Mittwoch, 31. Juli 2019
Schleswig: Schloss Gottorf
Keine Strecke, nur Kultur:


In Schloss Gottorf gibt es einen Nachbau eines begehbaren Globus, dessen Original etliche hundert Jahre alt ist:
Von außen ist er eine große Darstellung der damals bekannten Welt.

Im Inneren sieht man den Sternenhimmel mit den Tierkreiszeichen, wie ihn seinerzeit Tycho Brahe (mit bloßem Auge) beschrieben hat.

Allerdings ist es innen saunamäßig heiß. Acht Minuten lang kann man die Sternzeichen bewundern. Das sind sehr lange Minuten.

Wahrend dessen donnert es draußen ohne Pause. In strömenden Regen suchte ich ein Bed&Breakfast im Holm. Das gelingt erst, als ich klatschnass bin...

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Dienstag, 30. Juli 2019
Ochsenweg: von Flensburg nach Schleswig
Start bei Kilometer 719:
Nach einer Nacht im Hotel Xenia im Original-Zustand der 70er Jahre plus WLAN: so gibt es Frühstück am Tisch, kein Buffet, ich werde gefragt, was ich möchte, es gibt von allem reichlich.

Angeblich hat es geregnet, aber draußen ist alles trocken. Mein Fahrrad hat im Gastraum übernachtet.

Nach kurzer Lektüre will ich die Orgel in der Nikolaikirche sehen. Und ich habe doppeltes Glück: die Kirche ist offen und die Orgel lässt sich nicht nur ansehen, sondern auch anhören.

Dann muss ich mich entscheiden, ob ich direkt an die Nordsee zurück will oder ob ich noch etwas Kultur in Schleswig schnuppere. Schleswig lockt.
Und wenn ich die Autobahn kreuze, weiß ich warum ich Fahrrad fahre:


Der Weg nach Schleswig geht über den mittelalterlichen Ochsenweg, der Weg an die Nordsee geht querfeldein.

Nach einigen hubbeligem rauf und runter bin ich jetzt in Schleswig...

Die Strecke heute:

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Montag, 29. Juli 2019
Von Mekelby nach Meierwik
Am Sonntag ging es von Mekelby nach Flensburg und Meierwik in Glücksburg.

Wahrend eines Spaziergangs hat sich mein Telefon von mir getrennt.

Da hat mich am Montag einen guten halben Tag mit der Nachsuche und den Rest des Tages dann mit einer Ersatzbeschaffung beschäftigt. Dabei habe ich dann viel über die Bedienung eines Samsung Galaxy A10 und über Aldi Talk gelernt und wenig von Flensburg gesehen...


Morgen geht es an die Entscheidung, wie es weiter geht. Schleswig oder Nordseeküste, oder beides? Mal sehen.

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Samstag, 27. Juli 2019
von Röm nach Mekelby
Nach dem anstrengenden Tag gestern habe ich nahezu 11 Stunden geschlafen, und morgens schien die Sonne wieder, sowohl in wirklichen wie im übertragenen Sinn.

Der Campingplatz hat sich gestern Abend wundersam mit Wohnmobilen gefüllt, ich war fast allein, als ich ins Zelt kroch, morgens waren ca. 10 Wohnmobile da.

Also schnell weg, den in einer nahe gelegenen Bäckerei gibt es ein tolles Frühstück, und das ist eine gute Gelegenheit, die restlichen dänischen Kronen in Naturalien zu tauschen.

Weiter geht's zur Fähre nach List. Auf die Fähre komme ich an einer längeren Autoschlange vorbei. Die Überfahrt verläuft ohne bemerkenswerte Vorkommnisse.

Zurück in Deutschland, genauer in List, fällt auf, dass die Häuser größer und solider aussehen und die Radwege kleiner sind. Im Vergleich zum Festland allerdings sind die Radwege auf Sylt schon fast mustergültig.

In Westerland erkundige ich mich nach einer Fahrradkarte für das Freiland. nach etwa 45 Minuten Wartezeit erfahre ich, dass ich für 3€ nach Niebüll komme und gar keine Fahrradkarte brauche. und in Übrigen hatte ich für Fahrradkarte auch im Zug nachlösen können. Das Warten hätte ich mir also sparen können. Allerdings ist Westerland so trubelig, dass ich schnell wieder weg will.

