Mittwoch, 15. Juni 2011
Montag/Dienstag 13./14 Juni Höchstädt/Donauwörth -> Neustadt
kriboe, 23:19h
(zum Start der Tour)
Vorab:
Da es hier in Straubing auf dem Campingplatz kein UMTS gibt - das Hochtechnologie-Land Bayern hat da an einigen Stellen wohl noch Nachholbedarf - gibt es vorerst keine Bilder. Das wird aber bei der nächsten guten Gelegenheit mit Internet nachgeholt.
Update:
Nachdem ich eben in der Campingülatz-Kneipe von der Bedienung nach dem 2. Bier höflich, aber bestimmt hinauuskomplimentiert wurde, weil sie zumachen will (draußen ist es noch hell!!!!), sitze ich jetzt auf der "Spielwiese" des campingplatzes von Straubing. Und oh Wunder der Technik: hier gibt es zwar keine Steckdose, wie in der Kneipe, aber UMTS! Ich muss dem Hochtechnologie-Land und Freistaat Abbitte tun. Offenbar hinkt nur die blöde Campingplatz-Kneipe dem Hochtechnologie-Zeitalter hinterher. Internet gibt es lt. Bedienung sicherlich nur in der Stadt. :)
Nun aber zur Tour:
Pfingstmontag wurde nach dem Speichenbruch von Sonntag zu einem Ruhetag. Das war eigentlich ohnehin an der Zeit. ich
Nun aber zur bin immerhin jetzt gut 2 Wochen unterwegs und ich merke, dass ich vermehrt über den Rückweg nachdenke. Sozusagen erste Anzeic5050 hen für eine Pause.
Die Privatpension allerdings, in der ich übernachtet hatte, war dazu ungeeignet, vor allem wegen der kauzigen Wirtin. Ich kriegte von ihr doch tatsächlich den freunlichen Hinweis, die Butter gerade entlang der vorhanden Kanten abzuschneiden und für jede Marmelade einen eigenen Löffel zu verwenden. Das Frühstück war eigentlich sehr gut, aber diese Erziehungsversuche hatten dann doch nicht nur etwas Komisches, sondern waren auch der entscheidende Hinneis, dass ein Ortswechsel dringend nötig war.
Also machte ich mich auf zum Bahnhof - ca 1 km. Der nächse Zug fuhr in 10 Minuten - das passte ja sehr gut. Allerdings war die Schlepperei des Rades (vermutlich 50 - 60 Kilo) dann doch eine Tortur - ca. 20 Stufen runter und dann wieder 20 Stufen hoch: 50 km Donauradweg sind da einfacher zu fahren.
Nach 20 Minuten bin ich in Donauwörth. Google hatte mir da da einen Hinweis auf einen Fahrradhändler gegeben. Donauwörth zeigt sich zunächst von seiner feuchten, regnerischen Seite. So suche ich ein offenes Lokal/Café: das ist am Pfingstmontag gar nicht so einfach.
Später mache ich mich auf die Suche nach dem Fahrradhändler und buche mich dann bei einem naheliegenden Hotel Post "Zur Traube" ein. Das kann nicht so schlecht sein, immerhin hat Mozart da auch schon übernachtet. Die Zimmer aber sind ganz frisch renoviert, LCD-TV und Internet über Powerline statt WLAN. Auch für das Fahrrad gibt es eine gute Unterstellmöglichkeit.
Die Bedienung erzählt von Eurokopter, einer Firma, die für Airbus-Industries Hubschrauber und Zubehör dafür baut. Morgen (Dienstag) kommt die Bundeswehr, da ich aber nur eine Nacht bleiben, will kriege ich schließlich doch ein Zimmer in dem nahezu leeren Hotel.
Nachmittags mache ich einen Rundgang durch den Ort Gelegenlich scheint sogar die Sonne und das, was ich sehe, gefällt mir .
Abends wieder im Hotel verbringe ich die Zeit bei einem Teller Kässpätzle, einem badichen Riesling und einem netten Plausch mit der Bedienung - sie ist begeisterte Rucksacktouristin. WIr tauschen Erfahrungen und Ansichten aus, nach ihrem Dienstende auch in einem benachbarten Café.
Das war dann ein sehr schöner Ruhetag.
Dienstag Morgen bringe ich mein Rad zum Fahrradhändler. Der gehört zur wortkargen Gruppe der Menschheit, macht aber auch kein Problem aus der Reparatur und sagt zu, dass das Rad um 11 Uhr fertig ist.
Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück einschießlich lokaler Zeitung geht es dann bei sehr ordentlichem Wetter, fast schon Sonnenwetter um fünf nach elf mit dem reparierten Rad weiter.
Wie gehabt zunächst bei mäßiger bis schlechter Beschilderung geht es parlallel zu Bundes- und Landstraßen durch eine Reihe von netten kleinen Dörfern, mit viel Auf und Ab. Schließlich lande ich in Neuburg an der Donau: Das hat eine auffallend schöne Oberstadt mit einem Schloss, das den ersten für protestantische Zwecke gebauten Kirchenraum enthält. erstaunlich, dass der sich ausgerechnet im tiefsten Bayern befindet.
Und dann hat man da eine weitere als Gegenentwurf zu einer Münchener Kirche geplante eigene Prunk- und Trutzkirche gebaut. Innen wie außen gelungen steht sie da und ist leer, wie die meisten anderen Kirchen auch....
Insgesamt ist die Oberstadt aber komplett noch auf dem Stand von 1600 bis 1700. Und gut erhalten bzw. rekonstruiert. Eine Bibliotheksführung gibts aber erst am nächsten Tag wieder. Und das können die Bibliothekare natürlich nicht, das ist Aufgabe der Stadtführung. Natürlich. Sorry, dass ich gefragt habe. Bevor ich aber es vergesse: Neuburg ist einfach schön.
Weiter gehts mit gutem Tempo durch Auen, Felder und Wiesen Richtung Ingolstadt.
Das Rad rollt super, das Wetter dreht sich Richtung schönes Wetter. Und die Beschildung lässt auch kaum noch Zweifel aufkommen. Der Weg führt jetzt fast ausschließlich durch Wald oder Feld. Auf die Idee, hier die Radler an die auch existierenden Bundesstraßen heranzuführen, ist Gott sei Dank keiner gekommen.
(Fortsetzung folgt.)
Vorab:
Da es hier in Straubing auf dem Campingplatz kein UMTS gibt - das Hochtechnologie-Land Bayern hat da an einigen Stellen wohl noch Nachholbedarf - gibt es vorerst keine Bilder. Das wird aber bei der nächsten guten Gelegenheit mit Internet nachgeholt.
Update:
Nachdem ich eben in der Campingülatz-Kneipe von der Bedienung nach dem 2. Bier höflich, aber bestimmt hinauuskomplimentiert wurde, weil sie zumachen will (draußen ist es noch hell!!!!), sitze ich jetzt auf der "Spielwiese" des campingplatzes von Straubing. Und oh Wunder der Technik: hier gibt es zwar keine Steckdose, wie in der Kneipe, aber UMTS! Ich muss dem Hochtechnologie-Land und Freistaat Abbitte tun. Offenbar hinkt nur die blöde Campingplatz-Kneipe dem Hochtechnologie-Zeitalter hinterher. Internet gibt es lt. Bedienung sicherlich nur in der Stadt. :)
Nun aber zur Tour:
Pfingstmontag wurde nach dem Speichenbruch von Sonntag zu einem Ruhetag. Das war eigentlich ohnehin an der Zeit. ich
Nun aber zur bin immerhin jetzt gut 2 Wochen unterwegs und ich merke, dass ich vermehrt über den Rückweg nachdenke. Sozusagen erste Anzeic5050 hen für eine Pause.
Die Privatpension allerdings, in der ich übernachtet hatte, war dazu ungeeignet, vor allem wegen der kauzigen Wirtin. Ich kriegte von ihr doch tatsächlich den freunlichen Hinweis, die Butter gerade entlang der vorhanden Kanten abzuschneiden und für jede Marmelade einen eigenen Löffel zu verwenden. Das Frühstück war eigentlich sehr gut, aber diese Erziehungsversuche hatten dann doch nicht nur etwas Komisches, sondern waren auch der entscheidende Hinneis, dass ein Ortswechsel dringend nötig war.
Also machte ich mich auf zum Bahnhof - ca 1 km. Der nächse Zug fuhr in 10 Minuten - das passte ja sehr gut. Allerdings war die Schlepperei des Rades (vermutlich 50 - 60 Kilo) dann doch eine Tortur - ca. 20 Stufen runter und dann wieder 20 Stufen hoch: 50 km Donauradweg sind da einfacher zu fahren.
Nach 20 Minuten bin ich in Donauwörth. Google hatte mir da da einen Hinweis auf einen Fahrradhändler gegeben. Donauwörth zeigt sich zunächst von seiner feuchten, regnerischen Seite. So suche ich ein offenes Lokal/Café: das ist am Pfingstmontag gar nicht so einfach.
Später mache ich mich auf die Suche nach dem Fahrradhändler und buche mich dann bei einem naheliegenden Hotel Post "Zur Traube" ein. Das kann nicht so schlecht sein, immerhin hat Mozart da auch schon übernachtet. Die Zimmer aber sind ganz frisch renoviert, LCD-TV und Internet über Powerline statt WLAN. Auch für das Fahrrad gibt es eine gute Unterstellmöglichkeit.
