Dienstag, 21. Juni 2011
Montag, 20. Juni 2011: Fraßbach - Rottenburg
kriboe, 19:59h
(zum Start der Tour)
Bei grauem Wetter geht es morgens früh los. Um 7:10 Uhr war ich bislang noch nicht auf dem Rad. Der Vils-Rott-Radweg existiert vor allem als Track. Eine Beschilderung gibt es nur ganz selten, zeigt mir dann aber, dass mein Track "richtig" ist.
Da die Gegend ziemlich hügelig ist, geht auch der Radweg immer wieder mal 30 Höhenmeter rauf und dann genauso zackig wieder runter.
In Geisenhausen gibt es Frühstück in einer Bäckerei. Ich erinnere mich an leckere Brötchen und die Zeitung. Sonst hab ich von dem Ort nicht viel gesehen, und es ist immer noch Vodafone-Entwicklungsland.
Ab Vilsbiburg, das ich großzügig umfahre, heißt der Radweg dann Isar-Vils-Radweg. Sonst ändert sich wenig: schöne wellige Landschaft, gelegentlich Sonne, ganz selten der Hinweis auf den Radweg So komme ich ziemlich bald nach Landshut.
Das ist dann einerseits ungefähr Mittagszeit, zum anderen aber auch eine Stadt, die einen gründicheren Aufenthalt wert ist.
Die Stadt ist im letzten Krieg nahezu unzerstört geblieben und hat einen fast noch mittelalterlichen Stadtkern.
Es gibt eine Reihe von wunderschönen Bürgerhäusern, die allesamt einheitlich sich dem zentralen Platz zuwenden.
Und das Ganze ist nicht museal aufgehübscht, sondern es lebt. Anders als in vielen anderen Kleinstädten und Dörfern florieren hier anscheinend alle Geschäfte, und auf dem Platz gibt es viele Menschen und Begegnungen. Dass da kaum Autos fahren, macht den Aufenthalt noch angenehmer.
Die Besichtigung der zentralen Kirche St. Martin fällt aus. Sie ist montags zwischen 10 und 15 Uhr wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Das ärgert mich erst, dann versuche ich mir vorzustellen, wie hier sonntags die Messe gefeiert wird, wenn es montags 5 Stunden dauert, die Kirche wieder präsentabel zu machen.
Bald danach geht es ein kurzes Stück Isar-abwärts mit einem schönen Blick zurück auf St. Martin und Landshut:
Dann führt mich der Isar-Laaber-Radweg wieder weg von der Isar in sanft gewellte Landwirtschaft. Oft rieche ich den nächsten Hof schon, bevor ich ihn sehe. Schweine und Kühe stinken am heftigsten...
In Neufahrn mache ich Kaffeepause. Eine Stärkung ist dringend nötig, denn es geht wieder einmal wellig auf und ab.
Immer häufiger fallen mir gewaltige Zwiebelkirchtürme auf. Manchmal ist die Zwiebelhaube größer (dicker) oder höher als der eigentliche Turm. Ich sollte mal etwas mehr Kirchturm-Forschung betreiben.
Auf dem Weg nach Rottenburg zu einem Bett&Bike-Gasthof schließlich muss ich meinen Track verlassen und es geht einen steilen matschigen Hohlweg herunter in das Städtchen.
In dem angepeilten Gasthof kommen mir zunächst Zweifel, ob der Gasthof überhaupt gehöffnet hat. Ich hatte zwar angerufen, um eine erneute Pleite wie in Neumarkt-St. Veit zu vermeiden. Man (Frau) hatte mir auch ein Zimmer zugesagt. Nun aber ist im Erdgeschoss alles abgeklebt und es wird renoviert (gestrichen!). in aller Freundlichkeit begrüßt frau mich aber und quartiert mich unter dem Dach ein. Bis dahin sind die Renovierungsarbeiten noch nicht gekommen. Unter der Decke zeugt ein etwa einen halben Meter großer gelblicher Fleck sowie die wellige Tapete, dass es hier mal einen Wasserschaden gegeben hat. Dazu passt, dass das Bad muffig riecht.
Angesichts von 85 gefahrenen Kilometern mit insgesamt über 600 Höhenmetern habe ich Hunger: trotz Renovierungsarbeiten gibt es aber leckeres Essen (Spätzle, Schweinelendchen, Riesling), serviert im Wintergarten. Draußen tröpfelt es.
Das Mobilfunk-Netz ist zwar wieder da, aber kein Umts. Und die GPRS-Verbindung bricht immer wieder zusammen. So lerne ich die Vorzüge eines Text-Browsers. Ubuntu hat einen solchen an Bord ("www-browser" startet auf der Konsole einen Text-Web-Browser, mit dem man ziemlich gut zurecht kommt, wenn man eine Seite ungefähr kennt und weiß, wo man welchen Link findet. Und bei einer schlechten Internet-Verbindung ist das besser als nichts. GMail schluckt auch diesen Browser, und mosert höchstens, dass GMail eine "langsame Internetverbindung" entdeckt hat und daher "basic HTML" liefert. Facebook allerdings ist beleidigt, weil ich einen "nicht unterstützten Browser" benutze. Na dann nicht.
Nach dem leckeren Wein schlafe ich abends schnell ein. Und erst am nächsten Morgen entdecke ich einige Mücken, im Laufe des Tages dann auch so ca. 10 neue Mückenstiche.