Die Zugfahrt ist dafür tiefenentspannt: dreimal Rückkehr der Zug, bevor er tatsächlich losfährt. Und in Niebüll rangiert er drei mal hin und her, bis er auf dem richtigen Bahnsteig angekommen ist.

Der Hindenburgdamm ist übrigens immer wieder sehenswert. und anders als in manchen Pressemitteilungen ist er zweigleisig, nur vorher auf Sylt und hinterher bei Klanxbüll scheint es eingleisig zu sein.

im Bahnhof Niebüll dann eine kurze Pause, da ich das Cafe schon von der Hinfahrt her in guter Erinnerung habe.

Danach geht es auf in den Kampf gegen eine stetige Brise aus Osten, 40-50 km/h hat der Wind laut Google. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt daher im oberen einstelligen Bereich.
Merkwürdig ist, das viele Windräder trotz starkem Wind still stehen. Ob das daran liegt, dass auch jede Menge Sonne scheint und die Preise für Strom in den Keller fallen?

Gegen halb sieben bin ich in Mekelby. Ein sehr ordentlicher Platz in dänischer (rigider) Regie, daher sauber und funktional. So gibt es ein tiefenentspanntes Stockbrot machen am Abend und für die Erwachsenen gibt es Flens.

Die Strecke heute:

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Freitag, 26. Juli 2019
von Ribe nach Röm
Start bei Tageskilometer 524

das war ein heißer Tag, später mehr.

Inzwischen zurück in Deutschland habe ich geringer Schwierigkeiten, mich an die Tour gestern zu erinnern. Das war offenbar knapp am Hitzschlag vorbei. Aber es gibt ja Bilder.

Nach dem Abend vorher wusste ich, dass Ribe als älteste Stadt Dänemarks absolut sehenswert ist. So starte ich wieder ohne Frühstück und bin zu früh am Dom, denn der macht erst um 10 Uhr auf.

Aber das Warten lohnt sich:

Nach Ribe ging es vermutlich durch viel schöne Gegend. In Erinnerung habe ich noch die superrasante Fahrt auf die Insel Röm. da war Rückenwind und ich bin mehr als 10 km mit 23 km/h unterwegs gewesen.


Warum ich überhaupt nach Röm fahre? Da habe ich zum ersten Mal im Leben als etwa Zehnjähriger erfahren, dass ich Farben anders als andere wahrnehme (rotgrünFarbschwäche). Konkret habe ich einen tiefroten Flieger im dunkelgrünen Strandhafer nicht finden können.
Denn Besuch an Strand habe ich dann gecancelt, weil es mir nicht gut ging. So habe ich mich auf einen naheliegenden Campingplatz einquartiert, das Zeit aufgebaut und mich hineingelegt und geschlafen.

Die Strecke von heute sieht dementsprechend etwas verwirrt aus:

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Donnerstag, 25. Juli 2019
von Vejers nach ... Ribe
nach einer ruhigen Nacht - ich habe geträumt, dass es regnet, oder war das echt? - starte ich früher als die letzten Tage. Ergänzung: von anderen Radwandern erfahre ich, dass es wohl tatsächlich etwas geregnet hat.

Startkilometer 450 km, ich starte wegen drohender Hitze ungefrühstückt.

In Oksbøl gibt es dann Kaffee und Caneelsnegl. Und nach dem Frühstück wird der Radweg wieder idyllisch.

idyllisch jedenfalls, solange man fährt. Als ich aber mal anhalte, fallen Stechfliegen über mich her. Schnell weiter! Nach einer längeren Fahrt über den (gefühlt fünften) Truppenübungsplatz wird die Landschaft wieder offener.

Ein ganz anderes Bild gibt dann Hjering ab: Modern und chic, wohlhabende Leute haben üppige Häuser, das Meer ist friedlich und die Eisdiele ist teuer und übervoll.



Die Mittagspause verschiebe ich dann nach Esbjerg.
Nur mal so nebenbei: nicht alle Radwege in Dänemark sind toll. Wenn ihnen nichts anderes einfällt, geht der Weg auch über eine Bundesstraße (oder deren dänisches Äquivalent). Und für das Foto musste ich warten, bis kaum noch Autos da waren.