Die Bedienung erzählt von Eurokopter, einer Firma, die für Airbus-Industries Hubschrauber und Zubehör dafür baut. Morgen (Dienstag) kommt die Bundeswehr, da ich aber nur eine Nacht bleiben, will kriege ich schließlich doch ein Zimmer in dem nahezu leeren Hotel.
Nachmittags mache ich einen Rundgang durch den Ort Gelegenlich scheint sogar die Sonne und das, was ich sehe, gefällt mir .
Abends wieder im Hotel verbringe ich die Zeit bei einem Teller Kässpätzle, einem badichen Riesling und einem netten Plausch mit der Bedienung - sie ist begeisterte Rucksacktouristin. WIr tauschen Erfahrungen und Ansichten aus, nach ihrem Dienstende auch in einem benachbarten Café.
Das war dann ein sehr schöner Ruhetag.
Dienstag Morgen bringe ich mein Rad zum Fahrradhändler. Der gehört zur wortkargen Gruppe der Menschheit, macht aber auch kein Problem aus der Reparatur und sagt zu, dass das Rad um 11 Uhr fertig ist.
Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück einschießlich lokaler Zeitung geht es dann bei sehr ordentlichem Wetter, fast schon Sonnenwetter um fünf nach elf mit dem reparierten Rad weiter.
Wie gehabt zunächst bei mäßiger bis schlechter Beschilderung geht es parlallel zu Bundes- und Landstraßen durch eine Reihe von netten kleinen Dörfern, mit viel Auf und Ab. Schließlich lande ich in Neuburg an der Donau: Das hat eine auffallend schöne Oberstadt mit einem Schloss, das den ersten für protestantische Zwecke gebauten Kirchenraum enthält. erstaunlich, dass der sich ausgerechnet im tiefsten Bayern befindet.
Und dann hat man da eine weitere als Gegenentwurf zu einer Münchener Kirche geplante eigene Prunk- und Trutzkirche gebaut. Innen wie außen gelungen steht sie da und ist leer, wie die meisten anderen Kirchen auch....
Insgesamt ist die Oberstadt aber komplett noch auf dem Stand von 1600 bis 1700. Und gut erhalten bzw. rekonstruiert. Eine Bibliotheksführung gibts aber erst am nächsten Tag wieder. Und das können die Bibliothekare natürlich nicht, das ist Aufgabe der Stadtführung. Natürlich. Sorry, dass ich gefragt habe. Bevor ich aber es vergesse: Neuburg ist einfach schön.
Weiter gehts mit gutem Tempo durch Auen, Felder und Wiesen Richtung Ingolstadt.
Das Rad rollt super, das Wetter dreht sich Richtung schönes Wetter. Und die Beschildung lässt auch kaum noch Zweifel aufkommen. Der Weg führt jetzt fast ausschließlich durch Wald oder Feld. Auf die Idee, hier die Radler an die auch existierenden Bundesstraßen heranzuführen, ist Gott sei Dank keiner gekommen.
(Fortsetzung folgt.)
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Montag, 13. Juni 2011
Pfingstsonntag, 12. Juni 2011: Ulm -> Höchstädt a.d.Donau
kriboe, 15:04h
(zum Start der Tour)
Morgens wird im Hotel Anker das Restaurant zum Frühstücksraum umgewidmet. Es ist ziemlich voll; aber ich bin der einzige Radwanderer.
Es scheint die Sonne von einem blitzeblauen Himmel. Richtiges Pfingstwetter. Nach dem guten Frühstück geht es gegen 10 Uhr los.
Das schöne Wetter verleitet mich, die Schönheiten Ulms wie etwa das schön wiederhergestellte Rathaus nur von außen zu bewundern.
Es rollt einfach gut. Ich glaube, ich bin ein Schönwetterfahrer.
Der Donauradweg folgt in Ulm zunächst durch sehr schöne Anlagen, die dummerweise aber nur für Fußgänger zugelassen sind (Rosengarten).
Schieben ist mit dem Gepäck aber ziemlich doof. Also fahre ich zunächst parallel zum Fußweg auf Straßen Ulms. Später vertragen sich Fußgänger und Radfahrer wieder und es wird wieder schön.
Später wird der Donau-Radweg bis Elchingen eher zum Straßenbegleitweg. In Elchingen ignoriere ich alle Sehenswürdigkeiten: sie liegen auf der Höhe und die Straßen dahin zeigen mit ">" und ">>" einige steile Anstiege an.
Jenseits dieser für eine napoleonische Schlacht wichtigen, danach aber eher wieder stillen Gegend gibt es einige sehr angenehme Biergärten, z.B.wie hier in Wissingen.
Der Weg führt jetzt oft auf gekiesten Wegen durch Wald oder an der Donau entlang. Heute sind viele Radfahrer unterwegs - neben den schon an der Saar "bewunderten" bäuchigen und grauschnäuzerigen Männern auf schlanken Rennrädern in bunten Wurstpellen gibt es heute viele Familien und Freundesgruppen auf Fahrrädern. Auffallend: Männer radeln still nebeneinander her, während Frauen beim Nebeneinanderherfahren eigentlich nonstop reden.
In der Ferne geben sich zwei Kühltürme große Mühe, den Himmel mit Wolken zu überziehen:
Im Laufe des Nachmittags ist ihnen das weitgehend gelungen. Ich bewundere daher wieder öfter die örtlichen Kirchen, meist von außen, aber in Lauingen (Geburtsort von Albertus Magnus) auch von innen.
Die Beschildung lässt heute allerdings doch oft noch ein paar Wünsche offen. Manche Gemeinden entwickeln offenbar eigene Schilder für den Donauradweg - die fallen mir und wohl auch jenen, die nicht einem GPS-Track nachfahren, erst gar nicht auf. Zudem leiten manche den Radwanderer in den Ort hinein, aber führen ihn nicht wieder hinaus (z.B. Dillingen, und Lauingen sind mir da in "guter" Erinnerung).
Vor Höchstädt passiert dann das, wovor ich eigentlich seit 40 Jahren immer Sorge hatte: der charakteristische Sound einer gebrochenen Speiche ist unverkennbar.
Flashback:
Auf meiner ersten großen Radwandertour als Jugendlicher sind mir in irland nahezu täglich Speichen gebrochen. Und die irländer hatten keinen Ersatz für 28-Zoll-Speichen, Der Ersatz usste daher aus Deutschland per Eilpaket geschickt werden. Immerhin konnte man damals dank Nabenschaltung mit Rücktrittsnabe besser mit einer gebrochenen Speiche und mit einem Schlag im Hinterrad fahren.
Jetzt schlägt das Hinterrad (ein Trecking-Rad mit Kettenschaltung und Freilaufnabe) laufend gegen die Felgenbremse. Das bremst und ich bin mir nicht sicher, ob die Bremse im Ernstfall noch richtig zupackt. Ich suche mir daher das nächstgelegene Quartier. Es ist eine Privatunterkunft mit einem Bett, das man einfach fotografieren muss:
Abends sehe ich mir im TV das Formel1-Rennen in Montreal an: dort schauert es schauerlich und das Rennen wird unterbrochen - ich nutze die Gelegenheit, um einzuschlafen. Irgendwann ist das Rennen offenbar neugestartet worden und ich werde sozusagen in der vorletzten Runde wieder wach. Gut so, nach der Zielflagge schlafe ich dann einfach weiter...
Morgens wird im Hotel Anker das Restaurant zum Frühstücksraum umgewidmet. Es ist ziemlich voll; aber ich bin der einzige Radwanderer.
Es scheint die Sonne von einem blitzeblauen Himmel. Richtiges Pfingstwetter. Nach dem guten Frühstück geht es gegen 10 Uhr los.
Das schöne Wetter verleitet mich, die Schönheiten Ulms wie etwa das schön wiederhergestellte Rathaus nur von außen zu bewundern.
Es rollt einfach gut. Ich glaube, ich bin ein Schönwetterfahrer.
Der Donauradweg folgt in Ulm zunächst durch sehr schöne Anlagen, die dummerweise aber nur für Fußgänger zugelassen sind (Rosengarten).
Schieben ist mit dem Gepäck aber ziemlich doof. Also fahre ich zunächst parallel zum Fußweg auf Straßen Ulms. Später vertragen sich Fußgänger und Radfahrer wieder und es wird wieder schön.
Später wird der Donau-Radweg bis Elchingen eher zum Straßenbegleitweg. In Elchingen ignoriere ich alle Sehenswürdigkeiten: sie liegen auf der Höhe und die Straßen dahin zeigen mit ">" und ">>" einige steile Anstiege an.
Jenseits dieser für eine napoleonische Schlacht wichtigen, danach aber eher wieder stillen Gegend gibt es einige sehr angenehme Biergärten, z.B.wie hier in Wissingen.
Der Weg führt jetzt oft auf gekiesten Wegen durch Wald oder an der Donau entlang. Heute sind viele Radfahrer unterwegs - neben den schon an der Saar "bewunderten" bäuchigen und grauschnäuzerigen Männern auf schlanken Rennrädern in bunten Wurstpellen gibt es heute viele Familien und Freundesgruppen auf Fahrrädern. Auffallend: Männer radeln still nebeneinander her, während Frauen beim Nebeneinanderherfahren eigentlich nonstop reden.
