaffee, sondern auch einige Sonntagszeitungen. Das fühlt sich schon fast wie zu Hause an.
Nach dem Kaffee sehe ich etwas klarer. Ich verlasse den Kappenberger Damm und fahre den Dortmund-Ems-Kanal entlang. Da brauche ich mich auch nicht um die Richtung zu kümmern. Wie der Name schon sagt, führt er nach Dortmund. Und Dortmund liegt auf dem Weg nach Hause. Die Wege entlang des Kanals sind zwar nicht asphaltiert, aber sehr gut über den verdichtetem Kies zu befahren.
Nach einiger Zeit stellt sich allerdings heraus, dass hier die Ausläufer des Pfingstmontag-Unwetters ihre Spuren hinterlassen haben. Ziemlich bald nämlich ist der Weg wegen Sturmschäden gesperrt. So verlasse ich den Kanal, gebe meinem Navi als Ziel einfach Dortmund ein und lasse mich wieder durch die westfälische Parklandschaft leiten.
In Lüdinghausen gäbe es Verwandschaft zu besuchen, nur ist die liebe Verwandtschaft nicht zu Hause. Also mache ich Mittagspause im "Hotel zur Post" - eine leckere Pause.
Ein schön eingerichteter Schankraum mit einer Preistafel von 1925: ein Bier kostet 0,20 RM (Reichsmark), ein Schnaps ebenso. Ein Kännchen Kaffee kostet dafür 0,60 RM.
Nach der Pause ist mir klar, dass ich nicht mehr die ganze Strecke nach Hause radeln will. Auf weitere wegen Sturmschäden gesperrte Radfahrwege habe ich einfach keine Lust. Und auch in Lüdinghausen sind Bäume umgefallen und noch nicht wieder beseitigt.
Das Nahziel ist jetzt also der Dortmunder Hauptbahnhof. Ich nähere mich über diverse schöne Wirtschaftswege wieder dem Dortmund-Ems-Kanal. Es ist eine interessante Mischung von Landwirtschaft, Gewerbe und Energie-Industrie, die sich am Wegesrand bietet. Allgegenwärtig sind die Solardächer auf Scheunen und Wohnhäusern.
Dortmund sieht dann so "normal" aus, dass ich ein Problem habe, ein repräsentatives Foto zu machen. Außerdem bin ich tatsächlich froh, die Tour hier zu beenden.
Gegen halb sechs bin ich am Bahnhof, die nächste Bahn Richtung Köln fährt knapp eine Stunde später. Ein Ticket nach Bonn kostet mit Fahrradkarte und 50%-Bahncard-Rabatt etwas mehr als 16 Euro.
Offenbar sind noch mehr Leute auf die Idee gekommen, mit ihrem Fahrrad in der Bahn nach Hause zu fahren.
Es ist gedrängelt voll, erst bei Düsseldorf kriege ich einen Sitzplatz.
Nach einmal Umsteigen in Köln (eine ziemliche Tortur mit einem schweren Rad) bin gegen halb zehn abends wieder in Bonn. Und es ist ein wunderschöner Sommerabend...
Home sweet Home!
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Freitag, 25. Juli 2014
Freitag, 25.07.2014: Bad Bentheim - Burgsteinfurt
kriboe, 21:04h
Start bei km 397
Morgens in der Jugendherberge herrscht meist relativ viel Unruhe, selbst in einer kleinen Jugendherberge, wenn da ca. 15 Viertelwüchsige (so ca. 7 - 9 Jahre) auf das Frühstück warten. Das Getümmel und Geschnatter hört aber bald auf, denn in dem Alter hat man keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, sondern muss sofort nach dem ersten halben Müsli-Schälchen/Nutella-Brötchen den Tag erobern.
Ich bin hingegen vom Nebengebäude in das Hauptgebäude schon durch den westfällischen Schnürlregen gegangen und weiß dank Regenradar, dass der Regen voraussichtlich auch die nächsten fünf bis sechs Stunden schnüren wird. Also habe ich Zeit für ein gründliches Frühstück.
Außerdem weiß ich noch nicht, wie es weitergehen soll. Angesichts des Wetters läge ein weiterer Ruhetag nahe. Andererseits willl ich erst übermorgen in Münster sein. Ich hätte also Zeit für einen Abstecher nach Norden. Dagegen spricht aber der Regen. Also gibt es nur eine kurze Tour nach Burgsteinfurt.
Theoretisch wieder eine wunderschöne Strecke ist die Fahrt praktisch vor allem eine Regenfahrt mit dem sturen Blick nach vorn auf den regennassen Weg. Nach anderthalb Stunden ist es geschafft.
In Burgsteinfurt gibt es erst einmal einen großen Kaffee und danach dann ein ausgiebiges Mittagessen. Dann hat auch das Regnen aufgehört und es geht an die Stadtrundfahrt.