Esbjerg stellt sich als etwas größere Stadt dar. Das bei Google bestbewertete Cafe hat prompt Sommerferien, so wird es dann der nächstliegende Italiener.

Nach olfaktorisch anstrengenden Kilometern geht es lange am Deich entlang , als Tagesziel lockt Ribe.

Der Campingplatz dort tut so, als sei er voll. und ich muss etwas reden, um einen Platz zu kriegen.
Inzwischen stehen auf diesem Fleckchen Erde nicht mehr zwei, sondern vier Zelte. Als ich kam, hatte ich den Platz noch für mich allein.

Ein Zelt gehört Mutter mit Tochter, mit denen ich mich abends nett unterhalte.

Die Strecke heute:

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Mittwoch, 24. Juli 2019
von Hvide Sande nach Vejers
Der Start morgens (bei km 401) bei strahlendem Sonnenschein lockt mich nach dem Packen erst einmal in ein (gräßliches) Café in einem kleinen Hallenbad.

Abgesehen von der Lage und den Duschen ist das ein Campingplatz, von dem man getrost abraten kann.

So bin ich bei ziemlicher Hitze dann schnell weg. Unterwegs Heide, Dünen und auch Wald:

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: der Nordseeküstenweg ist jetzt einfach eine Idylle pur.

Das merkt man auch an den vergleichsweise vielen Radfahrern, die unterwegs sind. Die meisten machen Tagestouren, aber inzwischen sind auch etliche Radwanderer - das sind die mit den soliden Fahrrädern und dem vielen Gepäck - unterwegs.

In der größten Mittagshitze mache ich bei einer Pommesbude Station, muss aber feststellen, dass Hähnchen mit PF keine gute Radfahrernahrung ist - die Pasta gestern war da deutlich besser.

Zurück auf dem Nordseeküstenradweg begleiten mich manchmal Urlauber mit Draisinen auf dem benachbarten Bahngleis.

Die Hitze fängt an, unangenehm zu werden. Ich habe inzwischen nahezu drei Liter getrunken. Zwar ist es immer noch schön hier:

Der See kann die heißgefahrenen Füße kühlen, aber nur kurz.

Bei nächster Gelegenheit, in Vejers, frage ich dann nach einem Zeltplatz. Und zum ersten Mal höre ich bei einem Campingplatz, dass sie auch für ein ganz kleines Zelt keinen Platz haben. Denn alle kriegen gleichgroße Parzellen (die sind ziemlich groß), und dummerweise sind alle Parzellen ausgebucht.

Der benachbarte Sterne Camping hingegen hat eine Ecke für Radfahrer. Er ist zwar auch voll, aber ein Rad und ein Zelt passt immer …

Und zur Hitzschlagprophylaxe oder -Nachbehandlung gibt es beim Kaufmann die notwendigen Mittelchen:


Die Strecke heute:

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Dienstag, 23. Juli 2019
Von Fjaltring nach Hvide Sande
Morgens scheint Sonne ins Zimmer... Nach dem Wetter von gestern wären drei Ausrufezeichen angemessener als die drei ...

Mit Sonne ist Radfahren einfach schöner. Und der Nordseeküstenradweg präsentiert sich heute von seiner Schokoladenseite.

Start ist bei km 324, bei wie gesagt strahlendem Sonnenschein. Für den ganzen Tag bleibt der Nordseeküstenradweg bis auf ganz wenige Strecken auf schmalen Pfaden oder Feldwegen, also ganz wenig Autoverkehr. Das geht natürlich nur da, wo genug Platz ist. Auf einer Nehrung muss man sich hingegen den Platz teilen.
Der Blick von der Düne entschädigt für Autobegleitverkehr.


In Thorsminde auf der Bovling Klit erlebe ich Überraschungen.

Zunächst gibt es in einem eigentlich geschlossenen Café einen Kaffee, und ich kann den nicht einmal bezahlen ("for free").
Dann begegnet mir rechts am Wegrand das Strandingsmuseum. Es stellt Strandgut aus den vergangenen Jahrhunderten von gestrandeten Schiffen aus. Was zunächst etwas beliebig und nicht besonders spannend klingt, wird bei einem Besuch sehr interessant: anhand der gefundenen Sachen wird das Leben an Bord eines englischen Seglers dargestellt. Das Schiff ist vor 200 Jahren gestrandet, insgesamt 1400 ertrunkene Seeleute. Das ganze wird so spannend, dass ich (trotz strahlendem Sonnenschein) über 2 Stunden Museum gucke.
Schließlich eine weitere Überraschung: Wie früher im Urlaub schreibe ich eine Postkarte. Das Porto nach Deutschland kostet dann sage und schreibe 30 Kronen (4 Euro). Kein Wunder, dass nur noch wenig Postkarten geschrieben werden.