In der Ferne geben sich zwei Kühltürme große Mühe, den Himmel mit Wolken zu überziehen:
Im Laufe des Nachmittags ist ihnen das weitgehend gelungen. Ich bewundere daher wieder öfter die örtlichen Kirchen, meist von außen, aber in Lauingen (Geburtsort von Albertus Magnus) auch von innen.
Die Beschildung lässt heute allerdings doch oft noch ein paar Wünsche offen. Manche Gemeinden entwickeln offenbar eigene Schilder für den Donauradweg - die fallen mir und wohl auch jenen, die nicht einem GPS-Track nachfahren, erst gar nicht auf. Zudem leiten manche den Radwanderer in den Ort hinein, aber führen ihn nicht wieder hinaus (z.B. Dillingen, und Lauingen sind mir da in "guter" Erinnerung).
Vor Höchstädt passiert dann das, wovor ich eigentlich seit 40 Jahren immer Sorge hatte: der charakteristische Sound einer gebrochenen Speiche ist unverkennbar.
Flashback:
Auf meiner ersten großen Radwandertour als Jugendlicher sind mir in irland nahezu täglich Speichen gebrochen. Und die irländer hatten keinen Ersatz für 28-Zoll-Speichen, Der Ersatz usste daher aus Deutschland per Eilpaket geschickt werden. Immerhin konnte man damals dank Nabenschaltung mit Rücktrittsnabe besser mit einer gebrochenen Speiche und mit einem Schlag im Hinterrad fahren.
Jetzt schlägt das Hinterrad (ein Trecking-Rad mit Kettenschaltung und Freilaufnabe) laufend gegen die Felgenbremse. Das bremst und ich bin mir nicht sicher, ob die Bremse im Ernstfall noch richtig zupackt. Ich suche mir daher das nächstgelegene Quartier. Es ist eine Privatunterkunft mit einem Bett, das man einfach fotografieren muss:
Abends sehe ich mir im TV das Formel1-Rennen in Montreal an: dort schauert es schauerlich und das Rennen wird unterbrochen - ich nutze die Gelegenheit, um einzuschlafen. Irgendwann ist das Rennen offenbar neugestartet worden und ich werde sozusagen in der vorletzten Runde wieder wach. Gut so, nach der Zielflagge schlafe ich dann einfach weiter...
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Sonntag, 12. Juni 2011
Samstag, 11. Juni 2011: Munderkingen -> Ulm
kriboe, 22:38h
(zum Start der Tour)
Im Café Knebel in Munderkingen gibt es leckeres Frühstück, mit Zeitung ... Allerdings ist das Frühstück nicht ausgiebig genug, den vormittäglichen Regen zu überdauern. Irgendwann gegen 12 Uhr fahre ich dann halt im Tröpfelregen los. Denn bei Wetter-online kann ich im Regenradar sehen, dass ein schmales Regenband westlich von Ulm liegt und sich über die Länge von Süd nach Nord schiebt. Da hat das Warten keinen Zweck.Der Weg führt durch weite Getreide-Felder. Unspektakulär und ohne Höhepunkte. Eigentlich ganz gelassen kommt aber bei den vorherrschenden kühlen Temperaturen bei mir keine Stimunng auf. So radele ich halt meinem Track hinterher.
Und wenn der Augeenschein nicht trügt, wächst alles, was da wachsen soll: Mais, Geste, Weizen, Raps. Nicht aufgegangene oder verkümmerte Saaten sind nicht zu erkennen. Und Gemüsefelder gibt es hier nicht. Immerhin sind die Böden nicht mehr so steinig wie im oberen Donautal.Und es gibt immer wieder schöne Kirchen in schöner Umgebung;
Vor Ulm lese ich auf einer Radlerinfotafel vom Kloster Wiblingen und seinem Bibliothekssaal. Da will ich hin - ein barocker Saal für Bücher, auf dem Foto sah das so toll aus, dass ich mir die Zeit dafür nehme. Allerdings ist die Suche nach dem Kloster im Regen nicht ganz trivial. Gegen 16:30 habe ich es gefunden, um 17 Uhr machen sie zu. Für den Bibliothekssaal reicht das.
Schade nur, dass die alten Handschriften und Bücher bei der Auflösung des Klosters ab 1807 oder so verteilt, verkauft oder auch in die Papiermühle gegeben wurden.
Anschließend setze ich mich in die Kirche und höre einem Organisten beim Improvisieren über Haydns Kaiserquarteltt (oder der Nationalhymne) zu.
Danach ist es auf einmal schon 6 Uhr. Ich suche mir ein Bett&Bike-Hotel in Ulm heraus. Die Daten aller B&Bike-Häuser am Donauradweg hab ich auch im Garmin, zu Beginn der Tour beim ADFC heruntergeladen. Diese Vorarbeiten helfen mir abends: einfach einen der Wegepunkte aussuchen und sich hinnavigieren lassen. Das geht bis auf so 10 - 20 m Genauigkeit ganz gut.
Das Hotel ist nett, freundlich und das Beste: ich kriege auch gegen 19 Uhr noch ein Zimmer. Nebenan ist ein Netto-Laden. Und da die zum Hotel gehörende spanische Weinstube voll ist, hole ich mir dort etwas Bier und Wein und lasse es Abend werden...
Im Café Knebel in Munderkingen gibt es leckeres Frühstück, mit Zeitung ... Allerdings ist das Frühstück nicht ausgiebig genug, den vormittäglichen Regen zu überdauern. Irgendwann gegen 12 Uhr fahre ich dann halt im Tröpfelregen los. Denn bei Wetter-online kann ich im Regenradar sehen, dass ein schmales Regenband westlich von Ulm liegt und sich über die Länge von Süd nach Nord schiebt. Da hat das Warten keinen Zweck.Der Weg führt durch weite Getreide-Felder. Unspektakulär und ohne Höhepunkte. Eigentlich ganz gelassen kommt aber bei den vorherrschenden kühlen Temperaturen bei mir keine Stimunng auf. So radele ich halt meinem Track hinterher.
Und wenn der Augeenschein nicht trügt, wächst alles, was da wachsen soll: Mais, Geste, Weizen, Raps. Nicht aufgegangene oder verkümmerte Saaten sind nicht zu erkennen. Und Gemüsefelder gibt es hier nicht. Immerhin sind die Böden nicht mehr so steinig wie im oberen Donautal.Und es gibt immer wieder schöne Kirchen in schöner Umgebung;
Vor Ulm lese ich auf einer Radlerinfotafel vom Kloster Wiblingen und seinem Bibliothekssaal. Da will ich hin - ein barocker Saal für Bücher, auf dem Foto sah das so toll aus, dass ich mir die Zeit dafür nehme. Allerdings ist die Suche nach dem Kloster im Regen nicht ganz trivial. Gegen 16:30 habe ich es gefunden, um 17 Uhr machen sie zu. Für den Bibliothekssaal reicht das.
Schade nur, dass die alten Handschriften und Bücher bei der Auflösung des Klosters ab 1807 oder so verteilt, verkauft oder auch in die Papiermühle gegeben wurden.
Anschließend setze ich mich in die Kirche und höre einem Organisten beim Improvisieren über Haydns Kaiserquarteltt (oder der Nationalhymne) zu.
Danach ist es auf einmal schon 6 Uhr. Ich suche mir ein Bett&Bike-Hotel in Ulm heraus. Die Daten aller B&Bike-Häuser am Donauradweg hab ich auch im Garmin, zu Beginn der Tour beim ADFC heruntergeladen. Diese Vorarbeiten helfen mir abends: einfach einen der Wegepunkte aussuchen und sich hinnavigieren lassen. Das geht bis auf so 10 - 20 m Genauigkeit ganz gut.
Das Hotel ist nett, freundlich und das Beste: ich kriege auch gegen 19 Uhr noch ein Zimmer. Nebenan ist ein Netto-Laden. Und da die zum Hotel gehörende spanische Weinstube voll ist, hole ich mir dort etwas Bier und Wein und lasse es Abend werden...
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Sonntag, 12. Juni 2011
Freitag, 10. Juni 2011: Sigmaringen -> Munderkingen
kriboe, 00:40h
(zum Start der Tour)
Die Nacht im Hotel Traube habe ich gut geschlafen. Und des Morgens habe ich auch gut gefrühstückt Wenn ich so durch die Lande reise, genieße ich nicht nur das jeweils vor Ort übliche Bier, sondern freue mich auch morgens gern an der jeweiligen lokalen Zeitung.
Nach dem Frühstück sehe ich mir das Schloss Sigmaringen an - das geht nur im Rahmen einer Schlossführung und kostet immerhin 8,50 €. Keine Kleinigkeit, aber es ist jeden Cent wert, zumal wenn der Rest der Touristen noch beim Frühstück sitzt und ich eine Einzelführung kriege (Vielen Dank auch an dieser Stelle an Frau Beutner - das hat Spaß gemacht). Da man im Schloss nicht fotografieren darf und ich das Glück einer Einzelführung habe, muss ich mit dem Nachteil leben, dass ich keine heimlichen Fotos machen kann. Also kann ich Innenfotos nur von deren Homepage verlinken:
Außer einer Sammlung von vielen Gemälden von Hohenzollern gibt es auch noch viele edle, zum Teil sogar richtig schöne Möbel, jede Menge Jagdtrophäen, schöne Badezimmerinstallationen aus ca. 1890 und natürlich auch eine ausgesprochen umfangreiche Waffensammlung.