Es gibt einen schönen Markt:
Es gibt ein Schloss...
Und es gehört derer von und zu Bentheim und ist privat.
Es gibt eine Hochschule (jetzt eine Abteilung der Fachhochschule Münster), früher war das die älteste Uni in Westfalen.
Und weil Burgsteinfurt von alters her eine Art evangelische Enklave im katholischen Westfalen ist, gibt es auch eine große alte evangelische Kirche. Und alle alten Steingebäude sind aus dem goldenen Bentheimer Sandstein.
Und es gibt eine eigene Brauerei (Rolinck), die ein sehr leckeres Pils produziert...
Morgens in der Jugendherberge herrscht meist relativ viel Unruhe, selbst in einer kleinen Jugendherberge, wenn da ca. 15 Viertelwüchsige (so ca. 7 - 9 Jahre) auf das Frühstück warten. Das Getümmel und Geschnatter hört aber bald auf, denn in dem Alter hat man keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, sondern muss sofort nach dem ersten halben Müsli-Schälchen/Nutella-Brötchen den Tag erobern.
Ich bin hingegen vom Nebengebäude in das Hauptgebäude schon durch den westfällischen Schnürlregen gegangen und weiß dank Regenradar, dass der Regen voraussichtlich auch die nächsten fünf bis sechs Stunden schnüren wird. Also habe ich Zeit für ein gründliches Frühstück.
Außerdem weiß ich noch nicht, wie es weitergehen soll. Angesichts des Wetters läge ein weiterer Ruhetag nahe. Andererseits willl ich erst übermorgen in Münster sein. Ich hätte also Zeit für einen Abstecher nach Norden. Dagegen spricht aber der Regen. Also gibt es nur eine kurze Tour nach Burgsteinfurt.
Theoretisch wieder eine wunderschöne Strecke ist die Fahrt praktisch vor allem eine Regenfahrt mit dem sturen Blick nach vorn auf den regennassen Weg. Nach anderthalb Stunden ist es geschafft.
In Burgsteinfurt gibt es erst einmal einen großen Kaffee und danach dann ein ausgiebiges Mittagessen. Dann hat auch das Regnen aufgehört und es geht an die Stadtrundfahrt.
Es gibt einen schönen Markt:
Es gibt ein Schloss...
Und es gehört derer von und zu Bentheim und ist privat.
Es gibt eine Hochschule (jetzt eine Abteilung der Fachhochschule Münster), früher war das die älteste Uni in Westfalen.
Und weil Burgsteinfurt von alters her eine Art evangelische Enklave im katholischen Westfalen ist, gibt es auch eine große alte evangelische Kirche. Und alle alten Steingebäude sind aus dem goldenen Bentheimer Sandstein.
Und es gibt eine eigene Brauerei (Rolinck), die ein sehr leckeres Pils produziert...
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Donnerstag, 24. Juli 2014
Donnerstag, 24.07.2014: Bentheim (Ruhetag)
kriboe, 09:50h
Bad Bentheim bietet mir die Gelegenheit für einen Ruhetag. Schon der Blick aus dem Frühstücksraum (JuHe-Frühstücksbuffet) zeigt, warum Bentheim als besonders sehenswerter Ort im Atlas markiert ist.
Dann fällt der Blick auf die Burg Bentheim. Sie ist aus dem hiesigen Sandstein auf den hiesigen Sandstein gebaut.
Bei der Besichtigung der Burg werfen die Burgmauer und ich unsere Schatten.
Nach der Besichtigung des Hauptgebäudes, das eine gute historisierende Konstruktion des 19. Jahrhunderts ist, entdecke ich in dem Städtchen das Restaurant "Keilings", das die hiesige Spezialität, das "Bentheimer Landschwein" im Angebot hat. Extrem lecker zubereitet hat das Lokal in diesem Jahr einen Michelin-Stern bekommen. Satt und zufrieden nach einem kleinen dreigängigen Menü "Specktakel", bei dem selbst das Eisparfait den Speckgeschmack hat, genieße ich den Rest des Tages in Ruhe...
Dann fällt der Blick auf die Burg Bentheim. Sie ist aus dem hiesigen Sandstein auf den hiesigen Sandstein gebaut.
Bei der Besichtigung der Burg werfen die Burgmauer und ich unsere Schatten.
Nach der Besichtigung des Hauptgebäudes, das eine gute historisierende Konstruktion des 19. Jahrhunderts ist, entdecke ich in dem Städtchen das Restaurant "Keilings", das die hiesige Spezialität, das "Bentheimer Landschwein" im Angebot hat. Extrem lecker zubereitet hat das Lokal in diesem Jahr einen Michelin-Stern bekommen. Satt und zufrieden nach einem kleinen dreigängigen Menü "Specktakel", bei dem selbst das Eisparfait den Speckgeschmack hat, genieße ich den Rest des Tages in Ruhe...
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