Danach geht es durch eine Dünen- und Heidelandschaft, wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann.

Etwas lästig ist die Angewohnheit, den Radweg über jeden Hubbel, den die Dünenlandschaft oft genug hat, drüber zu führen. Da gibt es viel Achterbahn (schweißtreibend).

Gegen halb sechs bin ich in Hvide Sande und suche die "weltbeste" Fischräucherei (die empfahl ein pensionierter Polizist - der geht da seit 30 Jahren hin). Allerdings hat die Rögeri keinen Tisch frei. Die Behauptung "Weltbeste Räucherei" muss daher anders getestet werden: ein Stück geräuchertes Makrelenfilet aus dem Laden, der eigentlich schon seit fünf Uhr geschlossen ist, ist schon mal ziemlich überzeugend.

Statt Fisch esse ich dann Pasta beim Italiener. Hinterher beschwingt und gesättigt zu einem Campingplatz, der es schafft, zu viele Wohnmobile und Wohnwagen auf zu wenig Raum unterzubringen.


Abends am Meer dann Sonnenuntergang vom feinsten:


Die Strecke heute:

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Montag, 22. Juli 2019
Von Ferring nach ... Fjaltring
Heute morgen gegen 6 Uhr weckt mich deutliches Anklopfen von Regentropfen. Dabei war es gestern Abend noch so schön. Daher fass ich den Beschluss, dass ich liegen bleiben muss.

Um 10 Uhr regnet es noch immer und die Internetverbindung ist auch nicht besser geworden. Ich verlagere mich in die Teeküche und frühstücke, während es draußen weiter regnet. Das Wetterradar lässt auf ein Ende der Regenwolken um 11 Uhr hoffen. Aber um halb zwölf regnet es noch immer und ich packe in strömendem Regen alles ein. So nass habe ich noch nie gepackt.

Inzwischen (13 Uhr) sitze ich immer noch in der Teeküche, und das Wetter ist immer noch so wie heute morgen. Also werde ich gleich mich dem Regen freudig hingeben. Ärgern ändert das Wetter ja auch nicht.
Kilometerstand bei Start: 314 km

Die Internetverbindung hat sich verbessert, das Wetter nicht. Also los geht's mit freudiger Hingabe an den Regengott.

Dieser Regengott hat mir seine ganze feuchte Zuwendung gegönnt. Nach zwei Stunden Kampf im Regen und Wind hab ich Pause bei einem Kaffee gemacht, und als ich dann "nur mal so" nach Unterkünften suchte, gab es in 150 m Entfernung eine Jugendherberge. Größer kann der Wink mit dem Zaunpfahl nicht ausfallen. Fjaltring heißt mein heutiger Aufenthaltsort also.

Hier konnte ich mir dann was zu essen machen (Nudeln mit Paprika, Zucchini, Zwiebel, Tomaten).

Nach dem Essen hat es dann aufgehört zu regnen. Ich konnte heute erstmals an die frische Luft, ohne nass zu werden. Am Strand gab es dann Wetterschauspiel pur.

Auf dem Rückweg mache ich einen Abstecher zu einer Kirche: sie sieht aus wie fast alle Kirchen hier.

Und wie fast alle Kirchen bislang ist auch sie geöffnet, und selbst die Orgel war spielbar.

Auch so ein Tag ohne viele Radkilometer ist dann ein guter Tag geworden.

Die Strecke heute:

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Sonntag, 21. Juli 2019
Von Stenbjerg nach Ferring
Die Nacht mit einem festen Dach über dem Bett war jeden Euro wert.

Morgens regnet es nicht mehr. Zum Frühstück gibt's Müsli, Kaffee und chocolate cookies sowie WDR3 bis Internet und einem Bluetooth Lautsprecher aus dem Haus.

Der Start dann: alles grün und grau, der Tageskilometer sagt: 254km.