Da ein größerer Teil des Schlosses bei Lötarbeiten für die Verlegung von Elektrokabeln ca 1890 abbrannte, ist vieles der Ausstattung historisierend - aber alles ist gut gepflegt und funktioniert. Das Löschen des Brandes soll übrigens daran gescheitert sein, dass die Feuerwehren der Umgebung sich mangels passender Adapter nicht mit ihren Schläuchen anschließen konnten. Angeblich hat man dann eine Eimerkette von der Donau gebildet. Das Löschen soll dann drei Tage gedauert haben ...
Ach ja: endlich scheint wieder mal Sonne. Und es gibt sogar eine Andeutung von Rückenwind.
Merke: wenn ich keinen Fahrtwind spüre, obwohl ich fahre, muss der Wind von hinten kommen...
Manche Idylle kommt übrigens ganz bescheiden daher. Plötzlich ist sie einfach da, und ich traue mich nicht anzuhalten, weil sie dann schon verschwunden sein könnte.
Bald öffnet sich die Welt aber wieder und das Donautal zeigt sich in voller Breite.
Diese Wegeoberfläche ist es übrigens, die bei Regen alle Teile am Rad mit einer feinen grauen Pulverschicht überpudert.
Das schöne Wetter hält übrigens nicht lange an: eine ganze Zeit lang fahre ich auf dunkle Wolken zu.
Allerdings werde ich heute von Regen verschont. Dafür gibt es am späteren Nachmittag einige üble Anstiege, einmal mehr als 20 %. Und so richtig nutzlos: unten im Tal belgeitet die Bahn die Donau, ich schiebe aber eben al 80 Höhenmeter hoch, um dann - kaum oben - sofort wieder in die Tiefe zu schießen. Besonders in Erinnerung geblieben ist die Strecke von Obermarchtal nach Untermarchtal.
In dem schönen Städtchen Munderkingen - Google findet das übrigens nicht, wenn man "Munkerdingen" eingibt - mache ich Feierabend, wieder mal bei Bett&Bike (Café Knebel).
In dem sehr ordentichen Zimmer gibt es wieder mal Fernsehen, und ich schlafe wieder mal beim Fernsehen ein. Es läuft ein Remake von Ben Hur und parallel dazu ein Remake von "der Flug des Phönix" - die Werbepausen sind so gelegt, dass ich gut hin- und herzappen kann. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt meines Wegdämmerns hatte ich den Eindruck, dass jeweils das Original um Klassen besser ist. Begründen kann ich das aber nicht, weil ..... "zzzzz"
Die Nacht im Hotel Traube habe ich gut geschlafen. Und des Morgens habe ich auch gut gefrühstückt Wenn ich so durch die Lande reise, genieße ich nicht nur das jeweils vor Ort übliche Bier, sondern freue mich auch morgens gern an der jeweiligen lokalen Zeitung.
Nach dem Frühstück sehe ich mir das Schloss Sigmaringen an - das geht nur im Rahmen einer Schlossführung und kostet immerhin 8,50 €. Keine Kleinigkeit, aber es ist jeden Cent wert, zumal wenn der Rest der Touristen noch beim Frühstück sitzt und ich eine Einzelführung kriege (Vielen Dank auch an dieser Stelle an Frau Beutner - das hat Spaß gemacht). Da man im Schloss nicht fotografieren darf und ich das Glück einer Einzelführung habe, muss ich mit dem Nachteil leben, dass ich keine heimlichen Fotos machen kann. Also kann ich Innenfotos nur von deren Homepage verlinken:
Außer einer Sammlung von vielen Gemälden von Hohenzollern gibt es auch noch viele edle, zum Teil sogar richtig schöne Möbel, jede Menge Jagdtrophäen, schöne Badezimmerinstallationen aus ca. 1890 und natürlich auch eine ausgesprochen umfangreiche Waffensammlung.
Da ein größerer Teil des Schlosses bei Lötarbeiten für die Verlegung von Elektrokabeln ca 1890 abbrannte, ist vieles der Ausstattung historisierend - aber alles ist gut gepflegt und funktioniert. Das Löschen des Brandes soll übrigens daran gescheitert sein, dass die Feuerwehren der Umgebung sich mangels passender Adapter nicht mit ihren Schläuchen anschließen konnten. Angeblich hat man dann eine Eimerkette von der Donau gebildet. Das Löschen soll dann drei Tage gedauert haben ...
Ach ja: endlich scheint wieder mal Sonne. Und es gibt sogar eine Andeutung von Rückenwind.
Merke: wenn ich keinen Fahrtwind spüre, obwohl ich fahre, muss der Wind von hinten kommen...
Manche Idylle kommt übrigens ganz bescheiden daher. Plötzlich ist sie einfach da, und ich traue mich nicht anzuhalten, weil sie dann schon verschwunden sein könnte.
Bald öffnet sich die Welt aber wieder und das Donautal zeigt sich in voller Breite.
Diese Wegeoberfläche ist es übrigens, die bei Regen alle Teile am Rad mit einer feinen grauen Pulverschicht überpudert.
Das schöne Wetter hält übrigens nicht lange an: eine ganze Zeit lang fahre ich auf dunkle Wolken zu.
Allerdings werde ich heute von Regen verschont. Dafür gibt es am späteren Nachmittag einige üble Anstiege, einmal mehr als 20 %. Und so richtig nutzlos: unten im Tal belgeitet die Bahn die Donau, ich schiebe aber eben al 80 Höhenmeter hoch, um dann - kaum oben - sofort wieder in die Tiefe zu schießen. Besonders in Erinnerung geblieben ist die Strecke von Obermarchtal nach Untermarchtal.
In dem schönen Städtchen Munderkingen - Google findet das übrigens nicht, wenn man "Munkerdingen" eingibt - mache ich Feierabend, wieder mal bei Bett&Bike (Café Knebel).
In dem sehr ordentichen Zimmer gibt es wieder mal Fernsehen, und ich schlafe wieder mal beim Fernsehen ein. Es läuft ein Remake von Ben Hur und parallel dazu ein Remake von "der Flug des Phönix" - die Werbepausen sind so gelegt, dass ich gut hin- und herzappen kann. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt meines Wegdämmerns hatte ich den Eindruck, dass jeweils das Original um Klassen besser ist. Begründen kann ich das aber nicht, weil ..... "zzzzz"
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Donnerstag, 09.06.2011: Mühlheim -> Sigmaringen
kriboe, 11:35h
(zum Start der Tour).
Morgens regnet es immer noch leicht. Das überzeugt mich nachträglich noch einmal, dass die Übernachtung unter einem festen Dach die richtige Wahl war.
Das Frühstück hält sich im Rahmen des Üblichen (reichlich Aufbackbrötchen, Kaffee, Marmelade, Wurst, Käse, Müsl).
Nach dem Aufsatteln gehts bei leichtem Nieselregen in den zauberhaften Teil des Donauradweges, in das "Oberes Donautal". Rechts und links türmen sich senkrechte Felswände 100 m hoch. Autos gibt es im Tal keine, nur eine einspurige nicht elektrifizierte Eisenbahnlinie. Der Weg ist teilweise asphaltiert, teilweise auch mit einem hellen Kies/Schotter/Sandgemisch mit fester Oberfläche ausgestattet. Letztere lässt im Regen grau-weißliche Wasserspritzer auf Fahrrad, Taschen und Füßen zurück. Ich treffe ein paar Radwanderer, die mit Fahrrädern ohne Schuttzblech über dem Hinterrad unterwegs sind. Denen spritzt der Dreck bis über den Kragen: sie sehen von hinten einheitlich hellgrau aus.
Nach etwa 10 km kommt Beuron in Sicht. Es liegt relativ unspektakulär in spektakulärer Kulisse ... Das Ensemble macht einen florierenden Eindruck. Die Kirche und die angeschlossenen Läden bieten für Seele und Körper soviel, dass man das alles gar nicht verdauen kann.
Als es wieder anfängt zu regnen, genehmige ich mir ein "Pilgermenü" im Hotel "Pelikan": ein "Kloster-Most-Braten" mit Eierspätzle. Lecker. Außerdem gibt es ein unverschlüsseltes WLAN. Besonders angenehm, weil es hier im Tal kein UMTS oder GPRS gibt.
Danach gehts im Regen weiter. Die Donau versickert noch einmal, wenn auch nicht so vollständig wie bei Immendingen.
Der Weg geht nach wie vor durch eine (Regen-)Idylle. Auf manch Felsenspitzen stehen halsbrecherisch gebaute Häuser.
Nach einiger Zeit komme ich nach Sigmaringen und habe spontan keine Lust mehr auf Weiterfahren.
Ein weiser Herr sieht mich rätselnd in der Innenstadt stehen, weist mir den Weg zur Südwest-Bank und zum Bett&Bike-Hotel "Traube". Die Südwest-Bank ist wichitg weil ich da umsonst bargeld abheben kann (Cashpool). DIe Sparkasse in Steinach/Schwarzwald hat für das Geldausgeben am Automaten 4,95 € kassiert. Das habe ich als moderne Form der Wegelagerei empfunden.
Der Weise aus Sigmaringen hat meine Frage "Lohnt sich eine Schlossbesichtigung?" mit einer bemerkenswerten Antwort gekontert: "Es wäre nahezu eine Todsünde, das Schloss nicht anzusehen!". Das Schloss steht damit für morgen auf dem Programm.
In einem Müller-Drogeriemarkt kaufe ich mir neue Ohr-Hörer und kann jetzt wieder Radio und Musik vom Player im Händi hören.