Rottenburg hat seinen Blutzoll erhoben.
Bei grauem Wetter geht es morgens früh los. Um 7:10 Uhr war ich bislang noch nicht auf dem Rad. Der Vils-Rott-Radweg existiert vor allem als Track. Eine Beschilderung gibt es nur ganz selten, zeigt mir dann aber, dass mein Track "richtig" ist.
Da die Gegend ziemlich hügelig ist, geht auch der Radweg immer wieder mal 30 Höhenmeter rauf und dann genauso zackig wieder runter.
In Geisenhausen gibt es Frühstück in einer Bäckerei. Ich erinnere mich an leckere Brötchen und die Zeitung. Sonst hab ich von dem Ort nicht viel gesehen, und es ist immer noch Vodafone-Entwicklungsland.
Ab Vilsbiburg, das ich großzügig umfahre, heißt der Radweg dann Isar-Vils-Radweg. Sonst ändert sich wenig: schöne wellige Landschaft, gelegentlich Sonne, ganz selten der Hinweis auf den Radweg So komme ich ziemlich bald nach Landshut.
Das ist dann einerseits ungefähr Mittagszeit, zum anderen aber auch eine Stadt, die einen gründicheren Aufenthalt wert ist.
Die Stadt ist im letzten Krieg nahezu unzerstört geblieben und hat einen fast noch mittelalterlichen Stadtkern.
Es gibt eine Reihe von wunderschönen Bürgerhäusern, die allesamt einheitlich sich dem zentralen Platz zuwenden.
Und das Ganze ist nicht museal aufgehübscht, sondern es lebt. Anders als in vielen anderen Kleinstädten und Dörfern florieren hier anscheinend alle Geschäfte, und auf dem Platz gibt es viele Menschen und Begegnungen. Dass da kaum Autos fahren, macht den Aufenthalt noch angenehmer.
Die Besichtigung der zentralen Kirche St. Martin fällt aus. Sie ist montags zwischen 10 und 15 Uhr wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Das ärgert mich erst, dann versuche ich mir vorzustellen, wie hier sonntags die Messe gefeiert wird, wenn es montags 5 Stunden dauert, die Kirche wieder präsentabel zu machen.
Bald danach geht es ein kurzes Stück Isar-abwärts mit einem schönen Blick zurück auf St. Martin und Landshut:
Dann führt mich der Isar-Laaber-Radweg wieder weg von der Isar in sanft gewellte Landwirtschaft. Oft rieche ich den nächsten Hof schon, bevor ich ihn sehe. Schweine und Kühe stinken am heftigsten...
In Neufahrn mache ich Kaffeepause. Eine Stärkung ist dringend nötig, denn es geht wieder einmal wellig auf und ab.
Immer häufiger fallen mir gewaltige Zwiebelkirchtürme auf. Manchmal ist die Zwiebelhaube größer (dicker) oder höher als der eigentliche Turm. Ich sollte mal etwas mehr Kirchturm-Forschung betreiben.
Auf dem Weg nach Rottenburg zu einem Bett&Bike-Gasthof schließlich muss ich meinen Track verlassen und es geht einen steilen matschigen Hohlweg herunter in das Städtchen.
In dem angepeilten Gasthof kommen mir zunächst Zweifel, ob der Gasthof überhaupt gehöffnet hat. Ich hatte zwar angerufen, um eine erneute Pleite wie in Neumarkt-St. Veit zu vermeiden. Man (Frau) hatte mir auch ein Zimmer zugesagt. Nun aber ist im Erdgeschoss alles abgeklebt und es wird renoviert (gestrichen!). in aller Freundlichkeit begrüßt frau mich aber und quartiert mich unter dem Dach ein. Bis dahin sind die Renovierungsarbeiten noch nicht gekommen. Unter der Decke zeugt ein etwa einen halben Meter großer gelblicher Fleck sowie die wellige Tapete, dass es hier mal einen Wasserschaden gegeben hat. Dazu passt, dass das Bad muffig riecht.
Angesichts von 85 gefahrenen Kilometern mit insgesamt über 600 Höhenmetern habe ich Hunger: trotz Renovierungsarbeiten gibt es aber leckeres Essen (Spätzle, Schweinelendchen, Riesling), serviert im Wintergarten. Draußen tröpfelt es.
Das Mobilfunk-Netz ist zwar wieder da, aber kein Umts. Und die GPRS-Verbindung bricht immer wieder zusammen. So lerne ich die Vorzüge eines Text-Browsers. Ubuntu hat einen solchen an Bord ("www-browser" startet auf der Konsole einen Text-Web-Browser, mit dem man ziemlich gut zurecht kommt, wenn man eine Seite ungefähr kennt und weiß, wo man welchen Link findet. Und bei einer schlechten Internet-Verbindung ist das besser als nichts. GMail schluckt auch diesen Browser, und mosert höchstens, dass GMail eine "langsame Internetverbindung" entdeckt hat und daher "basic HTML" liefert. Facebook allerdings ist beleidigt, weil ich einen "nicht unterstützten Browser" benutze. Na dann nicht.
Nach dem leckeren Wein schlafe ich abends schnell ein. Und erst am nächsten Morgen entdecke ich einige Mücken, im Laufe des Tages dann auch so ca. 10 neue Mückenstiche.
Rottenburg hat seinen Blutzoll erhoben.
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