Seit Tagen übrigens sehe ich immer wieder große Holzstapel, entweder Baumstämme, die zur Verwertung aufgestapelt sind, oder aber Äste und Kleinholz, einfach aufeinander geschichtet. Das lässt mich vermuten, dass es hier an der Küste in den letzten Jahren auch sehr viel Sturmschäden gab.



So geht es durch Wald und Heide an einem Schießplatz vorbei, den man schon von weitem gehört hat. Anfangs wunderte ich mich, dass das dänische Militär sonntags (!) Schießübungen macht. Dann beim Näherkommen klingt es mehr nach Flinte als nach militärischen Waffen. Trapp-Schießen auf Tontauben, das erklärt auch die viele Knallerei.

Nach einigem Kampf gegen den steifen Westwind kommt dann wieder Nordsee in Sicht: oben auf der Dünen gibt es einen Fahrweg.

Das ist sensationell: rechts die See und dann im wesentlichen vor Wind geschützt geht es eine ganze Zeit lang, bis kurz vor Agger, auf dem Weg entlang.

Später wird das Radfahren zu einer Übung im Geradeaus-fahren.


Und noch etwas zum Üben: Sand, Sand, Sand. So schön ein Sandstrand sein kann, Sand auf dem Radweg bremst erheblich. Selbst mit Schwung und ca 140 kg Gesamtgewicht ist nach ca 10 m im Flugsand Schluss. Dazu später mehr.

Hinter Agger gilt es dann die Öffnung des Limfjords zur Nordsee zu queren. Der Track lässt Schlimmes vermuten. Er zeigt eine völlig gerade Strecke durch das Wasser. Der Track hat mich ja schon mal auf den Sandstrand geführt. Sollte er jetzt mich ins Wasser führen? Tatsächlich ist es diesmal aber ein schmaler Damm. Er hat eine Straße mit Radweg und führt mich bei stabilem Seitenwind etliche Kilometer bis zur Fähre.

Am anderen Ufer in Thyborön angekommen gibt es eine moderne Kirche und ein Haus zu bewundern, das über und über mit Schnecken verziert ist/sein soll, merkwürdig nur, dass manche Gehäuse Muscheln und andere helle Flecken Steine sind.

Und ziemlich bald hinter Thyborön wird es wieder einsam und es geht geradeaus. Kein Auto, kaum Menschen, keine Radfahrer, nur Wind von rechts.

Immerhin bremst der Wind nicht, auch wenn er heftig von der Seite bläst. Nach etlichen Kilometern wird es Zeit für ein Mittagessen, und weil Sonntag ist, lasse ich kochen. Das Restaurant "John Wayne" bietet ein Steak an. Wie es war? Sagen wir mal so: das Bier zum Steak (Tuborg classic) war deutlich besser als das Steak.

Dann kommt die Sonne, erst zaghaft und dann von einem strahlend blauen Himmel. Das Meer schäumt und hat traumhafte Wellen, nur die Luft hat einen gehörigen Chill-Effekt (O-Ton Kachelmann). Also sehe ich dem Meer lieber nur zu.

Der Weg wird wieder anspruchsvoll. Erst führt er die Lee-Seite (das ist die steile Seite) einer Sanddüne hoch, in tiefem Sand natürlich, was mich an die Grenze dessen bringt, was ich schieben kann. Dann gibt es ziemlich angeberisch einen geteerten Radweg, der auf Besseres hoffen lässt und mit einem prächtigen Blick auf Land und Meer besticht. Allein der Wind treibt den Sand auch auf den Radweg. Und wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.

Immerhin ist der Ausblick dabei wieder sehr schön.


Und es ist erst recht schön, wenn man näher ran geht:


In Ferring gibt es dann einen Campingplatz mit einer traumhaften Aussicht übers Land, vor Wind schützenden Heckenrosenhecken und einen sehr gepflegten Platz fürs Zelt.

Nach einem Gang zur Nordsee (es ist nicht wärmer geworden) will ich im Zelt noch etwas hier ins Blog schreiben, aber die angebliche LTE-Verbindung schmeißt mich immer wieder raus. So macht das Bloggen keinen Spaß. Also trinke ich noch ein Bier, lese und höre Musik.

Die Strecke von heute (wieder nur in grober Annäherung):

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