Das Hotel "Traube" quartiert mich problemlos ein. Der Fahrradraum quillt über vor Fahrrädern. Ich habe ein kleines Einzelzimmer mit Dusche im Zimmer: wörtlich! Die Dusche steht wie ein Schrank im Zimmer. Das hab ich auch noch nicht erlebt. Abends liege ich auf dem Bett und schlafe bei dem Versuch, fernzusehen, ein.
Morgens regnet es immer noch leicht. Das überzeugt mich nachträglich noch einmal, dass die Übernachtung unter einem festen Dach die richtige Wahl war.
Das Frühstück hält sich im Rahmen des Üblichen (reichlich Aufbackbrötchen, Kaffee, Marmelade, Wurst, Käse, Müsl).
Nach dem Aufsatteln gehts bei leichtem Nieselregen in den zauberhaften Teil des Donauradweges, in das "Oberes Donautal". Rechts und links türmen sich senkrechte Felswände 100 m hoch. Autos gibt es im Tal keine, nur eine einspurige nicht elektrifizierte Eisenbahnlinie. Der Weg ist teilweise asphaltiert, teilweise auch mit einem hellen Kies/Schotter/Sandgemisch mit fester Oberfläche ausgestattet. Letztere lässt im Regen grau-weißliche Wasserspritzer auf Fahrrad, Taschen und Füßen zurück. Ich treffe ein paar Radwanderer, die mit Fahrrädern ohne Schuttzblech über dem Hinterrad unterwegs sind. Denen spritzt der Dreck bis über den Kragen: sie sehen von hinten einheitlich hellgrau aus.
Nach etwa 10 km kommt Beuron in Sicht. Es liegt relativ unspektakulär in spektakulärer Kulisse ... Das Ensemble macht einen florierenden Eindruck. Die Kirche und die angeschlossenen Läden bieten für Seele und Körper soviel, dass man das alles gar nicht verdauen kann.
Als es wieder anfängt zu regnen, genehmige ich mir ein "Pilgermenü" im Hotel "Pelikan": ein "Kloster-Most-Braten" mit Eierspätzle. Lecker. Außerdem gibt es ein unverschlüsseltes WLAN. Besonders angenehm, weil es hier im Tal kein UMTS oder GPRS gibt.
Danach gehts im Regen weiter. Die Donau versickert noch einmal, wenn auch nicht so vollständig wie bei Immendingen.
Der Weg geht nach wie vor durch eine (Regen-)Idylle. Auf manch Felsenspitzen stehen halsbrecherisch gebaute Häuser.
Nach einiger Zeit komme ich nach Sigmaringen und habe spontan keine Lust mehr auf Weiterfahren.
Ein weiser Herr sieht mich rätselnd in der Innenstadt stehen, weist mir den Weg zur Südwest-Bank und zum Bett&Bike-Hotel "Traube". Die Südwest-Bank ist wichitg weil ich da umsonst bargeld abheben kann (Cashpool). DIe Sparkasse in Steinach/Schwarzwald hat für das Geldausgeben am Automaten 4,95 € kassiert. Das habe ich als moderne Form der Wegelagerei empfunden.
Der Weise aus Sigmaringen hat meine Frage "Lohnt sich eine Schlossbesichtigung?" mit einer bemerkenswerten Antwort gekontert: "Es wäre nahezu eine Todsünde, das Schloss nicht anzusehen!". Das Schloss steht damit für morgen auf dem Programm.
In einem Müller-Drogeriemarkt kaufe ich mir neue Ohr-Hörer und kann jetzt wieder Radio und Musik vom Player im Händi hören.
Das Hotel "Traube" quartiert mich problemlos ein. Der Fahrradraum quillt über vor Fahrrädern. Ich habe ein kleines Einzelzimmer mit Dusche im Zimmer: wörtlich! Die Dusche steht wie ein Schrank im Zimmer. Das hab ich auch noch nicht erlebt. Abends liege ich auf dem Bett und schlafe bei dem Versuch, fernzusehen, ein.
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Donnerstag, 9. Juni 2011
Mittwoch, 08.06.2011: Donaueschingen -> Mühlheim a.d. Donau
kriboe, 11:20h
(zum Start der Tour)
Morgens regnet es immer noch. Nicht viel, aber genug, um den Spaß am fahren zu verlieren.
So beginnt der Donauradweg im Schlosspark. Es gibt viele schöne - potentiell schöne - Momente, aber so grau in grau wirken sie nicht richtig.
hier sieht man z.B. ein Schwanennest mitten in der Donau.
Wiederholt fühle ich mich wie in Pennsylvania im Gebiet der Amish-people. Es gibt hier nämlich auch mehrere überdachte Holzbrücken.
Hinter Immendingen passiert dann etwas richtig Spannendes: Auf einmal ist die Donau weg.
Sie versickert, und zwar vollständig, um unterirdisch Richtung Radolfzell zu strömen und damit in den Bodensee und in den Rhein. So ist der Donau-Anfang eigentlich ein Nebenfluss des Rheins. (mehr weiß die Wikipedia; ich konnte unterwegs das Netbook anschmeißen und nachlesen). Hier kann ich auch meinen Gruß in die Heimat rheinabwärts nach Bonn schicken.
Da das Wetter gleichbleibend grau-feucht und kühl bleibt, lese ich bei "Bett & bike" über die nächsten Unterkunftsmöglichkeiten nach. In Mühlheim an der Donau drängt sich das Gästehaus Theresia auf. Ich kriege das Turmzimmer, ganz oben im Haus mit Blick über das Donautal. Aus nicht ganz erklärlichen Gründen bin ich unendlich schlapp und habe Mühe, meine Radtaschen dieeinige Annehmlichkeiten, so Treppen hochzuschaffen.
Das Gästehaus gibt sich aber alle Mühe, mich wieder aufzubauen. Nach einer heißen Dusche gibt es eine Espresso- und Kaffeemaschine und eine Sammlung von Obstschnäpsen, an denen man sich auf Kosten des Hauses bedienen darf. WLAN gibt es auch. Das reicht dann für den Abend. Ich treffe einige Radler, ein Paar schwärmt von dem Radwegenetz in Österreich, z.B. dem Inntal-Radweg. Auch eine Idee. Ich bin wirklich unentschlossen, wie es jenseits von Passau weitergehen soll. Aber andererseits: ich muss es erst einmal bis dahin schaffen.
Morgens regnet es immer noch. Nicht viel, aber genug, um den Spaß am fahren zu verlieren.
So beginnt der Donauradweg im Schlosspark. Es gibt viele schöne - potentiell schöne - Momente, aber so grau in grau wirken sie nicht richtig.
hier sieht man z.B. ein Schwanennest mitten in der Donau.
Wiederholt fühle ich mich wie in Pennsylvania im Gebiet der Amish-people. Es gibt hier nämlich auch mehrere überdachte Holzbrücken.
Hinter Immendingen passiert dann etwas richtig Spannendes: Auf einmal ist die Donau weg.
Sie versickert, und zwar vollständig, um unterirdisch Richtung Radolfzell zu strömen und damit in den Bodensee und in den Rhein. So ist der Donau-Anfang eigentlich ein Nebenfluss des Rheins. (mehr weiß die Wikipedia; ich konnte unterwegs das Netbook anschmeißen und nachlesen). Hier kann ich auch meinen Gruß in die Heimat rheinabwärts nach Bonn schicken.
Da das Wetter gleichbleibend grau-feucht und kühl bleibt, lese ich bei "Bett & bike" über die nächsten Unterkunftsmöglichkeiten nach. In Mühlheim an der Donau drängt sich das Gästehaus Theresia auf. Ich kriege das Turmzimmer, ganz oben im Haus mit Blick über das Donautal. Aus nicht ganz erklärlichen Gründen bin ich unendlich schlapp und habe Mühe, meine Radtaschen dieeinige Annehmlichkeiten, so Treppen hochzuschaffen.
Das Gästehaus gibt sich aber alle Mühe, mich wieder aufzubauen. Nach einer heißen Dusche gibt es eine Espresso- und Kaffeemaschine und eine Sammlung von Obstschnäpsen, an denen man sich auf Kosten des Hauses bedienen darf. WLAN gibt es auch. Das reicht dann für den Abend. Ich treffe einige Radler, ein Paar schwärmt von dem Radwegenetz in Österreich, z.B. dem Inntal-Radweg. Auch eine Idee. Ich bin wirklich unentschlossen, wie es jenseits von Passau weitergehen soll. Aber andererseits: ich muss es erst einmal bis dahin schaffen.
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Dienstag, 7. Juni 2011
Dienstag, 07.06.2011 Wiedentobel -> Donaueschingen
kriboe, 23:31h
(zum Start der Tour)
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
Morgens scheint die Sonne! Nachts war es wieder einmal ziemlich lausig kalt. Wieder ist das Zelt von außen wie von innen triefnass. Inzwischen habe ich aber mein Fahrrad als Trockenständer angelernt. Und in der rasch steigenden Sonne macht es das so gut, dass ich mir dabei einen Kaffee kochen kann.
Danach gehts wieder los, ich bin knapp vor Villingen, einem sehr schönen, offenbar auch wohlhabenden Städtchen.
Hier sieht man das Cafe Danner - dort gab es Frühstück und Zeitung. Und in der Zeitung einen Fotobericht über das Cafe.
Nur was für Liebhaber:
Villingen hat auch schöne Kanaldeckel
In der linken oberen "Ecke" liest man "Hess Villingen". Das hatte ich erst als den Versuch, ein hessisches, also exterritoriales Gebiet, wohl auch in Abgrenzung zu Schwenningen, zu kreieren angesehen. Später kam ich aber bei der Fa. Hess vorbei. Und Villingen gehört zur Baar und ist wohl badisch.
Der weitere Weg nach Donaueschingen ist zwar theoretisch als Brigachtal-Radweg ausgeschildert. Allerdings ungefähr jeder zweite Hinweiser fehlt, gerade auch bei Abbiegungen mit mehr als 110° fehlt er zwei Mal. Ohne meinen Track wäre ich da heftig falsch gefahren und hätte so manches Gewerbegebiet nicht gesehen. Im Ernst: die Planer oder die Entscheidungsgewaltigen in den Ortsräten sind hier offenbar noch nie radgefahren. Die Kriterien, wonach sie einen von der Hauptstraße wegleiten und wieder zurückbringen, sind mir unverständlich geblieben.
Aber es geht auch anders: so komme ich an einem Gedenkplatz vorbei für den schönen Flecken "Oberaufen", der im Jahr 1525 in den Bauernkriegen bei einem Rachefeldzug der Villinger niedergebrannt wurde. Wohl dem Ländchen, das keine jüngeren Katastrophen zu beklagen hat. Und immer diese Villingers :)
Mit Donaueschingen gibt es schon das zweite schöne Städtchen auf der Tour heute. Hier lasse ich meine Gangschaltung nachsehen und gönne mir ein warmes Mittagessen, nicht zuletzt auch, um für mich zu klären, wie es weiter gehen soll.
Klar ist das Ziel Passau. Aber die Gutach-Schlucht ist gerade mal 15 km weiter südlich und wartet schon seit ewigen Zeiten auf meinen Besuch. Das örtliche Verkehrsamt verweist erstaunlicher Weise auf die Frage, wie ich in die Wutachschlucht komme, auf ein benachbartes Reisebüro. Die aber wollen mir wohl lieber Mallorca verkaufen und schicken mich wegen der Wutachschlucht zurück. Womöglich muss die Wutachschlucht noch länger auf mich warten. Mit dem Rad will ich da nicht hin, weil die Schlucht richtig tief eingeschnitten ist und ich vom Bergaufschieben erst mal noch die Nase voll habe.
Statt dessen sehe ich mir die Donauquelle und die Fürstlich Fürstenbergische Sammlung an. Letztere kostet 5 € Eintritt, aber ich bin da allein und es wird extra für mich das Licht angemacht. Das lohnt sich aber.
Da kann man dann nicht nur das fürstenbergische Wappen bestaunen, Auch das Jagdglück des deutschen Hochadels ist verewigt. So hängt da "mein 100. Hahn" - ein Auerhahn - seit etlichen Jahren an der Wand. Und auch zwei Füchse, die der letzte deutsche Kaiser mit einem einzigen Schuss erlegte, sind dort ausgestopft zu sehen. Muss man doch gesehen haben.
Auch kulturhistorisch bedeutsame Entwicklungen wie das Orgel-Manual, das nur weiße Tasten hat, sind dort für die Ewigkeit bewahrt.
Vielleicht - die Zeiten waren ja zwar nicht emanzipatorisch wertvoll, aber man war doch sehr höflich gegenüber der Dame an sich - wollte man es dieser sicherlich auch hochadeligen Dame nicht so schwer machen und hat alle schwarzen Tasten entfernt.
Last not least gibt es eine naturwissenschaftliche Sammlung, die es an Fülle und räumlicher Enge wohl so kein zweites Mal gibt. Tausende von Mineralen, Versteinerungen usw. wechseln sich mit Vitrinen voller ausgestopfter Vögel, Säugetiere und Insekten ab. Besonders schön;
Wegen der wieder mal drohenden Gewitterwolken habe ich dann mich zu einer festen Herberge entschlossen, direkt neben dem Fahrradladen. Den Namen verschweige ich hier, damit ich nicht der üblen Nachrede geziehen werde. Es ist nämlich ein dunkler Kasten im Stil der 50/er/60er. Da ist die letzten 30 Jahre nichts geschehen. Auf dem Foto sieht man noch die für eine Schwerkraft-Heizung gedachten soliden Heizkörper, allerdings in einer für jene Zeit ungewöhnlichen Farbgebung. Die Matratze ist alt und nach großväterlicher Sitte dreiteilig, Bad und Toilette sind auf dem Flur. Der Flur ist breiter als das Zimmer lang ist und wird mit einer Stehlampe, die auf eine Stufe gerichtet ist, erleuchtet. Immerhin: mein Fahrrad übernachtet in der Gaststube. Und um die Dusche prügeln musste ich mich auch nicht: ich bin der einzige Gast. Dafür ist die Dusche eine Brause in einer Badewanne. Alles also alt, angegammelt, aber funktioniert. Ich bin mal gespannt auf die Brötchen morgen.
Ach ja - der UMTS-Stick ist wieder da - er hatte ich in einer Hosentasche verkrümelt. Nach "Internet" in der Herberge zu fragen hab ich mich nich getraut, immerhin gibt es Strom.
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Montag, 06. Juni 2011: Steinach/Kinzigtal -> Wiedentobel (Brigachtal)
kriboe, 22:30h
(zum Start der Tour)
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
Der Morgen ließ sich noch halbwegs gut an: ich konnte ohne Regen packen, allerdings war das Zelt sowohl von außen (regen in der Nacht?) wie auch von innen (Kondenswasser - nachts war es ziemlich lausig kalt) nass. Nicht feucht, sondern klatsch-nass. Und der Tag war grau in grau, also keine Sonne und keine Trocknung des Zelts zu erwarten. Notgedrungen packe ich das Zelt nass ein.
Beim erstbesten Edeka/Netto/Lidl (es war jedenfalls gelb) kaufe ich Verpflegung - und während dessen fängt es wieder an zu regnen. Da heute definitiv die Schwarzwald-Querung ansteht, versetzt mich das in nachdenkliche Stimmung. Die Aussicht, im Regen/ evtl. in den Wolken den Berg hochzustrampeln oder zu schieben ist alles andere als aufmunternd.
Nach einem kurzen Regentripp bis Haslach mache ich da eine längere Regenpause. Gegen Mittag entschließe ich mich, mit der Bahn bis nach Donaueschingen zu fahren. Beim Bahnhof angekommen hört es gerade mit Regnen auf. Ich sehe, dass alle 2 Stunden ein Zug nach Donaueschingen fährt. Also kann ich auch noch bis Hornberg die Gutach entlangfahren und dann in den Zug steigen, wenn es wieder regnet.
Nur damit man mal einen Eindruck kriegt, wie ein verregneter Schwarzald aussieht:
Immer noch schön, aber - nun ja.
Der Track lotst mich wieder astrein. Allerdings hat ein Bauer sich offenbar über die Radfahrer geärgert, den Weg über seine Wiese weggemacht und Gras gesät und in ein Schild investiert: "Durchfahrt verboten - kein Radweg!" Ich überlege, ob ich schieben soll, folge dann aber den Radweg-Umweg-Wegweisern. Der Radweg verschmilzt mit der B 33. Wegen der LKWs im Besonderen und des starken Verkehrs im Allgemeinen ist das nicht so witzig. Von Gutach bis Hornberg gibt es wieder einen eigenen Radweg.
In Hornberg scheint die Sonne. Ich stärke mich für die kommenden ca. 500 Höhenmetern mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und kurbele los. Direkt zu Anfang bereitet mich ein Steigungsschild "19 %" über "6 km" auf das, was da kommt, vor. Der Blick zurück ist zwar schön, aber ungefähr auf der Hälfte wechsele ich 5 Minuten Schieben mit 10 Minuten Fahren ab.
Irgendwann bin ich auch oben. Das Garmin zeigt mir "901 m". Außerdem zeigt es nach einer Abfahrt einen weiteren Anstieg. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist längst verdampft.
Auch der zweite Anstieg nach Brogen wieder auf 900 m gelingt mit der Schiebe-/Fahrtechnik. Danach geht es aber ziemlich gleichmäßg bergab, wie schon bergauf allerdings ohne Radweg. In Peterzell geht es wieder ein Stück auf die B 33, danach eine kleine Nebenstraße entlang der Bahn und der Brigach.
Da ich ziemlich fertig bin und es keine Zeltplätze gibt, nehme ich die erstbeste Lichtung für mein Nachtlager. Eigentlich ganz idyllisch müssen irgendwelche Barbaren hier Fete gefeiert und ihren Müll verteilt haben.
Ich wasche mich in der Brigach - sie ist gar nicht mal so kalt - und verkrieche mich schnell im Zelt. Unnötig zu erwähnen, dass es wieder mal donnert. Zum Essen zu müde ist das Liegen ist ein wahrer Hochgenuss. Mein Garmin bescheinigt mir für heute 736 Höhenmeter.
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Sonntag, 5. Juni 2011
Sonntag, 05.Juni: Wallenheim - Steinach/Kinzig
kriboe, 23:33h
(zum Start der Tour)
Nachts hat es wieder einmal gedonnert und gewetterleuchtet. Mehr aber auch nicht.
Morgens gibt es dann wieder ein (mangels Bäcker) etwas karges Schleusenfrühstück. Eine Zeitlang ist der Weg entlang des Kanals noch schön und ruhig. Ich genieße einen sonnigen, nahezu windstillen Sonntag Morgen. Einige Jogger und etliche Rennradfahrer begegnen mir, die Rennradfahrer, meist grauschnauzbärtige und übergewichtige Männer in wurstpellenartiger knallbunter Montour, überholen mich auch.
Je näher ich Straßburg komme, desto mehr Sonntagsausflügler und Industrie begegnen mir Dann kommt auch Europa in Sicht.
Mit der Referendars-AG habe ich mal eine Studienfahrt zum Europarat gemacht und in meiner Freiburger Zeit war ich hier auch schon öfter. So nutze ich das gute Wetter, um zügig durch Straßburg durchzufahren. Der Radweg entlang dem Kanal macht es einfach. Bis kurz vor die Europa-Brücke komme ich autofrei. Dann stolpere ich über eine Anwerbe-Stelle der Fremdenlegion. Das Haus kenne ich aus dem einen oder anderen Thriller, die in den Fünzigern spielen. Seinerzeit war die Legion wohl für manche Deutsche eine gute Chance, eine neue Identität aufzubauen.
Das brauche ich heute aber nicht. Und so "genieße" ich noch einmal die Schönheiten des modernen französischen Städtebaus. Ok, das könnte nahezu überall sein, aber es ist tatsächlich unmittelbar an der Auffahrt zur Europabrücke.
So mache ich dann rüber.
In Kehl verspricht die "Villa Schmidt" kostenfreies WLAN. Da ich auch noch keine ordentliche Toilette und erst einen Kaffee hatte, ist das dann ein schöner Platz für eine Pause.
Die Toiletten halten, was der äußere Schein verspricht. Das kostenfreie WLAN hingegen funktioniert nicht. Entweder hat der Kellner mein heiser gekrächztes Französisch/Deutsch (on parle francais, naturellement!) nicht verstanden, oder er gehört zu den beneidenswert naiven Technik-Ignoranten...
Dieses Mal klappt der Wechsel des Tracks ziemlich gut (ich wechsele wieder die digitale Karte und nur zur Erinnerung: reboot tut gut; passt, wenn man ohnehin die Batterien rausgenommen hat.)
Außerdem ist der Trackbeginn mitten auf der Europabrücke kaum zu verfehlen.
Der Kinzigtal-Radweg hingegen tut sich etwas schwer mit der Beschilderung, aber lässt bei strahlender Sonne und Gewitterwolkenkulisse optisch keine Wünsche offen.. Es sind auch hier viele Sonntags-Radler unterwegs, und ich werde bei einer Pause von einer Radwander-Truppe überholt.
Auf Deich- und Feldwegen geht es nach Offenburg. Von Offenburg sehe ich die Stadtmauer, als sie an die Kinzig heranrückt. Da es gerade so gut läuft, rolle ich durch Offenburg durch weiter Richtung Ortenberg und Gengenbach.
Unterwegs grüßen reife Kirschen ("Schnapskirschen") und versüßen die Fahrt. Der grasbewachsene Weg und die Kirschen bremsen das Tempo allerdings sehr.
Die Gewitterwolken türmen sich wieder einmal, diesmal wird es auch direkt in Fahrtrichtung dunkel. Deshalb mache ich in Gengenbach etwas länger Pause.
Allerdings bin ich recht schnell in eine Wein-Restauration eingefallen und hab - nach fünfundzwanzig Jahren wieder - badischen Wurstsalat gegessen und natürlich Müller-Thurgau dazu getrunken. Das ganze lag in einem typischen Innenhof. Und als es anfing zu regnen, konnte ich mich nach drinnen verziehen. Als das Gewitter sich nach 30 Minurten verzieht, mache ich mich wieder auf und stelle fest, dass Gengenbach um die Ecke noch mehr schöne Stellen hat.
Danach fällt die Weiterfahrt etwas schwerer. Doch die schöne Gegend mit malerischer Schwarzwald-Kulisse motiviert aufs Neue.
Im Nachbarort ist zwar alles beim Fußballspiel, und ohnehin ist sonntags ja sowieso alles geschlossen. Aber ein paar Vitamine kann ich doch einkaufen.
Wenige Kilometer später geht es auf den Campingpatz in Steinach. Und da gibt es Duschen. Warme Duschen. WLAN, das funktioniert! Und nicht zu vergessen, Holländer und Kurtaxe. Man gönnt sich ja sonst nichts. Immerhin regnet es noch mal.
Nachts hat es wieder einmal gedonnert und gewetterleuchtet. Mehr aber auch nicht.
Morgens gibt es dann wieder ein (mangels Bäcker) etwas karges Schleusenfrühstück. Eine Zeitlang ist der Weg entlang des Kanals noch schön und ruhig. Ich genieße einen sonnigen, nahezu windstillen Sonntag Morgen. Einige Jogger und etliche Rennradfahrer begegnen mir, die Rennradfahrer, meist grauschnauzbärtige und übergewichtige Männer in wurstpellenartiger knallbunter Montour, überholen mich auch.
Je näher ich Straßburg komme, desto mehr Sonntagsausflügler und Industrie begegnen mir Dann kommt auch Europa in Sicht.
Mit der Referendars-AG habe ich mal eine Studienfahrt zum Europarat gemacht und in meiner Freiburger Zeit war ich hier auch schon öfter. So nutze ich das gute Wetter, um zügig durch Straßburg durchzufahren. Der Radweg entlang dem Kanal macht es einfach. Bis kurz vor die Europa-Brücke komme ich autofrei. Dann stolpere ich über eine Anwerbe-Stelle der Fremdenlegion. Das Haus kenne ich aus dem einen oder anderen Thriller, die in den Fünzigern spielen. Seinerzeit war die Legion wohl für manche Deutsche eine gute Chance, eine neue Identität aufzubauen.
Das brauche ich heute aber nicht. Und so "genieße" ich noch einmal die Schönheiten des modernen französischen Städtebaus. Ok, das könnte nahezu überall sein, aber es ist tatsächlich unmittelbar an der Auffahrt zur Europabrücke.
So mache ich dann rüber.
In Kehl verspricht die "Villa Schmidt" kostenfreies WLAN. Da ich auch noch keine ordentliche Toilette und erst einen Kaffee hatte, ist das dann ein schöner Platz für eine Pause.
Die Toiletten halten, was der äußere Schein verspricht. Das kostenfreie WLAN hingegen funktioniert nicht. Entweder hat der Kellner mein heiser gekrächztes Französisch/Deutsch (on parle francais, naturellement!) nicht verstanden, oder er gehört zu den beneidenswert naiven Technik-Ignoranten...
Dieses Mal klappt der Wechsel des Tracks ziemlich gut (ich wechsele wieder die digitale Karte und nur zur Erinnerung: reboot tut gut; passt, wenn man ohnehin die Batterien rausgenommen hat.)
Außerdem ist der Trackbeginn mitten auf der Europabrücke kaum zu verfehlen.
Der Kinzigtal-Radweg hingegen tut sich etwas schwer mit der Beschilderung, aber lässt bei strahlender Sonne und Gewitterwolkenkulisse optisch keine Wünsche offen.. Es sind auch hier viele Sonntags-Radler unterwegs, und ich werde bei einer Pause von einer Radwander-Truppe überholt.
Auf Deich- und Feldwegen geht es nach Offenburg. Von Offenburg sehe ich die Stadtmauer, als sie an die Kinzig heranrückt. Da es gerade so gut läuft, rolle ich durch Offenburg durch weiter Richtung Ortenberg und Gengenbach.
Unterwegs grüßen reife Kirschen ("Schnapskirschen") und versüßen die Fahrt. Der grasbewachsene Weg und die Kirschen bremsen das Tempo allerdings sehr.
Die Gewitterwolken türmen sich wieder einmal, diesmal wird es auch direkt in Fahrtrichtung dunkel. Deshalb mache ich in Gengenbach etwas länger Pause.
Allerdings bin ich recht schnell in eine Wein-Restauration eingefallen und hab - nach fünfundzwanzig Jahren wieder - badischen Wurstsalat gegessen und natürlich Müller-Thurgau dazu getrunken. Das ganze lag in einem typischen Innenhof. Und als es anfing zu regnen, konnte ich mich nach drinnen verziehen. Als das Gewitter sich nach 30 Minurten verzieht, mache ich mich wieder auf und stelle fest, dass Gengenbach um die Ecke noch mehr schöne Stellen hat.
Danach fällt die Weiterfahrt etwas schwerer. Doch die schöne Gegend mit malerischer Schwarzwald-Kulisse motiviert aufs Neue.
Im Nachbarort ist zwar alles beim Fußballspiel, und ohnehin ist sonntags ja sowieso alles geschlossen. Aber ein paar Vitamine kann ich doch einkaufen.
Wenige Kilometer später geht es auf den Campingpatz in Steinach. Und da gibt es Duschen. Warme Duschen. WLAN, das funktioniert! Und nicht zu vergessen, Holländer und Kurtaxe. Man gönnt sich ja sonst nichts. Immerhin regnet es noch mal.
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Samstag, 4. Juni Mittersheim -> Wallenheim sur Zorn
kriboe, 22:00h
(zum Start der Tour)
(gpx-Track)
Morgens muss ich mit dem Abfahren warten: die Rezeption hat mich gestern zwar reingelassen, aber abrechnen kann ich heute morgen erst "ab neun"... Da ich vom Aufstehen bis Losfahren ca. 45 Minuten brauche, bleibe ich bis gegen 8 Uhr liegen.
Nachdem ich meinen Obolus losgeworden bin (sage und schreibe nur 4 €, aber 3 von 4 Duschen waren kalt...), gehts all den Leuten entgegen, die mit Baguette unter dem Arm auf dem Zeltplatz laufen. Die Spur führt ins Dorf zu einem Bäcker, der auch leckeren Honig verkauft.
Mit Brot und Honig gehts zurück auf den Radweg und zur Frühstückspause an der nächsten Schleuse Nr. 12.
Diese Schleusenhäuschen sind größtenteils bewohnt. Wie man hört, allerdings nicht mehr von einem Schleusenwärter, sondern von privat.
So fahre ich dann von Idylle zu idylle. Kaum Radfahrer, wenig Boote, aber Sonne, Sonne, Sonne. Dabei hält sich die Temperatur in gut erträglichen Grenzen. Und die Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 macht ihren Job ganz gut.
Gegen Mittag ist die schöne Strecke leider zu Ende. Mein Track lockt mich nach Sarrebourg. Und wenn ich der Karte glaube, ist der Radweg da auch irgenwo zuende.
Es geht über die D 27, eine mäßig befahrene Landstraße via Langatte nach Sarrebourg. Auch wenn der Verkehr sich in vertretbaren Grenzen hält, ist das doch eine ziemliche Umstellung. Auch das Wetter wird etwas grauer. Die Sonne verschleiert sich.
Eingangs von Sarrebourg besuche ich einen Soldatenfriedhof mit mehr als 11.000 Gräbern, überwiegend französische Soldaten, aber auch Alliierte und Deutsche. Sie haben die Toten aus den beiden Weltkriegen von den vielen kleinen Soldatenfriedhöfen des Departements hierhin umgebettet. Interessantes Detail: Soldaten mit arabisch klingenden Namen haben kein Kreuz, sondern etwas halbmondähnliches.
In Sarreboug wieder mein Lieblingsspiel: der Saar-Track ist zuende und ich muss den Anfang des neuen Tracks finden. Das geht anscheinend leichter, wenn ich das Garmin-Navi nach dem Laden neu starte (Merkspruch aus Windows-Zeiten Reboot tut gut!
Hintergrund: ich habe vor, den Rhein-Marne-Kanal entlang zu fahren, wollte aber nicht mich vom Sarre-Canale soweit nach Westen drängen lassen. Also habe ich die kleine Anhöhe vor Sarrebourg in Kauf genommen und bin so ziemlich schnell in die Nähe des Rhein-Marne-Kanals gekommen. Nebenbei: zu Sarrebourg kann ich nichts sagen. Nach meinem Eindruck kann man da gut durchfahren. Ob man da noch mehr kann, weiß ich nicht.
Ich vertraue auf den von mir geplanten Track, und in der Tat treffe ich zwischen Niderviller und Arzviller auf den Rhein-Marne-Kanal. Allerdings, wie man sieht, noch ohne Radweg daneben.
Der Kanal geht hier durch einen Tunnel. Ein entgegenkommender Radfahrer berichtete, dass auf der anderen Seite des Tunnels der Radweg nach Straßburg beginnen soll.
Allerdings komme ich erst einmal gar nicht so weit: ein wunderschöner Landgasthof Atenburger lenkt mich ab: Mittagspause mit frischem Elsässer Bier vom Faß, leckerem Menü usw., draußen unter großen Kastanien in sehr gepflegter Atmosphäre.
Danach geht es frisch gestärkt und beschwingt weiter, nach etwas kreuz und quer laufenden Feldwegen verständigt sich der Radweg darauf, an den Rhein-Marne-Kanal zu wechseln.
Anfangs ist der Kanal hier funktionsuntüchtig, teils verlandet, teils zugewachsen. Die Schleusen sind defekt und die Schleusenhäuschen verfallen. Der Radweg aber ist tip-top, Und ein Brautpaar nutzt eine kaputte Schleuse für Hochzeitsfotos.
Es gibt auch relativ viel Fahrrad-Verkehr, aber kaum Radwanderer. Ab Lutzelbourg ist der Kanal wieder ok. Jede Menge Boote und immer noch Radfahrer-Mengen.
Ich fahre durch Zabern (=Saverne), ein netter Ort, aber es zieht mich weiter. Das super-Mittag-Essen ist eh nicht mehr zu toppen.
Und da ich höre, dass es hier hinter Wallenheim keine Zeltplätze gibt, man aber durchaus wild campen könne, folge ich dem Rat der Einheimischen...
Diese "Gesellschaft" kenne ich schon von der Oder.
(gpx-Track)
Morgens muss ich mit dem Abfahren warten: die Rezeption hat mich gestern zwar reingelassen, aber abrechnen kann ich heute morgen erst "ab neun"... Da ich vom Aufstehen bis Losfahren ca. 45 Minuten brauche, bleibe ich bis gegen 8 Uhr liegen.
Nachdem ich meinen Obolus losgeworden bin (sage und schreibe nur 4 €, aber 3 von 4 Duschen waren kalt...), gehts all den Leuten entgegen, die mit Baguette unter dem Arm auf dem Zeltplatz laufen. Die Spur führt ins Dorf zu einem Bäcker, der auch leckeren Honig verkauft.
Mit Brot und Honig gehts zurück auf den Radweg und zur Frühstückspause an der nächsten Schleuse Nr. 12.
Diese Schleusenhäuschen sind größtenteils bewohnt. Wie man hört, allerdings nicht mehr von einem Schleusenwärter, sondern von privat.
So fahre ich dann von Idylle zu idylle. Kaum Radfahrer, wenig Boote, aber Sonne, Sonne, Sonne. Dabei hält sich die Temperatur in gut erträglichen Grenzen. Und die Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 macht ihren Job ganz gut.
Gegen Mittag ist die schöne Strecke leider zu Ende. Mein Track lockt mich nach Sarrebourg. Und wenn ich der Karte glaube, ist der Radweg da auch irgenwo zuende.
Es geht über die D 27, eine mäßig befahrene Landstraße via Langatte nach Sarrebourg. Auch wenn der Verkehr sich in vertretbaren Grenzen hält, ist das doch eine ziemliche Umstellung. Auch das Wetter wird etwas grauer. Die Sonne verschleiert sich.
Eingangs von Sarrebourg besuche ich einen Soldatenfriedhof mit mehr als 11.000 Gräbern, überwiegend französische Soldaten, aber auch Alliierte und Deutsche. Sie haben die Toten aus den beiden Weltkriegen von den vielen kleinen Soldatenfriedhöfen des Departements hierhin umgebettet. Interessantes Detail: Soldaten mit arabisch klingenden Namen haben kein Kreuz, sondern etwas halbmondähnliches.
In Sarreboug wieder mein Lieblingsspiel: der Saar-Track ist zuende und ich muss den Anfang des neuen Tracks finden. Das geht anscheinend leichter, wenn ich das Garmin-Navi nach dem Laden neu starte (Merkspruch aus Windows-Zeiten Reboot tut gut!
Hintergrund: ich habe vor, den Rhein-Marne-Kanal entlang zu fahren, wollte aber nicht mich vom Sarre-Canale soweit nach Westen drängen lassen. Also habe ich die kleine Anhöhe vor Sarrebourg in Kauf genommen und bin so ziemlich schnell in die Nähe des Rhein-Marne-Kanals gekommen. Nebenbei: zu Sarrebourg kann ich nichts sagen. Nach meinem Eindruck kann man da gut durchfahren. Ob man da noch mehr kann, weiß ich nicht.
Ich vertraue auf den von mir geplanten Track, und in der Tat treffe ich zwischen Niderviller und Arzviller auf den Rhein-Marne-Kanal. Allerdings, wie man sieht, noch ohne Radweg daneben.
Der Kanal geht hier durch einen Tunnel. Ein entgegenkommender Radfahrer berichtete, dass auf der anderen Seite des Tunnels der Radweg nach Straßburg beginnen soll.
Allerdings komme ich erst einmal gar nicht so weit: ein wunderschöner Landgasthof Atenburger lenkt mich ab: Mittagspause mit frischem Elsässer Bier vom Faß, leckerem Menü usw., draußen unter großen Kastanien in sehr gepflegter Atmosphäre.
Danach geht es frisch gestärkt und beschwingt weiter, nach etwas kreuz und quer laufenden Feldwegen verständigt sich der Radweg darauf, an den Rhein-Marne-Kanal zu wechseln.
Anfangs ist der Kanal hier funktionsuntüchtig, teils verlandet, teils zugewachsen. Die Schleusen sind defekt und die Schleusenhäuschen verfallen. Der Radweg aber ist tip-top, Und ein Brautpaar nutzt eine kaputte Schleuse für Hochzeitsfotos.
Es gibt auch relativ viel Fahrrad-Verkehr, aber kaum Radwanderer. Ab Lutzelbourg ist der Kanal wieder ok. Jede Menge Boote und immer noch Radfahrer-Mengen.
Ich fahre durch Zabern (=Saverne), ein netter Ort, aber es zieht mich weiter. Das super-Mittag-Essen ist eh nicht mehr zu toppen.
Und da ich höre, dass es hier hinter Wallenheim keine Zeltplätze gibt, man aber durchaus wild campen könne, folge ich dem Rat der Einheimischen...
Diese "Gesellschaft" kenne ich schon von der Oder.
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